Europaweite Kampagne "Schluss mit Lärm" gestartet  

erstellt am
22. 04. 05

Bartenstein: Durch weniger Lärm mehr Sicherheit am Arbeitsplatz
Wien (bmwa) - "Mit Bekämpfung und Verringerung von Lärm kann ein wesentlicher Beitrag zur Verbesserung von Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz geleistet werden. Daher sind alle Unternehmen, Arbeitgeber- und Arbeitnehmerorganisationen, Berufs- und Praktikervereinigungen, regionale oder lokale Präventionsdienste sowie andere in die Thematik Lärm involvierte Stellen in Österreich aufgerufen, diesem Thema besondere Aufmerksamkeit zu widmen", heißt es in einer Botschaft von Wirtschafts- und Arbeitsminister Dr. Martin Bartenstein zu der am Mittwoch (20. 04.), dem "internationalen Tag gegen den Lärm", angelaufenen europaweiten Kampagne "Schluss mit Lärm".

Die soeben initiierte Kampagne wird von der in Bilbao ansässigen Europäischen Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz koordiniert und mit der "Europäischen Woche Schluss mit Lärm" vom 24. bis 28. Oktober 2005 in allen 25 Mitgliedstaaten der EU sowie in mehreren anderen Ländern abgeschlossen. Sie soll in den teilnehmenden Ländern zu vielfältigen Aktivitäten zur Verringerung und Bekämpfung von Lärm motivieren.

Schätzungen zufolge sind europaweit mehr als 60 Millionen Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen Lärmbelastungen am Arbeitsplatz ausgesetzt. Zu starker Lärm ist nicht nur in "lauten" Produktionsstätten, z. B. der Metall-, Transport, Holz- oder Bauindustrie eine Gefahr, sondern stellt auch in Schulen und Kindergärten, Großraumbüros und Callcentern, der Landwirtschaft oder in Orchestern eine bisher oft unterschätzte Gefahrenquelle für das Entstehen einer Berufskrankheit dar. Erstreckt sich die Lärmbelastung über einen längeren Zeitraum, können bleibende Gehörschäden auftreten. Allein im Jahr 2004 waren in Österreich 418 Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen betroffen, deren Berufserkrankung wegen Lärmschwerhörigkeit von der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt anerkannt wurde. Da Lärm auch eine unmittelbare Ursache für Arbeitsunfälle, arbeitsbedingten Stress und andere arbeitsplatzbezogene Erkrankungen sein kann, ergeben sich zudem negative Auswirkungen für die gesamte Wirtschaft und eine jährliche Belastung der europäischen Sozialsysteme in Milliardenhöhe.

In vielen Fällen lässt sich die Lärmbelastung am Arbeitsplatz bereits mit vergleichsweise einfachen Mitteln reduzieren. Lärm verursachende Maschinen und Geräte können in separate Räume gestellt werden oder der Geräuschpegel von Maschinen mittels Gehäusen oder Abschirmungen reduziert werden. Büros und Callcenter lassen sich durch geeignete Trennwände oder Schall schluckende Raum- und Wandelemente wesentlich leiser gestalten. Bei Neubau oder Renovierung von Betriebsräumen und Produktionshallen sollte auf eine Lärm mindernde Raumakustik Wert gelegt werden.
     
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