Rieder: Gästebefragung stellt Wien Vorzugszeugnis aus  

erstellt am
11. 05. 05

Top-Werte bei Zufriedenheit und Wiederbesuchsabsicht
Wien (rk) - "Die Wien-Besucher erleben unsere Stadt als gastfreundlich, charmant und genussvoll. Sie schätzen besonders das Kultur- und Unterhaltungsangebot, Wiens Stadtbild, die Architektur und Sehenswürdigkeiten. Gerne sind sie bereit, Wien als Destination weiterzuempfehlen und selbst bald wiederzukommen, weil sie mit ihrem Aufenthalt bei uns höchst zufrieden waren. 'Schlechte Noten' gab es so gut wie keine, und man darf sagen, dass Wien ein 'Vorzugszeugnis' ausgestellt wurde." So resümierte Finanz- und Wirtschaftsstadtrat Vizebürgermeister Dr. Sepp Rieder beim Bürgermeister-Mediengespräch am Dienstag 10. 05.) gemeinsam mit Tourismusdirektor Mag. Karl Seitlinger die Ergebnisse der Wiener Gästebefragung 2004/2005, bei der rund 2.000 Gäste aus 13 Herkunftsländern interviewt wurden.

"Insgesamt sind die Antworten der Befragten ein sehr deutlicher Beweis für die hohe Qualität von Wiens touristischem Angebot", betonte Rieder, "denn die Mischung von historischem Erbe und zeitgenössischer Kreativität, von Hochkultur und Unterhaltung, wie sie Wien entwickelt hat, verleiht der Stadt ihre starke Zugkraft: Für 83 % der Besucher waren Kunst und Kultur ausschlaggebend, Wien als Destination zu wählen. Und dass ihre Erwartungen aufs Beste erfüllt wurden, zeigt der hohe Zufriedenheitsgrad mit dem Aufenthalt: Wenn auf einer sechsteiligen Skala 58 % der Befragten die Bestnote vergeben, 39 % die zweitbeste, nur 3 % die drittbeste, und schlechtere Beurteilungen überhaupt nicht vorkommen, so ist das eine Anerkennung, auf die man sehr stolz sein kann. Sie gibt uns auch allen Grund zu Optimismus bei der Verfolgung unseres Tourismus- Konzepts Wien 2010, das darauf abzielt, die jährlichen Gästenächtigungen bis 2010 auf 10 Millionen zu steigern."

Daran anknüpfend erklärte Seitlinger: "Auch die Strategie, mit der wir Wien weltweit vermarkten, hat durch die Gästebefragung eine schöne Bestätigung erhalten: Wir heben nicht nur die richtigen Angebotsfacetten hervor, sondern kommunizieren mit unserer ganz auf Charme ausgerichteten Werbelinie auch auf der emotionalen Ebene genau das, worauf es ankommt. Der seit 2002 eingesetzte Slogan 'Kunst und Genuss' als 'kürzeste Gebrauchsanweisung für Wien' erweist sich als echter Volltreffer."

Als Gästemagneten unschlagbar: Kunst & Kultur
Sehr nachdrücklich bekräftigt die Gästebefragung, dass die Destination Wien am stärksten mit Kunst und Kultur punktet: 83 % der Interviewten bezeichneten genau das als ausschlaggebend dafür, Wien zum Reiseziel gewählt zu haben. Auch die nachfolgenden Gründe fallen in diese Bereiche: Für 71 % waren Stadtbild und Architektur wichtig, für 68 % der Besuch von Sehenswürdigkeiten. 60 % ließen sich von Veranstaltungen und Events anlocken und 58 % von Wiens Image. Deutlich dahinter liegen die nächstgenannten Gründe, doch auch sie sind aufschlussreich: Die Empfehlung von Freunden und Bekannten hat hohen Stellenwert (48 %), auch das Preis- /Leistungsverhältnis (47 %), ebenso ein spezielles Pauschalangebot (45 %) oder gute Erfahrung in der Vergangenheit (43 %). Bei mehr als einem Drittel der Besucher war die Reiseentscheidung auch durch Wiens gastronomisches Angebot (39 %), seine Spazierwege und Flaniermeilen (38 %), das Unterhaltungsangebot (37 %), Landschaft/Natur und Erholungsmöglichkeiten (34 %) beeinflusst.

