Bartenstein für umgehende Aufnahme von EU-Beitrittsverhandlungen mit Kroatien  

erstellt am
18. 04. 05

Sonderbeauftragter Ceska bei Crans Montana Forum Zagreb
Zagreb / Wien (bmwa) - Anlässlich des Crans Montana Forums in Zagreb vom 13. bis 15. April 2005, das heuer insbesondere dem Schwerpunkt der EU-Perspektiven Südosteuropas gewidmet war, sprach sich Wirtschafts- und Arbeitsminister Dr. Martin Bartenstein erneut nachdrücklich für einen umgehenden Beginn von EU-Beitrittsverhandlungen mit Kroatien aus: "Das Momentum, das durch die Unterzeichnung der Beitrittsverträge mit Bulgarien und Rumänien in zehn Tagen geschaffen wird, muss für eine rasche Aufnahme unseres wichtigsten südosteuropäischen Wirtschaftspartners in die EU genutzt werden", so Bartenstein.

Bartensteins Sonderbeauftragter für Strategische Außenwirtschaft, Botschafter Dr. Franz Ceska, nahm in Vertretung des Ministers am Crans Montana Forum teil. Bei Gesprächen mit Ministerpräsident Sanader und EU-Kommissar Figel unterstrich Ceska die österreichische Unterstützung für einen baldigen EU-Beitritt Kroatiens: "Die EU profitiert von einem Mitglied Kroatien ebenso wie Kroatien selbst von der Mitgliedschaft", so Ceska. In diesem Zusammenhang wurden der von Österreich initiierte Kompromiss der Einsetzung einer Task Force zur Lösung offener Fragen zur Kooperation mit dem Kriegsverbrechertribunal in Den Haag positiv gewürdigt und die Notwendigkeit unterstrichen, die Verhandlungen innerhalb der nächsten zwei Monate zu beginnen.

Im Mittelpunkt der Gespräche Ceskas mit den Ministerpräsidenten Dukanovic (Montenegro) und Buckovski (Mazedonien) stand die südosteuropäische Erweiterungsperspektive der EU nach 2007. "Die positive Haltung des Europäischen Rates zu einer raschen Heranführung dieser Region an die EU sollte nun rasch in konkreten Maßnahmen umgesetzt werden", resümierte Ceska.

Im Gespräch mit Wirtschaftsstaatssekretär Vrankovic wurden schließlich die hervorragenden Wirtschaftsbeziehungen zwischen Österreich und Kroatien thematisiert. "Nach Zuwächsen von über 18% lässt Kroatien als Exportdestination Länder wie China oder Japan hinter sich. Mit 26% Marktanteil ist Österreich Top-Auslandsinvestor. Österreichische Unternehmen sind quer durch alle Branchen, vom Bankensektor über Bauwirtschaft, Telekom und Handel bis zu wirtschaftsnahen Dienstleistungen, wo gerade kleine Unternehmen tätig sind, in Kroatien erfolgreich", so Ceska. Dennoch oder gerade deswegen unterstrich Staatssekretär Vrankovic das kroatische Interesse an weiteren österreichischen Auslandsinvestitionen und hob die Sektoren Energie, Eisenbahnen, Versicherungen und Tourismus als besonders Erfolg versprechend hervor. "Das ist auch ein Grund dafür, dass 'go international', die vom Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit gemeinsam mit der Wirtschaftskammer Österreich durchgeführte Internationalisierungsoffensive, für all diese Bereiche, insbesondere auch für den boomenden Sektor Umwelttechnologie, im Raum Südosteuropa einen speziellen Schwerpunkt vorsieht", so Ceska abschließend.
     
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