Melk-Endbericht ohne Abstellen der gravierendsten Sicherheitsprobleme in Temelin wäre nicht akzeptabel  

erstellt am
15. 03. 05

Oö. Umwelt-Landesrat verweist auf Notwendigkeit der tschechischen Stellungnahme vor Veröffentlichung des Endberichtes zum Melker Prozess
Linz (lk) - Nach den in Oberösterreich vorliegenden Informationen befinden sich die Arbeiten am Endbericht zum Melk-Prozess bereits in der Schlussphase.

Deshalb appellierte Oberösterreichs Umwelt-Landesrat Rudi Anschober in einem Schreiben an Bundesminister Pröll jedenfalls und mit Nachdruck die längst überfällige fachliche Stellungnahme seitens Tschechiens zu den beiden österreichischen Expertenberichten vom Mai 2003 neuerlich einzufordern und die Vorlage als Voraussetzung für die Erstellung eines Endberichtes zu sehen. Anschober: "Davor kann es sicherlich keinen Endbericht geben, der von uns akzeptiert werden kann. Zumal bis heute die beiden wichtigsten Sicherheitsprobleme in Temelin nach unserem Informationsstand nicht abgestellt wurden."

Die beiden gravierenden Sicherheitsdefizite – mangelnde Absicherung von Hochdruckleitung gegen Mehrfachbruch sowie die fehlende Qualifikation von Sicherheitsventilen – wurden in mehreren internationalen Berichten kritisch hervorgehoben. Die Beseitigung der genannten Defizite, die bereits seit Jahren bekannt sind, stellt das Ziel der Bemühungen im Rahmen des Melk-Prozesses dar.

Anschober: "Leider sind diese beiden Kernprobleme nach unserem Informationsstand bis heute nicht ausreichend nachgerüstet. Bis heute liegen nicht einmal fachlich begründete Stellungnahmen zu den beiden kritischen Berichten der österreichischen Experten vom Mai 2003 vor, die die beiden Kernprobleme aufgezeigt haben."

Anschober verweist darauf, dass der Endbericht zum Melk-Prozess eine klare Entscheidung ermöglichen soll, ob die Sicherheitsziele – allen voran die versprochene Beseitigung der beiden angeführten Sicherheitsdefizite – erreicht werden konnten. Dies erscheint den oö. Expert/innen jedoch nur dann möglich, wenn fachliche Stellungnahmen der tschechischen Seite vor der Erarbeitung des Endberichtes zur Verfügung stehen, die dann von den im österreichischen Auftrag tätigen Experten ausgewertet und im Rahmen des Berichtes entsprechend berücksichtigt werden.
     
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