Leistungsbilanz mit höherem Überschuss  

erstellt am
23. 05. 05

Österreichische Zahlungsbilanz im Jänner bis März 2005 auf Basis von Zahlungsströmen
Wien (oenb) - Die österreichische Leistungsbilanz zeigte für den Zeitraum Jänner bis März 2005 einen Überschuss von rd. 1 Mrd Euro. Dazu trug vor allem die Entwicklung des Reiseverkehrs bei. In der Kapitalbilanz wurde im Vergleich zum Vorjahr eine Passivierung sichtbar, die sich primär - allerdings bei deutlich höheren Bruttoströmen - auf geringere Nettokapital-Zuflüsse aus den Portfolioinvestitionen zurückführen lässt.

Die österreichische Leistungsbilanz wies für den Zeitraum Jänner bis März 2005 mit 1,1 Mrd Euro einen um 0,4 Mrd Euro höheren Überschuss aus als in der Vergleichs­periode des Vorjahres. Starken Einfluss auf dieses Ergebnis hatte die dynamische Entwicklung der Bilanz der Waren und Dienstleistungen (+2,3 Mrd Euro nach 1,7 Mrd Euro). Dabei stellte der Reiseverkehr die dominierende Teilgröße dar: im Vergleich zum Vorjahr konnte mit +2,5 Mrd Euro per Saldo eine Erhöhung um 0.4 Mrd Euro bzw. fast 20% verzeichnet werden.

Im Bereich des grenzüberschreitenden Einkommens blieben die Nettoabflüsse mit -0,7 Mrd Euro stabil. Hingegen wurde bei den laufenden Transfers ein höherer Nettoabgang (0,6 Mrd Euro) als im Vergleichszeitraum 2004 (0,3 Mrd Euro) registriert.

Die Kapitalbilanz wies in der Beobachtungsperiode Nettokapitalabflüsse aus Direkt­investitionen, Sonstigen Investitionen und Finanzderivaten sowie Nettokapitalzuflüsse aus Portfolioinvestitionen auf.

Die Kapitalströme aus grenzüberschreitenden Portfolioinvestitionen, die durch die Transaktionen des Bundes geprägt waren, zeigten im Vergleich zum Vorjahr stärkere Tendenzen: Die Veranlagung österreichischer Wertpapierinvestoren im Ausland nahm in allen Wertpapier-Kategorien zu und belief sich in den ersten drei Monaten 2005 auf 14,5 Mrd Euro (nach 9,2 Mrd Euro). Knapp die Hälfte entfiel auf die Kategorie langfris­tige festverzinsliche Wertpapiere, ca. 40% auf Geldmarkt und 10% auf Anteilspapiere.

Kapitalimporte resultierend aus dem Absatz inländischer Wertpapiere an das Ausland wurden im Ausmaß von 15,8 Mrd Euro registriert. Hier dominieren traditionell - im Be­richtszeitraum mit 85% - die langfristigen Rentenpapiere. Während Geldmarktpapiere mit 1,4 Mrd. Euro (gegenüber 0,5 Mrd Euro in der Vergleichsperiode des Vorjahres) auf verstärktes Interesse stießen, war die Investitionstätigkeit in inländische Aktien und In­vestmentzertifikate mit 1,0 Mrd Euro rückläufig (2004: 1,4 Mrd Euro).

Weiterhin dynamisch präsentierte sich das Segment der Direktinvestitionen: Das neu veranlagte Volumen österreichischer Direktinvestoren lag mit brutto 1,2 Mrd Euro mehr als 40% über dem Vergleichswert von 2004, während das Niveau der Desinvestitionen mit 0,4 Mrd Euro unverändert blieb. Der dementsprechende Netto-Kapitalabfluss belief sich somit auf 0,8 Mrd Euro. Ausländische Direktinvestitionen in Österreich bewirkten netto einen Saldoanstieg von 0,2 Mrd Euro auf 0,4 Mrd Euro.

Die Teilbilanz der Sonstigen Investitionen, die insbesondere das grenzüberschrei­tende Geschäft mit Krediten und Einlagen umfasst, wies Nettokapitalexporte in Höhe von 1,9 Mrd Euro auf (nach 3,3 Mrd Euro im Vergleichszeitraum 2004).

Die offiziellen Währungsreserven nahmen transaktionsbedingt um 0,1 Mrd Euro zu.
     
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