IT-Innovation aus Krems vor Sprung in den Weltmarkt  

erstellt am
19. 04. 05

Krems (nöwpd) - Das IT-Unternehmen "is-it-on" mit Sitz im RIZ in Krems hat ein innovatives System zur Steuerung des Internet-"Verkehrs" in großen Netzwerken entwickelt, dem "weltweites Potenzial" bescheinigt wird. Das meinten jedenfalls die Jury-Mitglieder für die Vergabe des eBIZ-Awards, bei dem "is-it-on" als niederösterreichischer Landessieger hervorging. Die Bundes- Entscheidung fällt am 20.4.2005.

"Wir haben das Internet Protokoll Managementsystem (IPM) entwickelt, weil ich mit bestehenden Lösungen nicht zufrieden war", erzählt Firmengründer Albert Kisling, der früher an der Donau-Uni ­ damals noch "Landesakademie" - als wissenschaftlicher Mitarbeiter für Automatisierungstechnik bei Prof. Kopacek tätig war. Ergebnis: "Unser System hat mehr Funktionalitäten und eine bessere Leitungsauslastung als die der großen Anbieter auf dem Markt und es ist preislich konkurrenzlos günstig. Die Amortisationszeit liegt bei drei bis vier Monaten", sagt der Chef des RIZ-Startups (seit 2002) mit insgesamt 10 Mitarbeitern.

Nicht-Technikern macht eine kleine Geschichte am besten deutlich, was IPM kann: Partner Fujitsu-Siemens, der schon auf den IT-Newcomer aus Niederösterreich aufmerksam geworden ist, hatte früher bei Europas größter Computermesse "Cebit" in Hannover für die Vernetzung seiner rund 600 PCs beim Messe-Auftritt 100 MBit-Leitungen benötigt. Zuletzt ­ mit dem IPM-System aus Krems - waren nur noch 10 MBit-Leitungen notwendig.

"Unsere paketgenaue Verwaltung verbessert die Leitungsauslastung um das 2,5-fache", berichtet Kisling, seit einem Motorradunfall Ende der 80er-Jahre im Rollstuhl unterwegs. Stolz verweist er darauf, dass es "is-it-on" gelungen ist, als Markteinsteiger innerhalb eines Jahres 15 Prozent der Provider in Österreich als Kunden zu gewinnen. "In sechs Monaten haben wir rund 30 Neuinstallationen vorgenommen", was ebenfalls für Funktionalität und Benutzerfreundlichkeit der "is-it-on"-Produkte spricht. "Unser System kommt ohne grafischen Schnickschnack aus, ist aber für Techniker sehr klar und verständlich strukturiert."

IPM bringe unter anderem bei der Telefonie übers Internet (Voice over IP) eine wesentliche Qualitätsverbesserung, so Kisling. "Probleme, die bisher bei einer größeren Anzahl von Nutzern auftraten, die haben wir aufgefangen." Mittlerweile gehören das Krankenhaus in Krems oder die RIZ-Holding NÖ ebenso zu den Kunden wie viele Internet-Provider oder die Design-Uni in St. Pölten. Mit der Telekom ist Kisling derzeit ebenso im Gespräch wie mit Raiffeisen oder der Bundes-SPÖ.

"Und dieser Tage ist ­ ganz aktuell - ein Auftrag aus Brasilien hereingekommen. Der Kunde hat uns via Internet gefunden", erzählt Kislings Frau Dietlinde. Sie ist im Unternehmen für Marketing und Werbung zuständig. Preise, wie der NÖ Innovationspreis oder der ebiz-Award, die das junge Unternehmen schon eingeheimst hat, "die sind schon ein großer Pluspunkt in der Vermarktung", weiß sie.

Und während die Marketing-Chefin des Hauses Kisling noch auf der Suche nach geeigneten strategischen Partnern für eine Marktoffensive ist - aktuell gerade in Tschechien und in der Slowakei -, denkt Albert Kisling schon an nächste Herausforderungen für sich und seine Programmierer. "Wir wollen für den Internet-Zugang bzw. für "Voice over IP" ein weltweites Roaming schaffen. Themen, die derzeit unlösbar erscheinen, sind für uns die spannendsten." (au)

Informationen: http://www.is-it-on.at
     
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