Tiroler Landhaus im Zeichen des Staatsvertrages  

erstellt am
28. 04. 05

Innsbruck (lk) - Dr. Ludwig Steiner hat vor genau 60 Jahren mit der 103. US-Infantrie-Division verhandelt, als sie in Tirol eingerückt ist. Er war maßgeblich am beinahe unblutigen Kriegsende in Tirol beteiligt“, erklärt LR Sebastian Mitterer beim Festvortrag zum Jubiläum des Staatsvertrages.

Steiner war Wehrmachts-Angehöriger und zugleich im Widerstand. Am 28. April 1945, überschritt die erste US-Division in Scharnitz die Tiroler Grenze, am 3. Mai dringt Steiner zu den Amerikanern vor und verhandelt in Seefeld erfolgreich über eine Kapitulation. Zeitgleich übernehmen weitere Widerstands-Kämpfer das Tiroler Landhaus und ermöglichen so die friedliche Kapitulation in Tirol. Prof. Dr. Franz Mair ist bei diesen Kämpfen gefallen.
Aber Steiner war auch später noch dabei, als Geschichte geschrieben wurde: Als Sekretär von Julius Raab begleitete er ihn nach Moskau zu den Staatsvertrags-Verhandlungen, auch bei der Unterzeichnung am 15. Mai 1955 war Steiner dabei. Heute ist er der letzte lebende Zeitzeuge dieses Ereignisses.

110 Lehrerinnen und Lehrer und drei Schulklassen lauschten heute im Landhaus Steiners Ausführungen und dem Vortrag von Historiker Univ.-Prof. Dr. Rolf Steininger, der über „die Sieger und den Weg zum Staatsvertrag“ referierte, der ORF stellte zwei Filme über das Ende des 2. Weltkrieges und über den Staatsvertrag zur Verfügung.

Organisiert wurde der Vortags-Nachmittag im Auftrag von Bildungs-Landesrat Sebastian Mitterer durch das Pädagogische Institut von Erwin Wanner und Mag. Karin Plattner, durch das Programm führte ORF-Chefredakteur Mag. Markus Sommersacher.
     
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