"Österreich ist frei!" auf der Schallaburg  

erstellt am
10. 03. 05

Pröll und Karner präsentierten Details zur Ausstellung
Wien (nlk) - Aus Anlass 60 Jahre Kriegsende und 50 Jahre Unterzeichnung des Staatsvertrages wird auf der Schallaburg vom 15. April bis 1. November 2005 eine umfassende Schau zum Staatsvertragsjubiläum präsentiert. Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll und der wissenschaftliche Leiter der Ausstellung, Dr. Stefan Karner von der Universität Graz, präsentierten am Mittwoch (09. 03.) im früheren Arbeitszimmer von Leopold Figl im NÖ Bauernbundhaus in Wien Details zur Ausstellung.

„Die Ausstellung verdeutlicht die Entwicklung Österreichs von 1945 bis 1955 auf politischer, wirtschaftlicher, kultureller und gesellschaftlicher Ebene. Gezeigt werden das Land und seine Menschen, ihre Sorgen, der Wiederaufbau und der schwierige Weg zur endgültigen Freiheit“, erklärte Pröll.

Ziel sei es, der Öffentlichkeit das Leben in dieser Nachkriegszeit zu zeigen und auch „eine Verbeugung“ vor der älteren Generation zu machen. Zwei Niederösterreicher, nämlich Leopold Figl und Julius Raab, seien die Baumeister dieser Republik.

Zudem würde bis Herbst das so genannte „NÖ Familienalbum“ zusammengestellt, das als Beitrag zum Jubiläumsjahr 2005 ein besonderes Geschichtsbuch werden soll. Das Buch werde von der Bevölkerung für die Bevölkerung gestaltet.

„Erstmals werden in der Ausstellung noch nie gezeigte Dokumente aus russischen Archiven zu sehen sein und eine Vielzahl von Leihgaben, die aus dem In- und Ausland und von privaten Sammlern stammen“, erläuterte Karner. Höhepunkt der Ausstellung ist jener Moment, als Leopold Figl am 15. Mai 1955 die Worte „Österreich ist frei!“ verkündete. Schwerpunkt der Ausstellung ist die sowjetische Zone. Gemeinsam mit russischen Historikern wurden dafür die Grundlagen in dem eigenen Forschungsprojekt zur „Roten Armee“ erarbeitet.

Otto Pammer stellt für die Ausstellung seine „Staatsvertragskamera“ zur Verfügung. In der Zeit von 1945 bis 1955 gab es kein Fernsehen. Damals gab es nur die Wochenschau, die als Vorspann in den Kinos gezeigt wurde. Eine sensationelle Reportage gelang Pammer damals mit der 35 mm-Filmkamera am 15. April 1955 am Vöslauer Flughafen. Er konnte exklusiv die Ansprache von Bundeskanzler Raab über den erfolgreichen Abschluss des Staatsvertrages dokumentieren.

Zur Staatsvertragsausstellung erscheint ein umfassender Beitragsband mit zahlreichen Abbildungen. Auch ein reiches Begleitprogramm wird es geben: Eine Tagung widmet sich der sowjetischen Besatzungszone, eine Internetplattform bringt die wichtigsten Informationen rund um den Staatsvertrag. Auch Zeitzeugen werden zu Gesprächsrunden eingeladen.

Informationen: http://www.oesterreichistfrei.at
     
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