Dritte ENOHE-Jahreskonferenz der Hochschulombudsdienste in Wien  

erstellt am
09. 05. 05

Ministerin Gehrer: Autonomie, Qualitätssicherung und Ombudsdienste an Universitäten sind wichtige Managementinstrumente
Wien (bm:bwk) - Die dritte Jahrestagung des europäischen Netzwerkes der Hochschul- ombudsdienste ENOHE (European Network of Ombudsmen in Higher Education) findet am 19. und 20. Mai 2005 in Wien statt. Bildungsministerin Elisabeth Gehrer zum internationalen Treffen der Ombudsdienstexperten: "Bei dieser Tagung stehen autonome Hochschulen, neue "Unternehmenskulturen" und die Rolle akademischer Ombudsdienste in der Qualitätssteigerung im Hochschulalltag im Mittelpunkt".

Arbeitsweise von Ombudseinrichtungen
Experten und Praktiker aus zahlreichen Ländern Europas sowie drei weiteren Kontinenten referieren zu den Themen Ombudsdienste im Hochschulwesen, Konflikt- und Akzeptanzmanagement sowie Mediation. In Arbeitskreisen werden Ombuds-Aufgabengebiete, Beziehungen zwischen Universitätsleitung sowie -angehörigen, inklusive Beispiele guter Durchführungspraxis diskutiert und präsentiert. Auch die Entwicklung gemeinsamer Standards, die internen Beziehungen von Hochschulbediensteten und das Verhältnis von Studenten (Organisationen) zu Ombudspersonen stehen beim internationalen Treffen auf der Tagungsordnung. Zudem werden Modelle zur Schaffung und zur Arbeitsweise von Ombudseinrichtungen vorgestellt und diskutiert.

Ombudsstellen in Österreich
Auch in Österreich haben einige Universitäten seit dem In-Kraft-Treten des Universitätsgesetzes 2002 stärkere studierendenzentrierte Services und Verwaltungsdienstleistungseinrichtungen ausgebaut oder eingerichtet, darunter auch einige Ombudsstellen. Bereits im Jahr 2001 wurde auch im Bildungsministerium mit der Studierendenanwaltschaft eine spezielle Serviceeinrichtung für Studierende an öffentlichen und privaten Universitäten, Fachhochschulen und Pädagogischen Akademien geschaffen. Die Studierendenanwaltschaft hilft bei Verbesserungsmaßnahmen im Studien- und Verwaltungsbetrieb. Monatlich werden ca. 40 bis 60 Fälle beantwortet, bei mehr als 80% ist eine positive Erledigung möglich. Insgesamt gibt es pro Semester rund 6000 Anfragen zu studienrelevanten Themen wie z.B. zu Inskriptionsfristen oder Versicherungsangelegenheiten von Studierenden und Betreuungseinrichtungen.

Verstärkung der Diskussion
Österreichische Gastgeber für die dritte Konferenz des Netzwerkes mit Sitz in Amsterdam sind u.a. das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur, die Studierendenanwaltschaft, die Universität Wien sowie die Österreichische Rektorenkonferenz. Ministerin Gehrer: "Wir wünschen uns eine Verstärkung der Diskussion einschlägiger Konfliktmanagementinstrumente auch an österreichischen Hochschulen".

"Ombudsing"
Hochschulombudsdienste gibt es, je nach Hochschulkultur als zivilgesellschaftliches Instrument oder als Notwendigkeit in einem zunehmend wettbewerbsorientierten Bildungsmarkt, in immer mehr nationalen Systemen. In den USA, Kanada und Australien ist dies teilweise bereits seit den 70er Jahren der Fall. In Europa gibt es "Ombudsing" seit den 90er Jahren.
     
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