ORF in Cannes  

erstellt am
20. 04. 05

Hanekes "Caché" im Wettbewerb, vier Filme beim Österreich-Tag
Wien (orf) - Nach dem Triumphzug seiner "Klavierspielerin" im Jahr 2001 Großer Preis der Jury, Schauspielpreise an Isabelle Huppert und Benoit Magimel) und dem großen Erfolg des Endzeitdramas "Wolfzeit", das 2003 außer Konkurrenz lief, ist der österreichische Regisseur Michael Haneke heuer wieder bei den renommierten Filmfestspielen an der Cote d'Azur im Wettbewerb groß dabei. Sein jüngster Steifen "Caché" ("Verborgen"), ein (wie auch die oben genannten Titel) vom ORF im Rahmen des Film/Fernseh-Abkommens kofinanzierter Psychothriller mit Juliette Binoche, Daniel Auteuil und Maurice Bénichou, geht ins Rennen um die Goldene Palme.

Neben "Caché" sind im Hauptprogramm der 58. Filmfestspiele von Cannes (11. bis 22. Mai 2005) auch folgende Produktionen vertreten. Benjamin Heisenbergs "Schläfer" und Fredericks Bakers "Im Schatten des dritten Mannes", der bereits im Oktober 2004 im ORF zu sehen war.

Austrotag in Cannes: 17. Mai 2005
Doch der Ehre noch nicht genug: Österreichisches Filmschaffen wird heuer in Cannes besonders groß geschrieben. So ist Österreich eines von sieben Gastländern der neu ins Leben gerufenen Initiative "Tous les cinémas du monde" (Weltkino). Diese soll im Rahmen der "Official Selection" als Sprungbrett für Produktionen aus aller Welt dienen, deren Vielfältigkeit zeigen und junges Kreativpotenzial des jeweiligen Landes zugleich stärken und fördern. Jedes der ausgewählten Gastländer wird eine Auswahl an Filmen vorstellen, die die kulturelle Identität und die Einzigartigkeit ihres Ausdrucks repräsentieren. Österreich ist heuer das einzige Land, das den europäischen Kontinent vertritt. Der große Austrotag ist Dienstag, der 17. Mai, an dem zehn heimische Filmproduktionen gezeigt werden, davon vier, die als ORF-Produktionen bzw. mit ORF-Beteiligung im Rahmen der Filmförderung entstanden sind.

Die Filme des Österreichtages: Von Corti bis Widrich, von Albert bis Novotny
Das Filmprogramm ist in sechs Blöcke unterteilt: Den Anfang macht Axel Cortis ORF-Produktion "Welcome in Vienna", der letzte Teil der in den Jahren 1982 bis 1985 entstandenen Emigrantentrilogie "Wohin und zurück". Im zweiten Filmblock präsentiert sich die bereits im ORF gelaufene preisgekrönte Dokumentation "Im toten Winkel - Hitlers Sekretärin" von André Heller und Othmar Schmiederer aus dem Jahr 2002 - ein Interview Hellers mit der mittlerweile verstorbenen Traudl Junge, die von ihren Jahren als Sekretärin Hitlers und von ihrem späterem Umgang mit diesem Lebensabschnitt erzählt. Den dritten Teil des Österreichtages bestreitet ein Kurzfilmblock, bestehend aus Barbara Alberts "Die Frucht deines Leibes" (1996), Jessica Hausners "Flora" (1996), "Gfrasta" von Ruth Mader (1998) und "Mein Stern" (2001) von Valeska Grisebach. Programmblock Nummer vier bietet die vom ORF unterstützen Produktionen "Copy Shop" (2001) - Virgil Widrichs Oscar-nominierter Kurz-Animationsfilm, und Franz Novotnys Jelinek-Verfilmung "Die Ausgesperrten" (1982). Als vorletzte Produktion geht Barbara Alberts ausgezeichnetes, ebenfalls vom ORF kofinanziertes Spielfilmdebüt "Nordrand" (1999) an den Start und - last but not least - steht der Dokumentarfilm "Elsewhere" (2001) von Nikolaus Geyrhalter auf dem Programm.
     
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