Umweltminister Josef Pröll prämiert die besten österreichischen Wasserprojekte  

erstellt am
10. 03. 05

Wien (bmlfuw) - Beim diesjährigen Neptun Wasserpreis wurden über 1.200 österreichische Wasserprojekte eingereicht. Umweltminister Josef Pröll prämierte am Dienstag (08. 03.) die besten und innovativsten Ideen rund ums Wasser. Gewinner des Neptun Wasserpreises 2005 ist Joerg Auzinger mit seinem Projekt „Image.acgt“, gleichzeitig auch der Hauptpreis in der Kategorie WassesrKREATIV. Die weiteren PreisträgerInnen sind die Gemeinde Seefeld in der Kategorie WasserSCHUTZ, die Gemeinde Langenwang in der Kategorie WasserVISION und Josef Hinterleitner in der Kategorie WasserSPASS. Der Neptun Wasserpreis wurde heuer zum vierten Mal ausgeschrieben. Insgesamt wurden Preise in der Höhe von 35.000 Euro vergeben. Dies teilt das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft mit.

„Beim Neptun Wasserpreis zeichnen wir ökologisch wertvolles Engagement im Wasserschutz aus und prämieren neue visionäre Ideen. Die hohe Zahl der Einsendungen und die Vielfalt der Ideen, die bei diesem Wettbewerb präsentiert wurden, zeigen, welchen enormen Stellenwert Wassers in Österreich hat“, sagte Pröll. Gleichzeitig wies er auf einen weiteren interessanten Umstand hin – 40 Prozent aller Einreichungen stammen von Frauen. „Das ist nicht nur wegen des heutigen Weltfrauentages hervorzuheben. Auch beim Neptun sind uns weibliche Sichtweisen ein wichtiges Anliegen, wir haben das schon bei der Zusammensetzung der Jury entsprechend berücksichtigt“, betonte Umweltminister Josef Pröll, der sich bei allen EinreicherInnen für ihr Engagement bedankte.

Der Gesamtsieger des Neptun Wasserpreises 2005, Joerg Auzinger, präsentierte eine interaktive Videoinstallation. Die BetrachterInnen sehen bei Betreten des bespielten Raumes ein hochformatiges Videostandbild, das ein in einer Glashalle liegendes, ausgetrocknetes Teichbett zeigt. Wasser wird zugleich als Naturerlebnis, aber auch als funktionaler Rohstoff im verbauten Raum thematisiert. Bei Annäherung an die Projektion steigt der Wasserspiegel des Teiches und lässt zunehmend eine Reflexion von Buchstabenketten auf der Wasseroberfläche erkennen. Geht man weg, zieht sich das Wasser wieder zurück. Durch eine bestimmte Kombination der Buchstaben a, c, g und t wird eine Abfolge von Nukleotidbasen der menschlichen DNA gezeigt. Letztlich bestätigt der Einsatz von DNA-Codes in der Computer-Animation einen bis dahin schon gewonnenen Eindruck: Wasser als Matrix allen Lebens. Das Projekt erhielt ein Preisgeld in der Höhe von 5.000 Euro.

In der Kategorie WasserSCHUTZ (ökologisch, nachhaltiger Umgang mit Wasser) hat die Gemeinde Seefeld in Tirol mit einer Abwasserentsorgung, bei der gleichzeitig Ökostrom erzeugt wird, das Preisgeld von 3.000 Euro gewonnen. Im Zuge der Modernisierung und Erweiterung der alten Abwasserbeseitigungsanlage ist es gelungen, das Abwasser über eine Druckrohrleitung ins Inntal abzuleiten und dabei das Gefälle zur Stromerzeugung zu nutzen. Das Abwasserkraftwerk erzeugt im Regeljahr rund 5,5 Millionen Kilowattstunden Ökostrom, mit dem der Betrieb der Kläranlage, des Pumpwerkes sowie mehr als 1.000 Privathaushalte versorgt werden können. Diese technisch, wirtschaftlich, ökologisch und sozial nachhaltige Lösung drückt sich in der Form des Gebäudes, dem so genannten „Power-Plobb“, aus.

Siegerin in der Kategorie WasserVISION (innovative Ideen rund ums Wasser) ist die Marktgemeinde Langenwang, Steiermark, mit dem Hochwasserschutzprojekt Feistritzau an der Mürz. Im Sinne eines gesamtheitlichen ökologisch orientierten Flussbaues wurde die Stau- und Speicherwirkung in den Hochwasserrückhaltebereichen erhöht. Durch den Wasserrückhalt sollen bestehende Siedlungsgebiete der Gemeinde Langenwang und eine Eisenbahnbrücke vor Hochwasser geschützt werden. Eine 100jährige Wasserkraftanlage konnte nach alten Bestandsplänen in Holzbauweise erneuert werden. Durch die Errichtung eines Freiluftklassenzimmers mit Aussichtswarte und eines ImkerInnenlehrpfades ist auch die soziale Einbindung gegeben.

Beim Neptun WasserSPASS hatte jeder/jede die Möglichkeit, mit Erzählungen, Fotos oder Videos rund ums Wasser zu punkten. Aus den über 1.000 Fotos und Erzählungen haben die Bundesländer bereits eine Vorauswahl getroffen. Bundessieger ist Josef Hinterleitner aus Oberösterreich. Das Bild zeigt, dass auch das Autowaschen Spaß machen kann. Zwei Kinder waschen eine gelbe Ente, 2CV, und genießen das in vollen Zügen.

Getragen wird der Neptun Wasserpreis von Lebensministerium, dem Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit (BMWA), der Österreichischen Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW), dem Österreichischen Wasser- und Abfallwirtschaftsverband (ÖWAV). Unterstützt wird der Preis von der Kommunalkredit Public Consulting, dem Verbund, der Stadt Wien/Wiener Wasserwerke und den Landesregierungen von Niederösterreich, Burgenland, Steiermark, Oberösterreich und Vorarlberg.

„Ziel des Neptun Wasserpreises ist es, Bewusstsein für das lebenswichtige Element Wasser zu schaffen. Ohne sauberes Wasser gibt es kein Leben. Es ist Bestandteil unseres Alltags in Kunst und Kultur, Wirtschaft und Innovation, Technologie und Umwelt“, erklärte Umweltminister Josef Pröll abschließend.

Informationen: http://www.wasserpreis.info
     
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