Die Beteiligten kommen zu Wort  

erstellt am
26. 04. 05

Die Zukunft der Automobilindustrie in der EU
Brüssel (europarl) - Zu einem umfassenden Meinungsaustausch über die optimale Gestaltung des rechtlichen Rahmens für die EU-Automobilindustrie kommen in Brüssel Verbraucherverbände, Automobilbauer, Kraftstoffproduzenten, Kfz-Handel und –Werkstätten, Vertreter von Umwelt- und Verkehrssicherheitsverbänden, technische Dienste, Gewerkschaften und Vertreter der EU-Organe am Dienstag (26. 04.) zusammen. Die Anhörung ist Teil der Bemühungen der Europäischen Kommission, sämtlichen Stimmen in dieser Debatte Gehör zu verschaffen. Insbesondere die in der Hochrangigen Gruppe vertretenen Beteiligten sollen Gelegenheit erhalten, ihren Standpunkt zu vertreten. Deswegen hatte die Kommission schon im Februar alle Beteiligten über das Internet zur Äußerung aufgefordert. Mit der heutigen Anhörung wird das Konsultationsverfahren fortgesetzt. Alle Beiträge werden von der Kommission bei der Auswertung am Ende des Verfahrens berücksichtigt.

Vizepräsident Günter Verheugen betonte die Bedeutung der Automobilindustrie als einer „Säule der europäischen Wirtschaft“ und einer Schlüsselindustrie für die Verwirklichung des von der Kommission vorrangig angestrebten „langfristigen Wohlstands in Europa und der Wiederherstellung nachhaltigen und dynamischen Wachstums mit Arbeitsplätzen. Die Stellungnahmen im Zuge des Konsultationsverfahrens und dieser Anhörung leisten einen wichtigen Beitrag zur Konzeption einer klaren Politik und eines berechenbaren Rechtsrahmens für den Kfz-Sektor in den kommenden Jahren”.

Bei der Anhörung werden führende Vertreter von Industrie und Gesellschaft die Wettbewerbsfähigkeit des Automobilbaus, Vertrieb und Kundendienst sowie Umwelt und Straßenverkehrssicherheit diskutieren.

In ihrer ersten Zusammenkunft am 11. April hatte die Hochrangige Gruppe beschlossen, bis Jahresende einen Fahrplan mit den für die nächsten zehn Jahre erforderlichen Maßnahmen der Politik im Kfz-Sektor zu erarbeiten. Damit soll ein berechenbares gesetzgeberisches Umfeld geschaffen werden, in dem die Initiativen reibungslos aufeinander abgestimmt sind, damit sie sich weder gegenseitig schaden noch kumulativ wirken.

Die EU ist der größte Automobilstandort weltweit mit einem Anteil von 34% und trägt 3% zum europäischen BIP bei. 7,5% des verarbeitenden Gewerbes in der Union sind dem Kfz-Sektor zuzurechnen. Die Branche beschäftigt unmittelbar oder mittelbar insgesamt 10 Millionen Arbeitnehmer. Das entspricht 7% der Arbeitsplätze im verarbeitenden Gewerbe. 2002 wurden Kraftfahrzeuge im Wert von 66,2 Mrd. EUR ausgeführt; die Ausfuhren übertrafen damit die Einfuhren (30,4 Mrd. EUR) um mehr als das Doppelte.

Die Kommission wird ihre für nächstes Jahr geplanten Vorschläge für künftige gesetzgeberische Maßnahmen auf die Ergebnisse dieser Initiativen stützen.
     
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