F&E-Ausgaben steigen auf 5,77 Milliarden Euro  

erstellt am
02. 05. 05

Österreichische Forschungsquote 2005 voraussichtlich 2,35% des BIP
Wien (statistik austria) - Die österreichischen Bruttoinlandsausgaben für Forschung und experimentelle Entwicklung (F&E) – also die Gesamtsumme der Ausgaben für in Österreich durchgeführte F&E – werden 2005 2,35% des Bruttoinlandsproduktes (BIP) erreichen und gegenüber 2004 um 8,0% steigen. Somit werden im heurigen Jahr gemäß der neuesten Schätzung von Statistik Austria für in Österreich durchgeführte F&E voraussichtlich insgesamt 5,77 Mrd. Euro ausgegeben werden, welche zu 36,6% die öffentliche Hand (Bund rund 1,74 Mrd. Euro, Bundesländer rund 329 Mio. Euro, sonstige öffentliche Einrichtungen wie Gemeinden, Kammern, Sozialversicherungsträger rund 45 Mio. Euro) finanzieren wird, von der Wirtschaft werden 43,0% (rund 2,48 Mrd. Euro) der für F&E bereitgestellten Mittel stammen, 20,1% (rund 1,16 Mrd. Euro) werden vom Ausland und 0,3% (rund 19 Mio. Euro) werden vom privaten gemeinnützigen Sektor finanziert werden.

In diese Globalschätzung der österreichischen Bruttoinlandsausgaben für F&E konnten erstmals die kompletten Ergebnisse der F&E-Erhebungen von Statistik Austria in allen volkswirtschaftlichen Sektoren über das Berichtsjahr 2002 einbezogen werden, die im wesentlichen die für das Berichtsjahr 1998 ermittelten Grundstrukturen der F&E-Finanzierung bestätigten, jedoch eine deutliche kontinuierliche Zunahme der F&E-Leistungen des Unternehmenssektors zeigten, welche sich in den Folgejahren fortsetzte. Für die Jahre 2003 bis 2005 war zudem eine markante Steigerung der Ausgaben der öffentlichen Hand zu vermerken, die die Steigerungsrate der Ausgaben des Unternehmenssektors sehr deutlich übertraf und auf den Beitrag des Bundes zurückzuführen ist: Insbesondere in den Jahren 2004 und 2005 haben außerordentliche F&E-Förderungsmaßnahmen des Bundes (Offensivprogramm F&E; Nationalstiftung für Forschung, Technologie und Entwicklung; Forschungsprämie) eine sehr erhebliche Erhöhung der für die Durchführung von F&E zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel bewirkt.

Die drei gewichtigsten Finanzierungsquellen für die in Österreich durchgeführte F&E sind demnach 2005 – wie in den letzten Jahren – der Unternehmenssektor (43,0%), der öffentliche Sektor (36,6%) – wobei der Schwerpunkt beim Bund liegt (30,2%), und das Ausland (20,1%). Die Finanzierung durch das Ausland (rund 1,16 Mrd. Euro) stammt zum überwiegenden Teil von mit heimischen Unternehmen verbundenen europäischen Unternehmen, die Österreich zum Forschungsstandort gewählt haben, schließt jedoch auch die Rückflüsse aus den EU-Rahmenprogrammen für Forschung, technologische Entwicklung und Demonstration ein, welche 2004 bzw. 2005 jährlich eine Höhe von bis zu 70 Mio. Euro erreichen werden.

Für Vergleichszwecke werden die Bruttoinlandsausgaben für F&E als Prozentsatz des Bruttoinlandsprodukts (auch „Forschungsquote“ genannt) ausgedrückt. Diese Kennzahl ist für Österreich seit 1981 kontinuierlich von 1,13% auf 2,35% (2005) angestiegen. Somit haben die in Prozent des Bruttoinlandsprodukts ausgedrückten österreichischen Bruttoinlandsausgaben für F&E in den letzten Jahren gemäß den aktuellsten Erhebungsergebnissen und der neuesten Globalschätzung der Statistik Austria den EU-Durchschnitt deutlich übertroffen. Die neuesten Vergleichsdaten liegen für 2002 vor: Demnach beträgt diese Kennzahl für den EU-15 Durchschnitt 1,95%, für den EU-25 Durchschnitt 1,86% und für Österreich 2,12%. Zum Vergleich die entsprechende Kennzahl für den OECD-Durchschnitt: 2,26%.

Betrachtet man den Zeitraum zurück bis 1993 (ein Jahr, für welches komplette F&E-Erhebungs- ergebnisse vorliegen) zeigt sich, dass die Bruttoinlandsausgaben für F&E 2005 um 8,0% über dem Vorjahresniveau, um 23,3% über dem Niveau von 2002, um 69,8% über dem Niveau von 1998 und um 150,7% über dem Niveau von 1993 liegen werden. Das bedeutet, dass die Forschungsausgaben seit 1993 deutlich mehr als doppelt so rasch wie das BIP wuchsen, das nominell von 2004 auf 2005 um 4,4%, im Zeitraum zwischen 2002 und 2005 um 11,1%, zwischen 1998 und 2005 um 27,6% und im Zeitraum von 1993 bis 2005 um 53,1% gestiegen ist.

Besonders gut sichtbar wird diese Entwicklung auch an der durchschnittlichen jährlichen Veränderung der Bruttoinlandsausgaben für F&E sowie der F&E-Finanzierung durch den Bund und durch die Wirtschaft im Vergleich zur Entwicklung des nominellen BIP: So beträgt der durchschnittliche jährliche Zuwachs des BIP seit 1998 3,5%, der der Bruttoinlandsausgaben für F&E 7,9%, der der F&E-Finanzierung durch den Bund 6,8% und der der F&E-Finanzierung durch die Wirtschaft sogar 8,3%.
     
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