Ministerin Gehrer fordert gesicherte Datenbasis und einheitliche Standards bei OECD-Studien  

erstellt am
02. 05. 05

Wien (bm:bwk) - „Bei allen Studien der OECD muss die Erhebungsbasis genau definiert sein und es muss Übereinstimmung bei den Testaufgaben geben. Die Datensammlung Education at a glance soll auf einen dreijährigen Rhythmus geändert werden, damit tatsächliche Entwicklungen ablesbar sind.“ Dies forderte Bildungsministerin Elisabeth Gehrer bei der internationalen OECD Tagung in St. Gallen/Schweiz.

Auf Einladung des Präsidenten der Schweizer Erziehungsdirektorenkonferenz, Regierungsrat Dr. Hans Ulrich Stöckling, diskutierten Minister aus Kanada, Australien, Portugal, Deutschland, Tschechische Republik, Slowakische Republik, Ungarn, Norwegen und Österreich die Fragen der Qualitätssicherung und Qualitätsprüfung im Schulwesen.

Die einzelnen Länder stellten ihre Systeme von Tests und Auswertungen vor und legten auch dar, welche Chancen und welche Risiken damit verbunden sind. Bildungsministerin Gehrer berichtete aus österreichischer Sicht über die Erarbeitung der Bildungsstandards und der dazugehörigen Testaufgaben, über die Testreihe zum sinnerfassenden Lesen und über das Ziel zu einem regelmäßigen Monitoring der Schulqualität zu kommen, wie es auch die Zukunftskommission vorgeschlagen hat.

In der intensiven Diskussion wurde auch die Frage der Darstellung der Testergebnisse erörtert. Dabei wurde festgestellt, dass einfache Rankings nicht wirklich aussagekräftig und oft der Anlass zu Fehlinterpretationen sind. Etliche Länder berichteten, dass die Veröffentlichung von Ergebnissen zwar zu heftigen Diskussionen führte, aber auch tatsächliche Verbesserungen der Qualität des Unterrichts zur Folge hatte. Es gab allgemeine Übereinstimmung, dass bei einer größeren Autonomie der Schulen eine genaue Berichterstattung und verstärkte Qualitätskontrolle erforderlich ist. Genau diesen Weg hat die Zukunftskommission vorgeschlagen.

Mit dem Vorsitzenden der Bildungsabteilung der OECD, Berry McGaw, besprach Ministerin Gehrer auch die Positionierung der berufsbildenden Schulen in internationalen Berichten. Diese Ausbildungen an Akademien und Höheren Schulen werden oft unterbewertet. Der Vorsitzende sagte zu, diese Frage zusammen mit der Schweiz und Deutschland zu prüfen. Zwei Besprechungstermine im Mai und Juni wurden bereits vereinbart. Unsere Schulen legen den Grundstein für eine gute Zukunft unseres Landes. Die beste Qualität ist daher oberstes Gebot. "Qualitätsüberprüfungen sind daher nicht Selbstzweck, sondern aus der Verantwortung gegenüber der Jugend notwendig", sagte Gehrer abschließend.
     
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