Inflationsrate für Februar: 2,8%  

erstellt am
17. 03. 05

Fleisch und Gemüse teurer, Wohnen und Energie weiterhin hoch
Wien (statistik austria) - Die Inflationsrate für Februar 2005 beträgt nach Berechnungen der Statistik Austria 2,8% und ist damit nur wenig niedriger als im Jänner und Dezember (je 2,9%), jedoch deutlich höher als im Herbst (November und Oktober je 2,6%, September 2,1%). Die Inflation wird weiterhin vornehmlich durch die Hauptgruppe Wohnen verursacht. Dazu halten Preiserhöhungen bei Zigaretten und neuerdings bei Gemüse und Fleisch die Teuerung hoch.

Der Indexstand des Verbraucherpreisindex (VPI) für den Monat Februar 2005 betrug 110,0 (2000=100). Gegenüber dem Vormonat (Jänner 2005) ist das durchschnittliche Preisniveau um 0,3 Prozent angestiegen.

Die harmonisierte Inflationsrate (HVPI) für den Monat Februar 2005 betrug 2,3%, der Indexstand des HVPI (1996=100) lag bei 114,1.

Kurzfristige Veränderungen im Vergleich zu Jänner 2005: +0,3%
Einige Nahrungsmittel wiesen im Februar deutliche Teuerungen im Vergleich zum Vormonat auf, die Hauptgruppe Nahrungsmittel, Alkoholfreie Getränke ist durchschnittlich um 0,5% teurer als im Jänner. Spitzenreiter bei Gemüse (durchschnittlich +6%) waren Gurken (+61%) und Zucchini (+51%). Eine hohe Teuerung von jeweils 8 bis 11% wiesen auch Tomaten, Paprika, Fisolen und Weißkraut auf. Diese hohen Preissteigerungen konnten von wenigen Preisrückgängen, etwa bei Champignons (-6%), Zwiebeln (-5%) und bei Tiefkühlspinat (-3%), nicht kompensiert werden.

Auch die Preise von Fleisch zogen an (durchschnittlich +1%). So waren Schweinefleisch/Bauchfleisch, Karree und Putenbrustfleisch um je 3% teurer als im Jänner, Faschiertes sogar um 9%.

Bei Pauschalreisen war im Februar eine Teuerung von 3,8% zu beobachten (Flugpauschalreisen +8%), dies führte in der Hauptgruppe Freizeit und Kultur zu einer Preiserhöhung um durchschnittlich 0,8%. Flugtickets aus der Hauptgruppe Verkehr (insgesamt keine Veränderung) wiesen eine Preissenkung von 7% auf.

Inflationsanalyse: Vergleich zu Februar 2004

Die Verteuerungen bei Wohnen, Wasser und Energie (+7,2%) verursachen aufgrund ihrer Bedeutung im Warenkorb neuerlich knapp die Hälfte der Inflationsrate. Die Mieten sind gegenüber dem hohen Vormonatsniveau zwar leicht zurückgegangen, jedoch immer noch um 8,2% teurer als vor einem Jahr. Ausgaben für sonstige Dienstleistungen im Zusammenhang mit Wohnen, zum Beispiel Betriebskosten, wurden um 13% teurer. Ausgaben für Eigentumswohnungen stiegen sogar um 16,5%. Haushaltsenergie, die ebenfalls in dieser Hauptgruppe enthalten ist, war um 7,5% teurer als vor einem Jahr. Spitzenreiter ist weiterhin Heizöl extra leicht/ Großabnahme mit einer Preissteigerung von sogar 25%.

Ein Zehntel der Inflationsrate wird neuerdings von der Hauptgruppe Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke verursacht. Die Teuerung lag zwar mit +2,2% unter dem Gesamtdurchschnitt, einige Untergruppen wie Gemüse (+6%), Fisch (+5%), Fleisch (+4%) und sonstige Nahrungsmittel (+4%) lagen jedoch deutlich darüber.

Der Inflationsbeitrag der Hauptgruppe Verkehr (+2,5%) ist niedriger als in den letzten Monaten. Die Preise für Kraftstoffe und Schmiermittel (+10%) liefern zwar nach wie vor einen hohen Inflationsbeitrag, dieser wurde teilweise jedoch durch sinkende Preise von Flugtickets (-8%) kompensiert.

Weitere Ursache der hohen Inflation ist die im Jänner erfolgte Erhöhung der Konsumentenpreise für Tabakwaren (9,2% teurer als vor einem Jahr). Zusätzlich ist die Änderung bei Rückvergütungen von Zahnarztleistungen weiterhin spürbar. Die sehr starken Erhöhungen für die von Privathaushalten zu zahlenden Preise betreffen hier aber nur wenige Bundesländer.

Der harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) im Februar 2005: +2,3%

Der Indexstand des für die Europäische Währungsunion zu berechnenden Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI; 1996=100) betrug 114,1 (Jänner und Dezember je 113,7, November 113,2, Oktober 113,0). Damit war die harmonisierte Inflationsrate mit 2,3% im Februar etwas niedriger als im Jänner (2,4%; Dezember 2,5%, November und Oktober je 2,4%).

Der österreichische HVPI lag damit neuerlich deutlich unter dem österreichischen VPI. Die Gründe dafür liegen vor allem beim unterschiedlichen Abdeckungsbereich: Dieser ist beim HVPI insgesamt größer, in der Hauptgruppe Wohnen jedoch etwas kleiner als beim VPI, daher sind Preiserhöhungen beim Wohnen etwas weniger stark spürbar. Annuitätsausgaben für Eigentumswohnungen sind überhaupt nicht im HVPI enthalten. Zudem schlägt der Schlussverkauf sich im HVPI etwas deutlicher nieder.
     
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