Hoch gebildete, wohlhabende Gäste
Befragung im Rahmen des Tourismus-Monitor Austria (T-MONA), Foto: Wien Tourismus Der durchschnittliche Wien-Besucher erweist sich als relativ jung, sehr gebildet, beruflich in höherer Position und wohlhabend: Mehr als die Hälfte der Gäste ist unter 40 (29 %: 30 bis 39 Jahre; 24%: 20 bis 29 Jahre; 2 %: 14 bis 19 Jahre) und hat eine Universität oder Fachhochschule absolviert (53 %). Der hohe Bildungsstand, zu dem noch 37 % Maturanten kommen, mag zunächst überraschen, ist aber - wie andere Untersuchungen zeigen - ein generelles Merkmal im Städtetourismus und wird auch durch die beruflichen und Einkommensverhältnisse bestätigt: Der Großteil der Wien-Besucher besteht aus Angestellten (28 %), leitenden Angestellten und Selbständigen (je 16 %) und hat ein monatliches Haushaltsnettoeinkommen von über 3.000 Euro (36 % über 3.500 Euro). Die Anzahl von Wien-Kennern und Erstbesuchern hält sich die Waage (50 : 50), 28 % sind echte Stammgäste (mehrere Wien- Aufenthalte, letzter 2004 oder 2003), 15 % waren zum zweiten Mal hier und 7 % schon häufiger in größeren Intervallen.

Internet ist schon wichtigste Informationsquelle, und jeder Elfte kommt per Billigflieger
Als wichtigstes Informationsmedium vor der Reiseentscheidung oder zur Urlaubsvorbereitung hat mittlerweile das Internet (36 %) die Reiseliteratur (33 %) verdrängt. Doch mehr als ein Drittel der Besucher (34 %) braucht überhaupt keine Vorinformation, was bei der hohen Zahl von Stamm- und Intervallgästen nicht überrascht. Verwandte oder Bekannten waren für 21 % die Hauptinformationsquelle, und ebenso viele ließen sich in einem Reisebüro beraten. Die Reiseentscheidung fällt großteils eher kurzfristig: im Monat des Reiseantritts (42 %) oder dem Monat davor (30 %).

Knapp die Hälfte der Gäste reist mit dem Flugzeug an (47 %), und von diesen Flügen werden 19 % mit einer Billig-Airline absolviert. Das bedeutet, dass jeder elfte Wien-Besucher per Billigflieger kommt. Im eigenen Auto fahren 34 %, mit der Bahn 12 % und mit dem Bus 5 %. Am liebsten erlebt man Wien zu zweit (35 %), 24 % reisen alleine, und 17 % in einer Runde von Freunden. Die Wahl der Unterkunft zeigt, dass immerhin 13 % der Wien-Besucher gratis nächtigten, wodurch eine doch beträchtliche Anzahl von Gästen nicht in den Nächtigungsstatistiken aufscheint.

