Brüssel: departure präsentiert Förderprogramm Creative Industries  

erstellt am
18. 04. 05

Internationale Signalwirkung und Aufbruchstimmung bei Wiens Kreativen
Wien (rk) - "Business Location Vienna - with a special focus on Creative Industries" war das Thema einer Wirtschaftspräsentation mit Bürgermeister Michael Häupl, Wirtschaftskammer- präsidentin Brigitte Jank, dem Beauftragten für Außenwirtschaft der Stadt Wien, Senator Walter Nettig, und WWFF- Geschäftsführer Bernd Rießland, die der Wiener Wirtschaftsförderungsfonds (WWFF) in der Brüsseler Bibliothèque Solvay anlässlich des 10-Jahr-Jubiläums des EU-Beitritts Österreichs gemeinsam mit der Wiener Wirtschaftskammer organisierte. Im Rahmen eines von ORF-Korrespondent Roland Adrowitzer moderierten Round-Table-Gesprächs erörterten Bernd Rießland, Norbert Kettner, Geschäftsführer der departure wirtschaft, kunst und kultur gmbH, Martin Tichy, Marketingchef der Vienna Symphonic Library, und Virgil Widrich, Geschäftsführer des Multimediaunternehmens checkpointmedia, die Ausgangslage der Wiener Creative Industries, die sich zunehmend zu einem wesentlichen Wirtschaftsfaktor in Wien entwickeln.

In seinem Einleitungsstatement betonte WWFF-Geschäftsführer Bernd Rießland, dass departure mit seinem Förderprogramm bereits im ersten Jahr Standards gesetzt habe, die auch für andere europäische Metropolen richtungsweisend sind, und departure- Geschäftsführer Norbert Kettner gab einen Zwischenbericht über die ersten Auswirkungen des neu initiierten Förderprogramms für die Wiener Creative Industries. "Das Kreativpotential in Wien ist enorm und es bedarf nur des richtigen Instrumentariums, durch das Zusammenwirken von Wirtschaft und Kultur neue ökonomische Potentiale für Wien zu erschließen. Wir konnten bereits mit den drei Förderprogrammen des ersten Jahres ein Investitionsvolumen von mehr als 7 Mio. Euro auslösen und neue, qualifizierte, nachhaltige Arbeitsplätze im hochsensiblen Kulturbereich schaffen", vermerkte Kettner vor Medien- und Wirtschaftsvertretern in Brüssel nicht ohne Stolz.

"Die Vermarktung der Kultur - nicht im Sinne von Kommerzialisierung, sondern im Sinne von Ver-Werten - gehört zu den Megatrends der postmodernen Gesellschaft. Kultur und Wirtschaft sind in dieser Gesellschaft durchaus miteinander kompatibel, man muss nur mit gezielten wirtschaftspolitischen Maßnahmen und Förderprogrammen Bedingungen schaffen, damit auch mit kreativen Ideen Geld zu verdienen ist. Es geht letztlich darum, die Kreativen vom Image der Exoten zu befreien und als wesentlichen Bestandteil des Wirtschaftslebens einer hoch entwickelten Industriegesellschaft zu verstehen. Daher konzentriert sich departure in seiner Arbeit auf die Förderung kreativer Ideen in den Bereichen Mode, Musik, Design und Multimedia zur Entwicklung wirtschaftlich nachhaltiger Projekte am Standort Wien", umreißt Norbert Kettner die Arbeit von departure.

Wiens Kreative starten durch
Ein Blick auf den Querschnitt der Geförderten des ersten Jahres zeigt ganz klar, dass in den Bereichen Mode, Musik, Design und Multimedia ein enormes Potential vorhanden ist, das dem Wirtschaftsleben Wiens neue Impulse geben kann: etwa die "Musiktankstelle Museumsquartier", die "Mobile Bar", "Petar Petrov's menswear" oder die "flachste Sportbrille der Welt". Sie beeindrucken ebenso wie die Modekreationen von Wendy & Jim, die bei der Prêt-à-Porter 2005 in Paris für Furore sorgten, oder die Online-Musikprojekte von einem durchaus traditionellen Unternehmen wie Doblinger bzw. von den Trendsettern der freien Szene, materialrecords.com, oder die Design-Kreationen für Wein- Präsentationen und neueste vernetzte Aktivitäten im Mode- und Designbereich.

Wirtschaftsförderung, nicht Kultursubvention
Mit Virgil Widrich und Martin Tichy waren zwei Vertreter von Kreativunternehmen auf dem Podium, die es bereits vor der Gründung von departure schafften, mit ihren Ideen wirtschaftlich erfolgreich zu sein. Beide zeigten sich überzeugt, dass sich durch das neue Förderprogramm aus einem Nischenbereich ein tragfähiges Wirtschaftsfeld mit hochqualifizierten Arbeitskräften entwickeln könnte. Norbert Kettner stellte dabei auch fest, dass nicht nur Newcomer sondern auch etablierte Unternehmen mit neuen Projekten für Förderungen einreichen können.

Alle Diskutanten waren sich einig, dass departure als Unternehmensförderer in keiner Hinsicht Kulturförderungen oder Subventionen ersetzen kann und soll. Das Budget von departure schmälert um keinen Cent das Kulturbudget der Stadt, und kann somit auch nicht als Vorwand dienen, Kulturbudgets zu kürzen. Das heißt, dass departure-Förderprogramme ausschließlich aus dem Bereich der Wirtschaftsförderung und nicht aus dem Topf für Kulturförderung bestritten werden. Daher ist departure auch beim Wiener Wirtschaftsförderungsfonds angesiedelt und nicht im Kulturressort.

Informationen: http://www.departure.at/
     
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