Syndikatsvertrag sichert Standort der Hypo und Mitwirkungsrechte des Landes  

erstellt am
16. 03. 05

LH Haider/LHStv. Ambrozy: Vertrag zwischen Kärnten Holding und Grazer Wechselseitige auch Grundlage für Kärntner Zukunftsfonds
Klagenfurt (lpd) - Die Standortgarantie für die landeseigene Hypo Alpe-Adria-Bank sowie die Sicherung der Mitwirkungsrechte des Landes fixiert ein Syndikatsvertrag, der zwischen dem Land Kärnten über die Kärnten Holding und dem Miteigentümer Grazer Wechselseitige (GRAWE) abgeschlossen wurde. Das erklärten Landeshauptmann Jörg Haider und sein Stellvertreter Peter Ambrozy am Dienstag (15. 03.) im Anschluss an die Regierungssitzung, in der auch eine verstärkte regionale Wirtschaftsförderung beschlossen wurde.

Die Aktienbehaltefrist der beiden Mehrheitseigentümer wurde im Vertrag laut Haider mit sieben Jahren festgelegt. Ziel sei es, dass die Hypo weiterhin von der Mehrheit des Landes und der GRAWE gestaltet und kontrolliert werde. Damit sei der Syndikatsvertrag auch Grundlage für die Gründung des Kärntner Zukunftsfonds, der mit 500 Mio. Euro aus einer Wandelschuldanleihe der Hypo gespeist werden soll. Vorhaben im Rahmen des Zukunftsfonds sollen von einem Expertenbeirat begutachtet und freigegeben werden, so der Landeshauptmann.

Ambrozy betonte, dass der Syndikatsvertrag langfristig ausgelegt sei. Kündigungsrecht bestehe nur, wenn einer der Partner den Anteil von 15 Prozent plus einer Aktie unterschreite, oder wenn es Veränderungen in der Eigentümerstruktur eines der Beteiligten gebe. Beschlossen worden sei der Vertrag gestern, Montag, vom Aufsichtsrat der Holding, die Landesregierung sehe im Vertrag ihre Bedingungen rund um den Hypo-Börsegang geregelt. Entscheidend für Ambrozy ist die Standortgarantie sowie die Sicherung der Konzernfunktion der Hypo und der Mitwirkungsrechte des Landes.

Haider strich die gute Entwicklung der Hypo Alpe-Adria-Bank hervor, weshalb wohl auch weiterhin bei den beiden Mehrheitseigentümern großes Interesse bestehen werde, ihre Anteile zu behalten. Im Vertrag festgehalten sei außerdem die Dividendenausschüttung, die zehn Prozent plus sechs Prozent Bonus betragen werde.

In der von ausschließlich einstimmigen Beschlüssen gekennzeichneten Regierungssitzung wurde laut Landeshauptmann Haider außerdem eine verstärkte regionale Wirtschaftsförderung fixiert. An Sonderbedarfszuweisungen für Schwerpunkte im heurigen Jahr stünden insgesamt 9,4 Mio. Euro zur Verfügung, die teilweise aus Rückflüssen von Wohnbauförderungsmitteln aus dem Jahr 2001 bestünden. Mit der Förderung solle vor allem der Strukturwandel hin zu Kommunikationstechnologie, Elektronik oder Software nachhaltig unterstütz werden, meinte Haider. "Stärken stärken" wolle man zudem in den Bereichen Metallverarbeitung, Anlagenbau und Tourismus. Mit der Koordination rund um die Förderprogramme der Europäischen Union für das Jahr 2007 wurde der Kärntner Wirtschaftsförderungsfonds (KWF) von der Landesregierung betraut.
     
zurück