Soft-Drinks fördern Fettleibigkeit bei Kindern  

erstellt am
12. 05. 05

Globale Explosion von Diabetes-2-Erkrankungen bei den Jüngsten
Elk Grove Village/Illinois (pte) - Zwei Studien in der jüngsten Ausgabe des Fachmagazins "Journal of Pediatrics" warnen vor den Folgen der Fettleibigkeit bei Kindern. Nach Unter- suchungen des Wissenschaftlers Robert Murray von der Ohio State University gemeinsam mit zwei anderen US-Universitäten gibt es einen deutlichen Zusammenhang zwischen dem Konsum von Softdrinks und der zunehmenden Fettsucht der Kinder. Typische US-Teenies konsumieren zwei Dosen dieser Getränke täglich. Diese enthalten 300 Kalorien und 20 Teelöffel Zucker.

Jegliche Ernährungsempfehlung sieht vor, die Dosis an zusätzlichem Zucker mit zehn Prozent der ganzen Tagesdosis zu limitieren. Unter den genannten Konsum von gezuckerten Getränken steigt der Kalorienwert der Softdrinks auf bis zu 20 Prozent der Tagesdosis an, kritisiert Murray. Zwar räumt der Experte ein, dass nicht ein einzelner Faktor allein für die rasche Zunahme an fettleibigen Kindern verantwortlich gemacht werden kann. Die Experten kritisieren jedoch, dass US-Kinder ein Drittel ihrer Kalorien in Form von nährstoffarmen Snacks zu sich nehmen. In einer weiteren Studie bei mehr als 520 Schulen wurde deutlich gemacht, dass 50 Prozent dieser Verträge mit Herstellern von Softdrinks hatten. Die Getränkehersteller belohnten die Schulbehörden mit Incentives. Murray kritisierte die Verquickung der Industrie mit den Schulen und forderte neue gesundheitsfördernde Maßnahmen wie Frühstücks- und Mittagessenprogramme, zusätzliche Fitness-Stunden und Nachmittagsprogramme.

Schulen müssten dafür Sorge tragen Getränke wie Wasser, Milch oder andere nährstoffreiche Fruchtsäfte anzubieten. Die Experten sehen in der steigenden Zahl an fettleibigen Kids große Gefahren. Ein Viertel der fettleibigen Kinder zeigt bereits heute deutliche Anzeichen einer Glukose-Intoleranz. Ein Kind, das mit zehn Jahren bereits an Diabetes-2 leidet, hat eine um bis zu 26 Jahre geringere Lebenserwartung, so Murray. In einer Studie des Sheba Medical Centre in Israel gemeinsam mit der University of Colorado stellten Forscher fest, dass in den vergangenen 15 Jahren die Rate an Diabetes-2-Fällen rasant angestiegen ist. Besonders drastisch war die Zunahme in New York, Taiwan, Neuseeland und Kanada. Was die Forscher um Orit Pinhas-Hamiel besonders in Aufregung versetzt, ist die Tatsache, dass die Zahlen in einigen Ethnien wie etwa bei den Pima-Indianern in Amazonien extrem hoch liegen. 80 Prozent der pädiatrischen Neuerkrankungen wurden allerdings in Japan festgestellt.
     
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