Salzburg setzt auf den Almsommer  

erstellt am
25. 04. 05

Haslauer: Neues Marketinginstrument für Vermarktung des alpinen Sommerangebotes
Salzburg (lk) - In keinem anderen Bundesland Österreichs gibt es so viele Almen wie in Salzburg. 1.800 von Bauern bewirtschaftete Almen erstrecken sich über ein Viertel der Landesfläche. 550 Almhütten stehen den Gästen zur Einkehr offen. Die meisten von ihnen sind in maximal zwei Stunden Gehzeit vom Tal aus und damit auch für Familien mit Kindern oder weniger geübte Wanderer zu erreichen. Der Gast kann sich dort naturnahe, zum Teil auf der Alm hergestellte Produkte schmecken lassen. Auf dieser Basis entstand die Idee, die Sommeraktivitäten in den Salzburger Bergen unter dem Begriff „Salzburger Almsommer“ zusammenzufassen.

„Für 85 Prozent unserer Gäste ist Wandern ein wichtiges Thema, wenn es um die Auswahl des Urlaubszieles geht. Der ‚Salzburger Almsommer’ ist daher das Leitthema in der Vermarktung des alpinen Sommerangebots und wird von den Betrieben, Orten und Regionen, der Land- und Almwirtschaft engagiert mitgetragen“, erklärte Tourismusreferent Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Wilfried Haslauer am Freitag (22. 04.) in einem Informationsgespräch, in dem diese neue Marketingoffensive vorgestellt wurde.

Offizieller Start des diesjährigen „Salzburger Almsommer“ ist am 19. Juni mit einem Eröffnungsfest auf der Trattenbach Grundalm in Neukirchen am Großvenediger im Nationalpark Hohe Tauern. Das Fest – moderiert von Herbert Gwschendtner – ist eine Publikums-Veranstaltung für die Salzburger Bevölkerung und soll die Sensibilität für das Thema schärfen helfen und die Aufmerksamkeit dafür erhöhen.

Mit Raiffeisen als starkem Partner aus der Wirtschaft könne der Tourismus Synergien nutzen, die für beide Branchen gewinnbringend sind. Gemeinsames Ziel der Partner sei, dass der Salzburger Almsommer als qualitativ hochwertiges touristisches Angebot etabliert und von allen Beteiligten getragen und gefördert wird, so Haslauer weiter.

Gütesiegel „Salzburger Almsommer-Hütte“
Mit dem „Salzburger Almsommer“ stehe jetzt ein Marketinginstrument zur Verfügung, das Bergurlaubern ein hochwertiges Erlebnisangebot vermittelt. Dazu zähle neben zahlreichen Veranstaltungen (Almfeste, themenbezogene Events wie Sagen- und Sonnenaufgangswanderungen, alpine Sportveranstaltungen wie das „Ranggeln“, Almabtrieb und Bergmessen) auch die Qualitätssicherung bei Almhütten. Aus diesem Grund wurde ein Güte-Siegel in Form einer Zertifizierung als „Salzburger Almsommer-Hütte“ ins Leben gerufen, informierte der Landeshauptmann-Stellvertreter. Kriterien dafür sind u. a. das Erscheinungsbild, das sich als typisch und charakteristisch in die Landschaft einfügen muss, Erreichbarkeit nur auf nicht asphaltierten Wanderwegen und ein kulinarisches Angebot vorwiegend mit selber erzeugten Produkten aus der Umgebung.

Analog zur Salzburger Winter-Tourismus-Werbung wird der „Salzburger Almsommer“ auch in Deutschland wieder intensiv beworben: Mit zwei großen Veranstaltungen bringt die Salzburger Land Tourismus Gesellschaft (SLTG) den Almsommer den potenziellen Gästen aus Nordrhein-Westfalen näher, wobei die enge Zusammenarbeit mit der Skihalle Neuss genützt wird. In Summe werden bei beiden Veranstaltungen, die bereits im Vorjahr regen Zustrom und mediales Echo erfahren haben, mehr als 30.000 Besucher erwartet.

Beim Almwandern in Salzburg wollen wir unseren Gästen Erlebnis, Qualität und Sicherheit bieten, so Haslauer. Dem Erlebnischarakter wird unter anderem ein neuer Sagenwanderführer ge-recht, der eine Reise in die Welt der Sagen und Mythen des Landes ermöglicht. „Dem Thema Qualität und Sicherheit widmen wir uns einerseits über eine neue Zertifizierung der Almhütten, zum anderen aber auch mit dem kürzlich präsentierten Salzburger Wanderwegekonzept: 1,5 Millionen Euro werden in die einheitliche Planung, Beschilderung und Markierung unserer Wanderwege investiert“, sagte der Tourismusreferent.

