Sima: Rote Karte für den Mist!  

erstellt am
20. 05. 05

48er-Kampagne für mehr Sauberkeit in Wien
Wien (rk) - "Wien zählt zu den saubersten Städten der Welt. Das beweisen internationale Vergleiche immer wieder und das soll auch so bleiben", betonte Umweltstadträtin Ulli Sima am Donnerstag (19. 05.) anlässlich der Präsentation der neuen Kampagne der MA 48. Sima: "Mit dem Slogan 'Rote Karte für den Mist!' wollen wir die Wienerinnen und Wiener wieder mehr für die Reinhaltung der Straßen, Gehsteige und Parks sensibilisieren." Die Stadt trage ihren Teil dazu bei, so Sima: "Unser Angebot steht: Fast 14.000 Mistkübel, 385.000 Tonnen für Restmüll, Altpapier, Altglas oder Bioabfälle, 19 Mistplätze, 53 Problemstoffsammelstellen und vieles mehr. 1.100 MitarbeiterInnen der MA 48 sind mit der Straßenreinigung beschäftigt. Wir sehen aber, dass wir in manchen Bereichen die Wienerinnen und Wiener wieder an ihre Eigenverantwortung erinnern müssen." Die Stadt habe ihre Anstrengungen schon verstärkt und heuer 50 zusätzliche MitarbeiterInnen für die Straßenreinigung aufgenommen, so Sima: "Immer mehr Personal kann aber nicht die Lösung sein. Die Sauberkeit geht uns alle an, jeder kann und soll dazu beitragen und damit Verantwortung für seine Stadt übernehmen. Das Motto lautet: Gemeinsam für ein sauberes Wien."

An der Präsentation der Kampagne nahmen die Bezirksvorsteherin von Wien-Alsergrund, Martina Malyar, und Franz Prokop, Bezirksvorsteher von Ottakring, teil: "Wir unterstützen diese Offensive für mehr Sauberkeit in den Bezirken und in ganz Wien. Auch in diesem Bereich geht es um ein Miteinander im Bezirk. Dabei kommt es auf die Eigenverantwortung jedes Einzelnen an."

In vier Bereichen sei die nachlassende Disziplin besonders augenfällig, ergänzte Dipl.-Ing. Josef Thon, der Leiter der MA 48: "Die illegale Ablagerung von Sperrmüll nimmt in Wien zu, dazu kommen immer mehr 'herrenlose' Einkaufswagerl, weiters die Hundstrümmerl und die Tschickstummel auf der Straße. Mit je einem Plakatsujet zu diesen Littering-Themen wollen wir die ,schwarzen Schafe' unter den WienerInnen daran erinnern, wie sie ihren Mist richtig entsorgen." Neben Plakaten umfasst die Kampagne Citylights, Infoscreen, Radio- und TV-Spots und Medienkooperationen. Thon: "Neben der Kampagne setzt die MA 48 aber auch auf neue Ideen. In den Bereichen Tschickstummel und Hundekot wollen wir zwei Pilotprojekte testen, die mehr Sauberkeit für Wien bringen sollen."

Sperrmüll auf den Mistplatz - auch am Sonntag
63.700 Kubikmeter illegal abgelagerten Sperrmüll entfernte die MA 48 im vergangenen Jahr von Wiens Straßen, 87 Fuhren mit dem Klein-Lkw waren dafür täglich notwendig, und das an 365 Tagen im Jahr. Dabei geht die Sperrmüll-Entsorgung für Private ganz einfach: 19 Mistplätze der MA 48 stehen dafür zur Verfügung, sie haben Montag bis Samstag jeweils von 7 bis 18 Uhr geöffnet. Der Mistplatz in der Percostraße in Wien-Donaustadt bietet auch am Sonntag von 7 bis 18 Uhr die Möglichkeit, Sperrmüll zu entsorgen.

Die 48er holt Sperrmüll aber auch - kostenpflichtig - ab und entrümpelt ganze Wohnungen. Terminvereinbarungen dazu sind unter der Telefonnummer 734 52 95-977 oder -976 von Montag bis Freitag, jeweils von 6 bis 10 Uhr möglich.

