Zeitzeugen dringend gesucht  

erstellt am
18. 03. 05

St. Pölten (stadt) - Fast eineinhalb Jahre nach dem Untergang seines Heimatlandes Polen wurde Alexander Nalewczynski, geboren 1914 in Lodz, aus Krakau verschleppt und am 25. Jänner


Die polizeiliche Karteikarte der polnischen Zwangsarbeiterin Josefa Jakubsyk, aufbewahrt im Stadtarchiv St. Pölten.
1941 als landwirtschaftlicher Zwangsarbeiter im St. Pöltner Stadtteil Unter-Wagram angemeldet. Auf seinem Meldeschein ist unter dem Datum 15. März 1941 die Eintragung "entwichen" zu finden.

Von Josefa Jakubsyk, geboren 1905 im polnischen Kraschnikow, und seit 17. Juli 1942 Zwangsarbeiterin bei der Glanzstoff, in der mehr als spärlichen Freizeit eingepfercht in mit Stacheldraht umzäunte, militärisch bewachte Baracken in der Au östlich des Fabriksareals, ist im St. Pöltner Stadtarchiv sogar eine polizeiliche Karteikarte mit Foto und Fingerabdrücken erhalten.
Die menschlichen Schicksale aber hinter diesen Daten und Dokumenten sind bisher noch nicht geschildert worden, dem Kapitel Zwangsarbeit in der NS-Zeit hat die St. Pöltner Stadtgeschichtsschreibung in den letzten Jahrzehnten bisher kaum Aufmerksamkeit geschenkt. Daher soll nun im Rahmen der großen Zeitgeschichte-Serie im "St. Pölten konkret" zumindestens ansatzweise versucht werden, auch die Geschichte des einen oder anderen Zwangsarbeiters, des einen oder anderen Zwangsarbeiterlagers auf heutigem St. Pöltner Boden zu schreiben.

Zeitzeugen werden daher gebeten, sich mit dem Autor dieser Zeilen, Mag. Manfred Wieninger, im St. Pöltner Rathaus, Tel. 333-2813 in Verbindung zu setzen. Wer hatte - sei es in einem Betrieb oder über den Lagerzaun hinweg - Kontakt oder vielleicht sogar näheren Umgang mit dem einen oder anderen St. Pöltner Zwangsarbeiter? Wer kann sich an Zwangsarbeiterlager im heutigen Stadtgebiet erinnern?

Alle Angaben werden vertraulich behandelt!
     
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