Wohnen , Energie und Treibstoffe weiterhin teuer  

erstellt am
20. 05. 05

Billigere Nahrungsmittel dämpfen die Inflationsrate für April auf 2,6%
Wien (statistik austria) - Die Inflationsrate für April 2005 beträgt nach Berechnungen der Statistik Austria 2,6% und ist damit deutlich niedriger als zuletzt (März 2,9%, Februar 2,8%, Jänner und Dezember je 2,9%). Der Preisanstieg wird weiterhin vor allem durch die Hauptgruppe Wohnen und durch Preissteigerungen bei Mineralölprodukten verursacht. Der Rückgang im Vergleich zum Vormonat (-0,3%) wurde insbesondere durch die Hauptgruppe Ernährung und alkoholfreie Getränke und durch saisonale Schwankungen bei Pauschalreisen bewirkt.

Der Indexstand des Verbraucherpreisindex (VPI) für den Monat April 2005 betrug 110,2 (2000=100). Gegenüber dem Vormonat (März 2005) ist das durchschnittliche Preisniveau um 0,3 Prozent gesunken.

Die harmonisierte Inflationsrate (HVPI) für den Monat April 2005 betrug 2,3%, der Indexstand des HVPI (1996=100) lag bei 114,4. Die harmonisierte Inflationsrate für den Monat März 2004 wurde auf 2,4% revidiert.

Kurzfristige Veränderungen im Vergleich zu März 2005: -0,3%
Hauptverantwortlich für den Preisrückgang von 0,3% waren Preissenkungen bei Nahrungsmitteln (-0,9%), saisonale Effekte bei Pauschalreisen (-3,9%), Flugtickets (-9%) und Beherbergungsdienstleistungen (-3,1%).

In der Hauptgruppe Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke (-1,1%) sanken die Preise für Fleisch und Fleischwaren um durchschnittlich 1% (Schweinefleisch -3%; Bauchfleisch -7%, Schweineschnitzelfleisch -3%, Pressschinken -6%), für Obst und für Mineralwasser, Limonaden und Säfte um je 3%. Erdbeeren waren um 33%, Zucchini um 34% billiger als vor einem Monat. Hauptverantwortlich für die Preisrückgänge bei den Getränken waren die kohlensäurehaltige Limonade (-5%) und das Colagetränk (-7%).

In der Hauptgruppe Freizeit und Kultur (durchschnittlich -1,2%) waren Verbilligungen bei Flugpauschalreisen (-4%) ausschlaggebend.

Demgegenüber zogen die Preise für Kraftstoffe und Schmiermittel (insgesamt +5%) im April neuerlich an (Diesel +7%, Superbenzin +5% und Normalbenzin + 4%). Die Preise für Flugtickets hingegen gingen um 9% zurück.

Waren im März die Preissteigerungen bei Heizöl extra leicht/ Großabnahme (+8% im März 2005) aus der Hauptgruppe Wohnen, Wasser, Energie (-0,1% im April) noch höher als bei den Kraftstoffen und Schmiermitteln, so schlugen im April Preissteigerungen von 5% gegenüber dem Vormonat zu Buche.

Inflationsanalyse: Vergleich zu April 2004
Weiterhin verursachen die Verteuerungen bei Wohnen, Wasser und Energie (+7,0%) knapp die Hälfte der Inflationsrate. Verantwortlich dafür war der Preisanstieg bei den Betriebskosten (+14%), bei den Wohnungsmieten (+6,0%) und bei der Haushaltsenergie (+8,5%). Bei letzterer sind die Flüssigen Brennstoffe um 32% teurer als vor einem Jahr.

Für ein Achtel der derzeitigen Inflationsrate ist die Hauptgruppe Verkehr (+2,4%) verantwortlich. Hier sind es vor allem die Kraftstoffe und Schmiermittel, die um durchschnittlich 15% teurer sind als vor einem Jahr. Die stärkste Preiserhöhung gab es hier bei Diesel (+23%), gefolgt von Normalbenzin (+12%) und Superbenzin (+11%).

Durchschnittliche Preisrückgänge gegenüber dem Vorjahr sind bei den Hauptgruppen Bekleidung und Schuhe (-0,3%) und bei der Nachrichtenübermittlung (-6,9%) zu beobachten. Bei letzterer sind es vor allem die Telefondienstleistungen (-7,0%), die die Inflationsrate dämpften. Durch den verstärkten Wettbewerb sind die Gesprächsgebühren im Festnetz gegenüber dem Vorjahr um 20% gesunken.

Der harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) im April 2005: +2,3%
Der Indexstand des für die Europäische Währungsunion zu berechnenden Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI; 1996=100) betrug 114,4 (März 114,6 – revidierter Wert, Februar 114,1, Jänner und Dezember je 113,7). Damit war die harmonisierte Inflationsrate mit 2,3% im April etwas niedriger als zuletzt (März 2,4% - revidierter Wert, Februar 2,3%, Jänner 2,4%).

Der österreichische HVPI lag damit wieder deutlich unter dem österreichischen VPI. Die Gründe dafür liegen vor allem beim unterschiedlichen Abdeckungsbereich: Dieser ist beim HVPI insgesamt größer, in der Hauptgruppe Wohnen jedoch etwas kleiner als beim VPI, daher sind Preiserhöhungen beim Wohnen etwas weniger stark spürbar. Annuitäten für Eigentumswohnungen sind überhaupt nicht im HVPI enthalten.
     
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