Schulreform in ladinischen Tälern den Eltern vorgestellt  

erstellt am
08. 04. 05

Bozen (lpa) - Die ladinische Schule erprobt im kommenden Schuljahr 2005/06 die Schulreform. Der für die ladinische Schule zuständige Landesrat Florian Mussner, Schulamtsleiter Roland Verra und Abteilungsdirektor Alexander Prinoth haben die Neuerungen in dieser Woche in St. Ulrich und in Stern im Gadertal vorgestellt. „Wir werden weiterhin mit dem paritätischen System arbeiten“, betonte Mussner. Zahlreiche Bürger haben an den Informationsabenden teilgenommen und über die Entwicklung der ladinischen Schule mitdiskutiert.

Die Säle in St. Ulrich und in Stern waren voll, als Landesrat Mussner, Schulamtsleiter Verra und Abteilungsdirektor Prinoth in diesen Tagen die Schulreform in den ladinischen Schulen vorgestellt haben. Landesrat Mussner unterstrich, dass die ladinische Schule weiterhin mit dem paritätischen System arbeiten würde und nun trotz erhöhtem Arbeitsaufwand daran ginge, die Reform so umzusetzen, dass die Ladiner davon profitieren. Die Reform bringe eine Neuordnung der Kollegialorgane mit sich und auch beim Mitspracherecht der Eltern ändere sich einiges, sagte Mussner.

Schulamtsleiter Verra stellte die Neuheiten für die Schüler vor, nämlich dass ab 2006/2007 in den Grund- und Mittelschulen die Portfolio-Bewertung erprobt werde, und dass es Tutoren als Lernbegleiter gäbe. Die Schüler der fünften Klasse Grundschule in Gröden und im Gadertal sollen ab dem Schuljahr 2006/2007 bereits zwei Stunden Englisch-Unterricht bekommen. Ab dem Jahr 2007/2008 sollen sogar die Schüler der vierten Klasse Englisch lernen. Mussner sicherte zu, entsprechende Voraussetzungen zu schaffen.

Abteilungsdirektor Prinoth stellte die neue Stundenaufteilung für die Schulen vor. Maximal 29 Unterrichtsstunden soll es für die ersten drei Klassen der Grundschule geben und zwar 25 Stunden Kernfächer, eine Stunde Wahlpflichtfach und drei Stunden Wahlfächer. In der vierten und fünften Klasse sind maximal 30 Wochenstunden (27 Stunden Kernfächer, eine Stunde Wahlpflichtfach und zwei Stunden Wahlfächer) vorgesehen. Die Mittelschulen werden maximal 32 Unterrichtsstunden pro Woche (27 Stunden Kernfächer, eine Stunde Wahlpflichtfach und zwei Stunden Wahlfächer) anbieten. Geplant sind Unterrichtseinheiten zu je 60 Minuten.

Beantwortet wurden auch die zahlreichen Fragen der Eltern zur Stundenaufteilung, den Diensten und den Ressourcen der Schulen in den ladinischen Tälern.

Der ladinische Landesbeirat der Eltern, der die Infoabende angeregt hatte, war zufrieden. Gemeinsam könne man auch in Sachen Reform konstruktiv arbeiten, war man sich einig.
     
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