Kriminalitätsbekämpfung  

erstellt am
16. 03. 05

Neues AFIS-Modell hilft bei Aufklärung von Briefträger-Überfällen
Wien (bmi) - Ein neues Modell des automationsunterstützten Fingerabdruck-Identifizerungs- Systems (AFIS) hat maßgeblich dazu beigetragen, dass Überfälle auf drei Briefträger in Wien voraussichtlich geklärt sind. Die neue Version führte die Polizei durch einen an einem der Tatorte gefundenen Teil-Fingerabdruck auf die Spur des mutmaßlichen Täters.

Das alte AFIS-2-System hatte mit dem Fingerabdruck nichts anfangen können, weil die Qualität des Abdrucks zu schlecht war. Die neue Version kann auch - im Gegensatz zu AFIS-2 - Teil-Abdrücke und Handabdrücke elektronisch erfassen und erkennen. Derzeit befindet sich die neue Version im Probebetrieb, ab Mai soll der Vollbetrieb laufen.

AFIS wird in Österreich seit 1990 eingesetzt. Derzeit sind 330.000 Kriminelle mit Fingerabdrücken erfasst, insgesamt liegen den Kriminalisten über 700.000 Daten - u.a. auch Spuren von Tatorten oder Fingerabdrücke von illegal im Land aufhältigen Fremden - vor. Im Jahr 2004 gab es durch AFIS rund 18.000 Treffer. Das Bundeskriminalamt rechnet damit, dass es mit dem neuen System noch mehr Treffer geben wird.

Die AFIS-Suche dauert ungefähr eine Minute. Das System reiht die Treffer-Ergebnisse nach der Zahl der meisten Übereinstimmungen. Die Auswertung nimmt ein Daktyloskop vor. In Österreich gibt es etwa 30 dieser Fingerabdruck-Spezialisten. Technisch betrachtet rechnet AFIS das Bild des Abdrucks in Zahlen um und vergleicht sie mit den bisher eingegebenen Daten.
     
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