"Milchpaket" soll zu niedrigeren Quotenpreisen führen  

erstellt am
08. 04. 05

Maßnahmenkatalog wird derzeit erarbeitet, Entscheidung darüber im Mai
Wien (aiz.info) - "Die bäuerliche Interessenvertretung will durch eine ganze Reihe von Maßnahmen erreichen, dass in Österreich die im internationalen Vergleich hohen Milchquotenpreise sinken. Verbesserte Rahmenbedingungen und die verstärkte Ausnutzung alternativer Handelswege sollen zu einem flexibleren Markt und so zu niedrigeren Preisen für Milchquoten führen. Die Landwirtschaftskammern erarbeiten deshalb bis zur nächsten Sitzung der Präsidentenkonferenz am 12.05.2005 ein so genanntes Milchpaket, das als vorrangiges Ziel die Senkung der Übertragungspreise von Milchquoten hat. Auf diese Weise soll die Zukunft der heimischen Milchproduktion besser abgesichert werden", erklärte der Vorsitzende der Landwirtschaftskammern Österreichs, Rudolf Schwarzböck.

Konkrete Vorschläge
"Der Milchausschuss wird ohne Scheuklappen alle Möglichkeiten zu durchleuchten haben, um das Ziel, nämlich niedrigere Quotenpreise, rasch zu erreichen", ergänzte Schwarzböck. Konkret werden in der Diskussion über einen Maßnahmenkatalog folgende Punkte behandelt werden: Die Milchgarantiemengen-Verordnung soll überarbeitet werden. Ziel ist dabei eine Neuregelung der bisher möglichen Übertragungsformen von Milchquoten. Die Bestimmungen für den Verfall nicht ausgenutzter Quoten müssen verschärft werden. Denkbar wäre beispielsweise ein höherer Prozentsatz, ab dem die Verfalls-Regelung greift. Die derzeitigen Bestimmungen sehen vor, dass der nicht ausgenutzte Teil der Quote dann in die nationale Reserve fällt, wenn weniger als 50% der Quote angeliefert werden. Weiters soll der Übertragungszeitraum für Milchquoten innerhalb eines Milchwirtschaftsjahres eingeschränkt werden. "Dies verhindert vor allem die Verteuerung der Milchquoten durch vermehrte Quotennachfrage zu Ende des Milchwirtschaftsjahres, wenn bekannt wird, dass eine hohe Zusatzabgabe droht", so Schwarzböck. Ein anderer Diskussionspunkt ist die Änderung der Saldierungsregelungen zur Bestimmung der Zusatzabgabe je betroffener Betrieb.

"Eine weitere Maßnahme kann ein organisiertes Preismeldeverfahren für den tatsächlichen Wert der Milchquoten sein. Wir werden auch die Beratungsaktivitäten in Richtung ökonomische Bewertung der Milchquoten intensivieren. Mit all diesen Vorhaben wollen wir jenen Milcherzeugern helfen, die für ihren Betrieb in der Milchwirtschaft eine positive Zukunft sehen", stellte Schwarzböck fest.
     
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