„Wanderfrischler“ schätzen das Salzburger Land
Das größte Gästesegment in Salzburg stellen die so genannten „Wanderfrischler“ (34 Prozent) dar, die einen Wander-/Bergsteigurlaub in der Region verbringen, viel spazieren gehen und individuelle Ausflüge in die Umgebung machen. 54 Prozent der „Wanderfrischler“ sind älter als 50 Jahre, 60 Prozent sind männlich.

13 Prozent der Gäste in Salzburg sind Wanderurlauber. Sie verbringen eindeutig einen Wander-/Bergsteigurlaub. Wichtig in diesem Segment ist aber nicht nur wandern, sondern abseits der Wanderwege etwas sehen. 59 Prozent der Wanderurlauber sind zwischen 30 und 50 Jahren alt, 28 Prozent sind älter als 60 Jahre. 60 Prozent der Gäste in diesem Segment sind Männer. Wandern als Naturerlebnis steht im Vordergrund.

Mit dem Sommerschwerpunkt „Salzburger Almsommer“ liegt die heimische Tourismuswirtschaft goldrichtig, ist Haslauer überzeugt. Dies zeige eine Befragung der Tourismus-Monitor Austria (T-Mona), die im Sommer 2004 unter den Gästen in Salzburg durchgeführt wurde:

Die Mehrheit der Gäste verbringt einen eher „beschaulichen“ Urlaub: Wandern und spazieren gehen stehen als Urlaubsaktivitäten im Vordergrund, auch kombiniert mit anderen Aktivitäten wie zum Beispiel kulturellen Veranstaltungen und dem Besuch von Sehenswürdigkeiten.

Der Vergleich zu den anderen Bundesländern dokumentiere, dass die Positionierung mit dem „Salzburger Almsommer“ gelungen ist. Sowohl bei der Beurteilung des Wanderangebotes als auch der Wanderwege und den vielen Möglichkeiten für individuelle Ausflüge zeige das Salzburger Land Spitzenwerte im Bundesländervergleich. Aber auch andere Themen, auf die Salzburg setzt, zählen: Den Gästen ist vor allem die Kombination des Wandererlebnisses mit Kultur und Kulinarik wichtig. „Wandern ist eine der größten Stärken des Landes im Vergleich zu den anderen Bundesländern“, bringt es der Tourismusreferent auf den Punkt.

Die Stärken Salzburgs liegen neben der positiven Beurteilung des Wanderangebotes und der Qualität der Wanderwege in der sehr guten Bewertung des Orts- und Landschaftsbildes, dem Preis-Leistungsverhältnis für die Unterkunft und den vielfältigen Möglichkeiten, individuelle Ausflüge zu machen.

Mit Hapag Lloyd Express nach Salzburg
„Die Anbindung des Salzburg Airport an die Europäischen Zentren war mir in den vergangenen Monaten ein ganz besonderes Anliegen und wir konnten hier einiges bewegen. Preiswerte und gute Linien von und nach Salzburg sind ein wichtiger Faktor für Geschäftsreisende und damit für den Wirtschaftsstandort Salzburg“, betonte der Landeshauptmann-Stellvertreter.

Fluganbindungen werden aber auch für den Tourismus immer wichtiger: Vor allem auch im Sommertourismus steht Salzburg in Konkurrenz mit unzähligen anderen Zielen auf der ganzen Welt. Und ein wichtiges Auswahlkriterium für die Wahl des Urlaubszieles ist dessen Erreichbarkeit. Angesichts kürzer werdender Urlaube, der Verkehrsverhältnisse auf der Straße und sinkender Preise für Flugreisen weichen zunehmend mehr Touristen vom Pkw auf das Flugzeug aus. Wenn unser Land auf diesem Weg nicht zu erreichen ist, fliegt der Gast über Salzburg hinweg in die Ferien.

Seit 1. November fliegt Hapag Lloyd Express (HLX) von Berlin, Hannover, Köln und Hamburg nach Salzburg. Seitens HLX ist man mit der bisherigen Streckenentwicklung sehr zufrieden. 150.000 Buchungen konnten seit der Aufnahme des Flugbetriebs inklusive Vorausbuchungen bereits verzeichnet werden. Die generelle Flugauslastung der Salzburg-Verbindungen liegt teilweise bei mehr als 80 Prozent – ein voller Erfolg für dieses neue Angebot. Im Sommer bringen 25 Flüge pro Woche Gäste aus Berlin, Köln, Hannover und Hamburg nach Salzburg.
     
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