Start von kontinuierlichem Benchmarking in der Siedlungswasserwirtschaft  

erstellt am
24. 03. 05

Wien (bmlfuw) - Die Einführung eines freiwilligen Benchmarking für Betriebe in der Wasserversorgung und Abwasserentsorgung wird vom Lebensministerium seit einigen Jahren aktiv unterstützt. Die neu eingeführten Systeme sind, nach erfolgreichen Testläufen, nun für den allgemeinen Einsatz bereit. Ziel ist es, Einsparungspotenziale und Effizienzsteigerungsmöglichkeiten bei den teilnehmenden Betrieben zu identifizieren. Die Fachverbände für die Wasserversorgung und die Abwasserwirtschaft, ÖVGW bzw. ÖWAV, sind Servicestellen für interessierte Gemeinden und Unternehmen.

Benchmarking, das in der Privatwirtschaft bereits seit langem erfolgreich angewendet wird, ist das Lernen vom Besten der Branche durch Kennzahlenvergleich und nachfolgende Ergebnisanalyse. Durch systematischen Vergleich mit den objektiv ermittelten besten Praktiken in der Branche sollen für das eigene Unternehmen Optimierungspotenziale abgeleitet und innerbetriebliche Verbesserungsmaßnahmen ermöglicht werden. Benchmarking ist kein statisches Instrument, sondern stellt einen kontinuierlichen Prozess dar, der nur bei konsequenter Weiterführung und Weiterentwicklung zum Ziel der Effizienzsteigerung bzw. Kostensenkung führt.

Die großteils vom Lebensministerium finanzierten Benchmarking-Systeme für die österreichische Siedlungswasserwirtschaft wurden von ExpertInnen entwickelt und in enger Abstimmung mit der Branche an die Verhältnisse in Österreich angepasst. Im Abwasserbereich wurde unter der Leitung des ÖWAV eine Internet-basierte Benchmarking-Plattform eingerichtet. Mithilfe der Internet-Plattform ist die Datensammlung bei den Betrieben und die Datenspeicherung und -auswertung sehr kosten- und zeitsparend möglich. Jeder Betrieb kann danach seine individuellen Auswertungsergebnisse und sonstige aggregierte und anonymisierte Daten via Internet abrufen. Benchmarking in der Wasserversorgung unter der Schirmherrschaft der ÖVGW erfolgt mittels Excel-basierter Datenerfassung und Auswertung. Mit den teilnehmenden Betrieben werden Verträge abgeschlossen und jährliche Teilnahmegebühren verrechnet, die die kostendeckende Anwendung der Systeme sicherstellen sollen.

Interessierte Gemeinden und Unternehmen sollten sich möglichst rasch mit der ÖVGW oder dem ÖWAV in Verbindung setzen, um noch am Benchmarking im Jahr 2005 teilnehmen zu können. Je größer die Anzahl der TeilnehmerInnen, umso besser und aussagekräftiger werden die Ergebnisse und damit auch die Möglichkeiten zur Ausnutzung der Optimierungspotenziale bei innerbetrieblicher Umsetzung.

Ziel des Benchmarking in der österreichischen Siedlungswasserwirtschaft – im Zusammenspiel mit der Umsetzung sonstiger Effizienz steigernder Maßnahmen – ist es, eine Basis für kontinuierliche Optimierungsprozesse zu schaffen. Über viele Jahre hinweg soll damit die Entwicklung der österreichischen Siedlungswasserwirtschaft positiv beeinflusst werden.

Weitere Infos finden Sie zum Thema Benchmarking Wasserversorgung unter http://www.boku.ac.at/wv-bench/ und zum Thema Benchmarking Abwasserentsorgung unter http://www.abwasserbenchmarking.at/
     
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