Schüssel: "Domenigs Werke waren und sind ihrer Zeit stets voraus"  

erstellt am
04. 05. 05

Wien (bpd) - Bundeskanzler Wolfgang Schüssel überreichte am Dienstag (03. 05.) dem renommierten Architekten Günther Domenig den Großen Österreichischen Staatspreis 2004. Die Laudatio nahm Peter Noever, langjähriger Direktor des Museums für Angewandte Kunst, vor, Staatssekretär Franz Morak eröffnete den Festakt.

Der Bundeskanzler wies in seiner Würdigung auf die Originalität des künstlerischen Schaffens Domenigs hin: „Sein Werk strahlt skulpturale Poetik aus, ist geistreich, sensibel und mitteilsam. Die architektonischen Entwürfe Domenigs waren und sind ihrer Zeit stets voraus.“ Er bezeichnete viele Projekte Domenigs als eine Gratwanderung zwischen der Vorstellung des Architekten und den technischen Möglichkeiten. „Der Österreichische Staatspreis ist die größte Auszeichnung, den es in der österreichischen Kunst- und Kulturwelt gibt. Allerdings zeichnet sich Domenig allein schon durch sein eigenes Schaffen aus“, so Schüssel.

Günther Domenig wurde 1934 in Klagenfurt geboren. Nach seinem Architekturstudium in Graz wurde er zu einem der bekanntesten Vertreter der Grazer Schule und setzte sich intensiv mit internationaler zeitgenössischer Architektur auseinander. Zu seinen wichtigsten Werken zählen das Dokumentationszentrum auf dem Gelände des Reichsparteitags in Nürnberg, das katholische Kirchenzentrum in Oberwart, die Zentralsparkassen in Graz und Wien und sein „Steinhaus“, das er als „gebaute Biographie“ bezeichnet. Domenig wurde auch in den Österreichischen Kunstsenat berufen, der ihn für diesen Preis vorgeschlagen hatte.
     
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