Kardinal Schönborn pilgert ins Heilige Land  

erstellt am
18. 03. 05

Wiener Erzbischof reist mit "Pro Oriente"-Delegation nach Israel und Palästina, um Solidarität mit bedrohten Christen zu bekunden - Neue Website von "Pro Oriente"
Wien (stephanscom.at) - Kardinal Christoph Schönborn wird Ende März eine große Delegation der ökumenischen Stiftung "Pro Oriente" auf einer Pilgerfahrt ins Heilige Land begleiten. Mit der Reise soll den Christen im Heiligen Land die Solidarität der Kirche in Österreich zum Ausdruck gebracht werden. Zugleich geht es auch um die Wiederbelebung der Wallfahrten zu den biblischen Stätten. Viele Christen im Heiligen Land leben vom Pilgertourismus, der durch die gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Palästinensern und Israelis seit Jahren fast völlig zum Erliegen gekommen ist.

Auf dem Programm stehen neben dem Besuch der heiligen Stätten zahlreiche Begegnungen mit hochrangigen Persönlichkeiten aus Politik und Kirche. An der Hebräischen Universität von Jerusalem wird Kardinal Schönborn einen Vortrag halten und die Patronanz über den dortigen Kardinal-König-Lehrstuhl erneuern.

Wie "Pro Oriente"-Präsident Hans Marte im Gespräch mit "Kathpress" betonte, sei die Bedrohung der christlichen Kirchen im Nahen Osten durch den Islamismus eine der bedeutendsten Herausforderungen für die zukünftige Arbeit der ökumenischen Stiftung. Weitere Schwerpunkte würden sich durch die Ost-Erweiterung der Europäischen Union ergeben. Mit Rumänien und Bulgarien würden demnächst mehrheitlich orthodoxe Länder zur EU stoßen.

Irakischer Bischof zu Besuch
Das Programm von "Pro Oriente" sieht in den kommenden Monaten zahlreiche "Glanzpunkte" vor. So wird vom 25. bis 28. April der chaldäisch-katholische Erzbischof von Basra im Irak, Gabriel Kassab, Österreich besuchen. Kassab gilt als eine der wichtigsten moralischen Autoritäten in Basra. Von 13. bis 15. Juni wird der indische syrisch-orthodoxe Metropolit Mar Kyriakos Theophilos Gast von "Pro Oriente" sein und über die Situation der Christen in Indien informieren.

Vom 9. bis 13. Mai wird im siebenbürgischen Klosterzentrum Durau das zweite internationale "Pro Oriente"-Symposion in Rumänien stattfinden. An dieser wissenschaftlichen Fachtagung werden u.a. auch Kardinal Schönborn und Metropolit Daniel (Ciobotea) von Iasi teilnehmen. Thematisch steht die Feier der Liturgie als Zentrum des kirchlichen Lebens in der Gesellschaft von heute im Mittelpunkt.

Die "Dritte Wiener Patristische Tagung" vom 22. bis 26. Juni in Luxemburg hat "Das Geheimnis Gottes als Vater - Schöpfer und Schöpfung bei den Kirchenvätern" zum Thema. Ziel der von Kardinal Schönborn angeregten Tagung über das Denken der Kirchenväter ist es, vor allem jüngere Theologen aus Ost und West zum wissenschaftlichen Gespräch über die Quellen des gemeinsamen Glaubens zusammenzuführen.

Als kleinen Durchbruch in den Beziehungen zur russischen-orthodoxen Kirche bezeichnete Marte die Tatsache, dass seit kurzem gemeinsam mit dem Moskauer Patriarchat an einer fundierten Publikation über die Brester Union gearbeitet wird. Im Rahmen der Brester Union hatten viele Bischöfe aus dem heute ukrainischen und weißrussischen Raum die Kircheneinheit mit dem Papst gesucht.

Ab sofort ist "Pro Oriente" auch mit einer völlig neu überarbeiteten Website im Internet präsent. Unter "www.pro-oriente.at" finden sich auf über 1.000 Seiten umfangreiche Informationen über die orthodoxen Kirchen und die Arbeit von "Pro Oriente".
     
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