Von kulinarischen Genüssen bis zum Museumsbesuch: was Wiens Gäste am liebsten tun
Was tun die Gäste in Wien am liebsten? Sie halten sich genau an die 'Gebrauchsanweisung' Kunst & Genuss: Nach kulinarischen Genüssen im Restaurant (89 %) bzw. Kaffeehaus (87 %) und dem obligaten Einkaufsbummel (84 %) ist der Besuch von Museen und Ausstellungen (8o %) angesagt. Man genießt das Stadtbild beim Spaziergang (76 %) und besichtigt Sehenswürdigkeiten (71 %), entspannt sich in Szenelokalen und Discos (42 %) oder im grünen Wien (34 %). Genau ein Drittel der im Winter Befragten war auf einem Weihnachtsmarkt, für 31 % aller Interviewten ist der Heurige ein Anziehungspunkt, für 29 % eine Veranstaltung mit klassischer Musik. Die Wien-Karte nützen 13 % der Gäste. (Ein schönes Ergebnis, da die generellen Erfahrungswerte bei Gästekarten in Städten das Potenzial bei maximal 10 % ansiedeln.) Die Käufer der Wien-Karte sind mit ihr jedenfalls hoch zufrieden: 44 % gaben ihr die Bestnote, 33 % die zweitbeste, die beiden schlechtesten der sechs möglichen wurden gar nicht vergeben.

Wien ist gastfreundlich und charmant, fast die Hälfte der Gäste will bald wiederkommen
Welchen Eindruck haben die Besucher von der Stadt? Sie finden Wien vor allem gastfreundlich (96 %), charmant, genussvoll und sicher (je 92 %) sowie sympathisch (90 %), kultiviert (86 %) und erlebnisreich (84 %). Außerdem wird die Stadt als qualitativ hochwertig (83 %) erlebt, ebenso als familienfreundlich und romantisch (je 81 %) und gleichzeitig modern (79 %). Negative Beurteilungen waren die Ausnahme (schmutzig 9 %, langweilig 5 %). Im Vergleich mit anderen Städten schneidet Wien bei Kunst und Kultur am besten ab: 46 % der Gäste finden das Angebot hier besser als anderenorts (52 % gleich gut). Auch Unterhaltung und Events erhielten starke Anerkennung (35 % besser, 57 % gleich gut), ebenso Genuss und Lebensfreude (29 % besser, 61 % gleich gut).

Die hohe Gästezufriedenheit (58 % Bestnote, 39 % Note 2, 3 % Note 3, kein Eintrag bei Noten 4 bis 6) bewirkt auch die starke Wiederbesuchsabsicht: Fast die Hälfte der Befragten (47 %) war sich "sehr sicher", in den nächsten zwei bis drei Jahren wiederzukommen. Gefragt, ob sie Freunden und Bekannten Wien als Reiseziel empfehlen würden, stimmten 64 % mit dem besten Wert auf der sechsstufigen Skala zu, 32 % mit dem zweitbesten, und niemand kreuzte die drei letzten Möglichkeiten an.

Zwtl.: Befragungsdesign
Die Wiener Gästebefragung wendet den von der Österreich Werbung initiierten Tourismus-Monitor Austria (T-MONA) an. Dabei wurden von August 2004 bis März 2005 insgesamt 1.928 Wien-Besucher befragt (1.638 Interviews finanziert von Wien-Tourismus, 290 von ÖW), die aus 13 wichtigen Herkunftsländern stammten. Diese Länder decken rund 90 % des Wiener Nächtigungsaufkommens ab. Interviewt wurden Gäste, die vorwiegend zum Urlauben in Wien waren und in der Stadt oder in sieben Umlandgemeinden (Greater Vienna) übernachteten. Alle bei den T-MONA-Interviews erfassten Daten wurden von Mag. Klaus Grabler (Firma MANOVA) verarbeitet und analysiert. Die Befragung wird kontinuierlich fortgesetzt und immer in zwei saisonalen Wellen erfolgen (Sommer: Mai bis Oktober, Winter: November bis April). Sie gewinnt bei längerer Anwendung immer mehr Aussagekraft, weil im Lauf der Zeit auch Trends sichtbar werden, auf die man im Marketing, aber auch bei der Produktgestaltung eingehen kann. Mittelfristig wird es dem Wien- Tourismus auch möglich sein, Nationenprofile für die wichtigsten Herkunftsländer zu erstellen.
     
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