Bartenstein: "EQUAL" ist wichtig im Kampf gegen Diskriminierung am Arbeitsmarkt  

erstellt am
10. 05. 05

207 Millionen Euro stehen für diese Gemeinschaftsinitiative zur Verfügung
Wien (bmwa) - "EQUAL ist ein innovatives Projekt in Österreich und der Europäischen Union, das hilft, der Diskriminierung am Arbeitsmarkt zu begegnen, sie zu reduzieren und zu beseitigen", erklärte Wirtschafts- und Arbeitsminister Dr. Martin Bartenstein am Montag (09. 05.) anlässlich der Eröffnung der zweitägigen EQUAL-Tagung an der Vertreterinnen und Vertreter aus allen EU-Mitgliedstaaten im Wiener Austria Center teilnehmen.

EQUAL ist eine im Jahr 2000 gestartete Gemeinschaftsinitiative der Europäischen Union in deren Rahmen Lösungsansätze zur Bekämpfung von Diskriminierungen am Arbeitsmarkt erarbeitet werden sollen. Partnerschaftliche Lösungen, Innovation und transnationale Zusammenarbeit stehen im Mittelpunkt aller EQUAL Aktivitäten. EQUAL unterscheidet sich insofern von den gängigen arbeitsmarktpolitischen Programmen, als die Zusammenarbeit aller relevanten Akteure und Akteurinnen sowie die Bündelung des Know-hows in den Regionen oder zu bestimmten Themen angestrebt wird. In allen Entwicklungspartnerschaften sind die Sozialpartner, zumindest drei Nicht-Regierungs-Organisationen, die regionale Ebene (Land, Gemeinde,) und die öffentliche Fachebene (AMS, Bundesämter für Soziales und Behindertenwesen, einschlägige Fonds etc.) sowie Unternehmen und Bildungseinrichtungen vertreten.

EQUAL wird in Österreich vom BMWA in Zusammenarbeit mit dem BMBWK und dem BMSG durchgeführt. Zur Abwicklung wurde das EQUAL Büro Österreich (EBÖ) eingerichtet. Von 2000 - 2006 stehen insgesamt rund 207 Millionen Euro zur Verfügung, die zu gleichen Teilen aus dem Europäischen Sozialfonds und nationalen Mitteln finanziert werden. Das Interesse an EQUAL übersteigt aber bei weitem die budgetären Möglichkeiten. In der ersten Antragsrunde wurden insgesamt 58 Entwicklungspartnerschaften gefördert, davon 51 vom Wirtschaftsministerium.

Diese Partnerschaften widmen sich thematisch unter anderem der Reintegration in den Arbeitsmarkt, der Bekämpfung fortgesetzter Ausgrenzung, der Bekämpfung von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit am Arbeitsmarkt, der Verbesserung der Qualität von Arbeitsplätzen in der Sozialwirtschaft oder der Reduktion geschlechtspezifischer Diskriminierung am Arbeitsmarkt.

So setzt sich z.B. das Projekt F&MPower aus Vorarlberg die Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie in Vorarlberg zum Ziel, mit der Intention die Rahmenbedingungen für den Neu- oder Wiedereintritt von Frauen in die Erwerbsarbeit zu verbessern. Die Partner in diesem Projekt setzen sich aus unterschiedlichsten Interessensgruppen zusammen und bieten damit eine breite Basis.

INTERkulturLOTSEN Österreich (IKLÖ) wiederum zielt auf die Verbesserung der Integration von Migrant/innen am Arbeitsmarkt und auf ihrem Arbeitsplatz.

AQUA MODEL ist ein Qualitätsmanagementmodell für die Lehrlingsausbildung, das benachteiligten Jugendlichen den Zugang zum Arbeitsmarkt erleichtern bzw. die Gefahr eines Lehrabbruchs verringern möchte. Dieses Ziel soll durch die Vernetzung aller Beteiligten in der Lehrausbildung (Ausbilder/innen, Unternehmer/innen und Berufschullehrer/innen) erreicht werden.

Mit 31.12.2004 nahmen 21 385 Teilnehmer, davon 12 542 Frauen und 8 823 Männer an den Projekten teil. Bis dahin wurden 170 Kurse mit 125 200 Stunden und 23 000 Beratungen abgehalten. Der Minister begrüßte Networking als wichtigen Teil von EQUAL. "Es ist wichtig, dass unter abgeschlossene Projekte nicht ein Schlussstrich gezogen wird, sondern die Projekte weiterhin europaweit vernetzt werden", erklärte Bartenstein.

"Neben den bisherigen Schwerpunkten sollen, entsprechend den Zielsetzungen der Bundesregierung, in der zweiten Antragsrunde erstmals auch für innovative Projekte aus dem Bereich der Unternehmensgründungen Mittel zur Verfügung stehen.", so Wirtschafts- und Arbeitsminister Bartenstein. "Damit steht das bisher schon erfolgreiche Programm nunmehr auch jenen offen, welche unmittelbar für die Schaffung von Arbeitsplätzen Verantwortung tragen."
     
zurück