Wunderpille: Studie weist Wirksamkeit fürs Herz nach  

erstellt am
09. 05. 05

Kombination von drei Herzmedikamenten erhöht Überlebenschancen
Nottingham (pte) - Eine Studie der University of Nottingham hat nachgewiesen, dass eine "Wunderpille", die drei Herzmedikamente kombiniert, Tausende Leben retten könnte. An der Studie nahmen mehr als 13.000 Patienten teil. Die Einnahme der Medikamentenkombination verlängerte die Lebenserwartung bei Personen mit Herzerkrankungen. Vor zwei Jahren behaupteten britische Wissenschafter, dass eine Polypill, die sechs Medikamente in sich vereinigte, das Risiko eines Herz- oder Schlaganfalls nach dem 55. Lebensjahr um 80 Prozent verringern sollte. Die Ergebnisse der aktuellen Studie wurden im British Medical Journal http://bmj.bmjjournals.com veröffentlicht.

Die Wissenschafter untersuchten Kombinationen von cholesterinsenkenden Medikamenten, so genannten Statinen, Aspirin, Beta-Blockern und einem weiteren blutdrucksenkenden Medikament, einem Angiotensin-convertierenden Enzym (ACE)-Hemmer. Sie erforschten die Krankheitsgeschichte von 13.029 Patienten mit einer Herzerkrankung, die verschiedene Kombinationen dieser Medikamente für die Dauer von sieben Jahren einnahmen. 2.266 Patienten starben vor Beendigung der Studie. Die Medikamentenkombination, die die Überlebenschancen mit rund 83 Prozent am meisten erhöhte, bestand aus Statinen, Aspirin und Beta-Blockern. Das Hinzufügen eines ACE-Hemmers brachte zusätzliche Vorteile. Die Einnahme eines einzelnen Medikaments wie eines Beta-Blockers oder eines ACE-Hemmers brachte mit nur 20 Prozent den geringsten Vorteil.

Da sich die Studie auf Patienten mit Herzerkrankungen konzentrierte, bedeutet das laut den Wissenschaftern nicht, dass die Polypill generell von dieser Altersgruppe eingenommen werden sollte. Nicholas Wald vom Wolson Institute of Preventative Medicine erklärte laut BBC, dass es keinen Grund gibt warum ein ähnlich positiver Effekt nicht auch vor dem Eintreten einer Erkrankung angestrebt werden sollte. Dennoch sollten Alter und Krankheitsgeschichte vor einer Einnahme unbedingt berücksichtigt werden.
     
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