Wer hilft? - Defi hilft: Ergebnispräsentation  

erstellt am
25. 04. 05

Wien (rotes kreuz) – Zwei Jahre nach dem Beginn der weltweit einzigartigen Kampagne und nach der Installation von österreichweit rund 3000 Geräten zeigt sich, dass die Vorgehensweise richtig war.

Die Initiatorin Dr. Monika Lindner
„Es freut mich, dass wir heute gemeinsam eine positive Bilanz über zweieinhalb Jahre gemeinsame Informationsarbeit in Sachen DEFI ziehen können. Gemeinsam ist es uns gelungen, die Österreicherinnen und Österreicher und auch die heimischen Betriebe über die Existenz und die Einsatzmöglichkeiten von Defibrillatoren zu informieren und dadurch Berührungsängste abzubauen. Wie viele andere Betriebe hat selbstverständlich auch der ORF im eigenen Haus Defibrillatoren installiert und entsprechende Schulungen durchgeführt. Der ORF wird sich auch weiterhin in den Dienst dieser guten Sache stellen.“ Erklärte die Initiatorin der Kampagne ORF-Generaldirektorin Dr. Monika Lindner anlässlich der Ergebnispräsentation im Ausbildungszentrum des Wiener Roten Kreuzes

Die Kampagnenpartner
Auch die Kampagnenpartner zeigten sich erfreut vom großen Erfolg der Kampagne. Wirtschaftskammer-Generalsekretärin Mag. Anna Maria Hochhauser berichtete von Ihren eigenen Erfahrungen als Sanitäterin – damals noch ohne Defi - in Oberösterreich: „Sicherheit ist auch für die österreichische Wirtschaft ein Thema. Die Sicherheit der Kunden durch Defis wurde gesteigert. Bundesweit wurden in Österreichs Betrieben rund 2000 Defis installiert. Raiffeisen-Zentralbank Generaldirektor Dr. Walter Rothensteiner erklärte: “Wir haben in vielen unserer Bankfilialen in ganz Österreich Defis installiert. Ganz konkret wurden Raiffeisen Defis dreimal eingesetzt und haben dadurch Leben gerettet. Damit diese Einsätze, wie oben beschrieben, rasch und erfolgreich erfolgen können, gibt es dank der intensiven Zusammenarbeit zwischen den Raiffeisenbanken und den Rotkreuz-Dienststellen in ganz Österreich Schulungen der Raiffeisenmitarbeiter“. Der Generaldirektor von BP Österreich meinte zum Engagement des Mineralölkonzerns: „BP ist weit mehr als Erdöl. Die BP-Gruppe unterstützt das Rote Kreuz seit Jahren und wir sind überzeugt, daß wir gerade bei der Defi-Kampagne eine Investition zum Wohl der gesamten Bevölkerung in Österreich getätigt haben. Wir haben alle unsere Autobahntankstellen und zusätzliche Stationen mit hoher Kundenfrequenz sowie auch unsere Firmenstandorte mit Defis ausgestattet - und zumindest von einem weiß ich, dass er schon zum Einsatz gekommen ist“.

Die Ergebnisse der wissenschaftlichen Studie
Der plötzliche Herztod ereilt jährlich mehr als 15.000 Menschen in Österreich. Bis zu 40.000 Todesfälle passieren aufgrund von Herz-Kreislauferkrankungen. Viele Notfälle ereignen sich außerhalb von Krankenanstalten: auf der Straße, in Supermärkten, Einkaufszentren, Sportstätten, Kinos aber auch daheim. Trotz des sehr gut funktionierenden Rettungsdienstes in Österreich, treffen die professionellen Helfer oft nicht früh genug am Notfallort ein, um noch Leben retten zu können. Ist ein Defi innerhalb von 2-3 Minuten zur Stelle, weil ein ausgebildeter Ersthelfer die Situation erkennt und entsprechend mit dem Gerät handelt, so steigt die Überlebenswahrscheinlichkeit des Notfall-Patienten auf über 70%!

„Doch das Gerät alleine bringt noch wenig. Es ist das Gesamtkonzept aus Information, Gerät, Beratung und Schulung, das Leben rettet. Gerade die Österreichische Wirtschaft hat bundesweit den Großteil der Geräte angeschafft, um ihre Unternehmen für Kunden und Mitarbeiter sicherer zu machen. Österreich hat nun insgesamt eine Dichte von einem Defi auf 2000 Einwohner, ein international sehr beachtliches Ergebnis.“, so Dr. Roman Fleischhackl, wissenschaftlicher Projektleiter des Roten Kreuzes.

Zur Dokumentation und Auswertung wurde das Projekt von einer wissenschaftlichen Studie durch das Forschungsinstitut des Wiener Roten Kreuzes begleitet, die die Frage klären sollte, ob durch diese Anstrengungen die primäre Überlebensrate beim plötzlichen Herztod erhöht werden kann. Als sekundäre Outcomes wurden neurologische Defizite und damit die Möglichkeit zur Rückkehr an den Arbeitsplatz erfasst. Die Gesamtergebnisse dieser Studie können sich sehen lassen und finden bereits internationale Beachtung: 3000 Geräte wurden implementiert, rund 20.000 Menschen wurden allein vom Roten Kreuz zusätzlich an Defibrillatoren und in Erster Hilfe ausgebildet. Die Geräte kamen bundesweit bis jetzt 62 mal dokumentiert zum Einsatz. 33 Patienten, bei denen der Defi zum Einsatz kam wurden lebend ins Krankenhaus gebracht – davon sind in Summe 17 Österreicherinnen und Österreicher wieder lebend entlassen worden. „Das sind 17 Menschenleben, die ohne den Einsatz von Defibrillatoren wohl verloren gewesen wären -“, erklärt Roman Fleischhackl das erfreuliche Ergebnis: „Väter und Mütter, die wieder nach Hause zu ihren Kindern konnten, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die zum Teil jetzt wieder ihrer ursprünglichen Arbeit nachgehen können“.

Die Zukunft
Der Rotkreuz-Präsident Fredy Mayer erklärte den großen Erfolg der Kampagne: „Gemeinsam machen wir Österreich sicher – unter dem Motto haben sich die über 50.000 freiwilligen und hauptberuflichen Rotkreuz-Mitarbeiter in ganz Österreich hinter die gute Sache gestellt, und versucht, dass der Defi bekannt wird und auch installiert wird, wo man ich brauchen könnte. Unser Ziel waren einst 1000 Geräte für ganz Österreich – das wurde weit übertroffen, doch das ist für das Österreichische Rote Kreuz kein Grund aufzuhören. Erste Hilfe zu leisten, wenn es ein Mitmensch braucht – das wollen wir intensiver vermitteln, an Schulen, aber auch im Internet mit interaktiven Kursen und online-Möglichkeit, sich zu den Rotkreuz-Kursen anzumelden. Das sind unsere Zukunftspläne.
     
zurück