Einkaufswagerl zurück in den Supermarkt
13.800 "herrenlose" Einkaufswagerl hat die MA 48 im Jahr 2004 in Wien eingesammelt. "Diese Menge steigt Jahr für Jahr. Jedes Wagerl kostet uns in der Entsorgung rund 6 Euro", so 48er-Chef Thon: "Geld, das anderswo weit sinnvoller eingesetzt werden könnte." Die Lösung für dieses Problem ist ganz einfach. Einkaufswagerl gehören dorthin, wo sie hergekommen sind - in den Supermarkt. Die herrenlosen Wagerl stören nicht nur das Stadtbild, mit ihnen können aber auch Schäden angerichtet werden, wenn sie zum Beispiel gegen parkende Autos gerollt werden.

Hundstrümmerl-Pilotprojekt in vier Bezirken
Die Rechtslage ist eindeutig: Für das, was ihr Hund fallen lässt, sind Frauerl und Herrl selbst zuständig. Die Hinterlassenschaften von Bello und Co. gehören in einem gut verschlossenen Sackerl in den Mistkübel. Daran erinnert eines der Kampagnensujets. Ulli Sima: "Es geht klar um die Eigenverantwortung der HundebesitzerInnen. Die Stadt hat zahlreiche Angebote geschaffen, um ihnen ihre Aufgabe zu erleichtern, wie etwa über 100 Hundezonen und zahlreiche Hundesetautomaten. Erst kürzlich haben wir die 23 Wiener Bezirke finanziell unterstützt, um dieses Angebot auszuweiten. Die HundehalterInnen müssen sie mit ihren Vierbeinern aber auch nutzen!"

In vier Bezirken - Alsergrund, Simmering, Meidling und Ottakring - startet die MA 48 jetzt ein Pilotprojekt: In Zweierteams werden MitarbeiterInnen der 48er in den Parks unterwegs sein und das Gespräch mit den HundebesitzerInnen suchen. "Bewaffnet" sind die 48er-MitarbeiterInnen mit Sackerln für den Hundekot und Bezirksplänen, auf denen Hundezonen, Sackerlspender für Hundekot und Hundetränken eingezeichnet sind. Wer sich weiterhin uneinsichtig zeigt, dem zeigen die 48er-MitarbeiterInnen die Rote Karte. Vorbildliches Verhalten wird mit einer "Danke"- Karte belohnt. Sima: "Wir werden uns sehr genau anschauen, wie dieses Pilotprojekt in den vier Bezirken funktioniert. Unser Ziel ist es, die Disziplin der HundehalterInnen zu erhöhen."

Tschickstummel - ausgedämpft - in den Mistkübel
"Der weggeworfene Tschickstummel ist eines der häufigsten Littering-Phänomene", erläuterte 48er-Chef Thon. Eine aktuelle Studie der Wirtschaftsuniversität Wien im Auftrag der MA 48 hat ergeben, dass fast 868 Millionen Stück Tschickstummel pro Jahr in Wien auf dem Boden landen, die Raucher werfen 65 Prozent der im Freien gerauchten Zigaretten weg, dazu kommen 42 Prozent der im Auto gerauchten Zigaretten, die einfach aus dem Fenster "fliegen". Aneinander gereiht ergeben die in Wien im Jahr weggeworfenen Tschickstummel eine Strecke von 29.665 Kilometer, sie bringen mehr als 300 Tonnen auf die Waage! Durch herumliegende Zigarettenstummel fühlen sich zwei Drittel der Nichtraucher und immerhin 40 Prozent der Raucher gestört. "Das Beste wäre natürlich, ganz mit dem Rauchen aufzuhören", so Thon, "wenn das nicht geht, sollte zumindest mit dem Wegwerfen Schluss sein." Die MA 48 hat 50 Papierkörbe mit Zigarettenrohren ausgestattet, in drei Versuchsgebieten kommen diese bei Stationen von öffentlichen Verkehrsmitteln zum Einsatz. Thon: "Wir werden genau beobachten, ob sich das Verhalten der Raucher ändert." Zusätzlich hat die MA 48 Taschenaschenbecher produzieren lassen, die sie gratis an Anhänger des blauen Dunsts abgibt. "Wir sind überzeugt davon", so Thon, "dass die Verwendung dieser Taschenaschenbecher eine Vorbildwirkung auf andere Raucher haben wird."

Infos am Misttelefon 546 48
Wie man seinen Mist richtig los wird, wissen die MitarbeiterInnen der MA 48. Sie stehen für alle Fragen am Misttelefon unter der Wiener Nummer 546 48 zur Verfügung. Besetzt ist das Misttelefon von Montag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr.
     
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