Christian Kolonovits und Drahdiwaberl-Chef Weber ausgezeichnet  

erstellt am
28. 04. 05

Vbgm. Grete Laska überreicht Christian Kolonovits das Goldene Verdienstzeichen des Landes Wien
Wien (rk) - Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny überreichte am Mittwoch (27. 04.) im Wiener Rathaus zwei österreichischen Musikern hohe Auszeichnungen des Landes Wien: Christian Kolonovits, Komponist, Dirigent, Musiker, erhielt das Goldene Verdienstzeichen des Landes Wien, Drahdiwaberl-Chef Stefan Weber das Silberne. Im Rahmen der Verleihung kam es zu aktionistischen Darbietungen der Drahdiwaberln, die vom Publikum begeistert aufgenommen wurden. An der lebhaften Feierstunde nahmen auch zahlreiche Gäste aus Politik und Kultur teil, darunter Vizebürgermeisterin Grete Laska, Landtagsabgeordneter Prof. Harry Kopietz, SPÖ-Klubobmann Christian Oxonitsch, Rudi Klausnitzer, Wolfgang Ambros.

Die Musikstadt Wien bestehe nicht nur aus Mozart, Schubert und Strauss, sondern auch aus Musikern unserer Generation, so Mailath-Pokorny in seiner Einleitung. "Das Musikleben unserer Stadt in den letzten Jahrzehnten wäre ohne Christian Kolonovits und Stefan Weber nicht denkbar. Sie haben zahlreiche Musikerkollegen entdeckt, gefördert und beeinflusst", so der Kulturstadtrat.

Christian Kolonovits beherrsche und überschreite alle Arten von Musikstilen und sei ein harter Arbeiter, der bis zur Selbstaufgabe arbeite, meinte Rudi Dolezal von DoRo-Film in seiner persönlich gehaltenen Lobrede. In seiner "audiovisuellen Laudatio" zeigte Dolezal Bilder und Filmausschnitte aus den beruflichen Stationen Kolonovits', sowohl seine Zusammenarbeit mit den Austro- Pop-Künstlern, als auch mit den Wiener und Berliner Symphonikern.

Er sei sehr geehrt, in den Kreis der Würdenträger aufgenommen worden zu sein, so Christian Kolonovits in seinen Dankesworten. "Für mich ist es wichtig, in dieser Stadt, die meine Heimat geworden ist, bemerkt zu werden".

Stefan Webers Dankesworte an die Stadt Wien lösten sich in einem Spektakel der Drahdiwaberln auf.

Biographie Christian Kolonovits
Christian Kolonovits wurde 1952 in Rechnitz (Burgenland) als Sohn eines kroatischen Vaters und einer ungarischen Mutter geboren. Bereits mit fünf Jahren erhielt er seinen ersten Klavierunterricht. Nach dem Gymnasium in Wien studierte er Klavier, Komposition, Dirigieren und Cello an der Wiener Musikhochschule. Schon während des Studiums arbeitete er als Studiomusiker, Barpianist und spielte in diversen Bands. Praktisch alle namhaften österreichischen Interpreten, aber auch internationale Stars arbeiteten mit Kolonovits zusammen.

Ab den 90er Jahren verlegte Kolonovits seine musikalischen Schwerpunkte vornehmlich auf symphonische Arbeiten. Seine Fähigkeit Rock, Pop und klassische Elemente zu einem harmonischen Ganzen zu verbinden, machten ihn zu einem weltweit gefragten Arrangeur und Musikproduzenten. Es entstanden Projekte mit den Wiener Symphonikern, Berliner Philharmonikern, Moscow State Symphonic, Radio Symphonie Orchester, der Budapester Philharmonie, dem Hollywood Bowle Orchester, Bruckner Orchester Linz u. v. a. 2003 übernahm er die künstlerische Gesamtleitung der Klangwolke in Linz.

2004 übernahm er die künstlerische Leitung des neu gegründeten Festivals "Vox Pannonica" und komponierte dafür das Folkmusical "Coming home". Seit Februar 2004 läuft mit großem Erfolg die erste deutschsprachige Fassung des Musicals "Romeo & Julia" mit Arrangements von Christian Kolonovits.

Biografie Stefan Weber
Der 1946 in Wien geborene Stefan Weber studierte von 1964 bis 1970 an der Akademie der Bildenden Künste in der Meisterklasse für Grafik. 1970 legte er die Lehramtsprüfung für Allgemeinbildende Höhere Schulen ab und unterrichtete bildnerische Erziehung am Gymnasium Waltergasse in Wien. 1975 erwarb er das Diplom für Grafik an der Akademie der Bildenden Künste.

1969 gründete Stefan Weber die Rock-Kabarett-Gruppe "Drahdiwaberl", die eine exzeptionelle Rolle in der Wiener Alternativkultur spielt. Viele prominente Musiker/innen haben ihre Karriere bei Drahdiwaberl begonnen, wie etwa Falco und Jazz Gitti. Stefan Weber versucht mit Drahdiwaberl auf teilweise sehr provokante Weise auf gesellschaftliche Missstände aufmerksam zu machen.

Die Handschriftensammlung der MA 9 - Wiener Stadt- und Landesbibliothek besitzt einen Großteil des Archivs von Stefan Weber, das seinen großen Einfluss auf die Entwicklung der so genannten Wiener Szene belegt. In der Plakatsammlung der Wiener Stadt- und Landesbibliothek finden sich fast vollständig die von Stefan Weber gestalteten Plakate, die ob ihrer hohen künstlerischen Qualität immer wieder in Ausstellungen gezeigt werden.
     
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