Ehemalige Remise wurde zum Museum  

erstellt am
23. 05. 05

Burgstaller bei der Eröffnung des Museums Tauernbahn: Ausbau der Tauernbahn im Gasteiner Tal muss vorgezogen werden
Salzburg (lk) - Der verkehrspolitischen Bedeutung der Tauernbahn als wichtige Nord-Süd- Verbindung innerhalb der Trans-Europäischen Netze (TEN) werde durch das neue „Museum Tauernbahn“ ebenso Rechnung getragen wie seiner Funktion als bestimmender Faktor in der regionalen Entwicklung und vor allem auch in der lokalen Siedlungsgeschichte, sagte Landeshauptfrau Mag. Gabi Burgstaller am Samstag (21. 05.) beim Eröffnungs-Wochenende des Museums in Schwarzach im Pongau. Das "Museum Tauernbahn" ist somit derzeit das jüngste unter mehr als 70 Orts-, Regional- und Fachmuseen des Landes. Es gilt zudem als erstes Museum im Land Salzburg, bei dem Verkehr und Eisenbahnwesen im Mittelpunkt stehen.

„Hier in Schwarzach an der Tauernbahn ist Verkehrsgeschichte geschrieben worden. Dieses Museum erinnert uns anhand von vielen Exponaten wie Bildern und Dokumenten daran, dass Salzburg seit jeher an der Schnittstelle der Verbindungen zwischen wichtigen europäischen Wirtschaftsräumen liegt und somit eine lange Tradition als Verkehrsknotenpunkt besitzt, die zumindest bis in die Römerzeit zurückreicht“, so Landeshauptfrau Burgstaller.

Burgstaller verwies aber auch auf die Bedeutung der Tauernbahn als leistungsfähige Nord-Süd-Achse in Gegenwart und Zukunft. Sie habe erst kürzlich in einem Schreiben an Vizekanzler Bundesminister Hubert Gorbach die Einhaltung des „Mediationsvertrages“ gefordert. In diesem Vertrag hatten sich Bund, ÖBB, Land, die Gemeinden und die Bürgerinitiativen des Gasteiner Tales vor Jahren auf die Trassen im Gasteiner Tal geeinigt. Vor allem angesichts der zunehmenden Belastung durch den Bahnlärm in der Kur- und Tourismusregion Gasteiner Tal seien die derzeit geltenden zeitlichen Vorgaben des Bundes für den weiteren Ausbau nicht akzeptabel. Burgstaller hat daher gegenüber dem Bund den Vorschlag gemacht, der Tauernbahn den EU-Status als prioritäre TEN-Strecke zuerkennen zu lassen, um auch auf dem Tauernkorridor, wie entlang der Brennerachse, eine Querfinanzierung von der Straße (Tauernautobahn) für den Schienenausbau zu ermöglichen. Damit könnten eine wesentliche Vorverlegung des weiteren Ausbaues und eine vorzeitige Entlastung von Anrainern und Gästen erreicht werden, so Burgstaller.

Modellbauverein führt Tauernbahn-Museum
Das Museum ist bis 2. Oktober jeden Mittwoch, Samstag (jeweils 13.00 bis 17.00 Uhr) und Sonntag (10.00 bis 17.00 Uhr) geöffnet. Für Gruppen können auch Führungen außerhalb dieser Zeiten vereinbart werden. Weitere Informationen über die Aktivitäten des Museumsvereins, besondere Museumstage und über Kulturveranstaltungen im Museum gibt es im Internet unter http://www.museum-tauernbahn.at oder beim Tourismusverband Schwarzach unter der Telefonnummer 06415/7520. Trägerverein des Museums ist der Museums- und Modellbauverein „Museum Tauernbahn“, der 1996 gegründet wurde und rund 400 Mitglieder hat. Das Museum steht in einer ehemaligen Remise neben dem Bahnhof Schwarzach-St. Veit.

Nach mehr als zehnjähriger Planungs- und Aufbauarbeit konnte das erste Salzburger Eisenbahn-Museum planmäßig zum 100-Jahre-Jubiläum der Eröffnung des ersten Abschnittes der Tauernbahn seiner Bestimmung übergeben werden. Bereits gestern, Freitag, begannen die Feiern mit einer Zugtaufe und einem Fest. Eine Sonderausstellung dazu zeigt die verkehrspolitische Wichtigkeit dieser europäischen Bahn, befasst sich aber auch mit der regionalen Bedeutung eines Schienenweges nach Gastein sowie mit den Veränderungen, die der Bahnbau in Schwarzach nach sich zog. Steht doch die Loslösung von St. Veit im Pongau und die Gründung der Gemeinde Schwarzach im Jahr 1906 im unmittelbaren Zusammenhang mit der Bevölkerungsentwicklung während und nach dem Bau der Tauernbahn.
     
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