Die Idee des Sozialmarktes  

erstellt am
17. 05. 05

Not lindern, Arbeitsplätze schaffen, intakte Waren sinnvoll verwerten
Innsbruck (rms) - Die Gründung der „Tiroler Sozialmärkte-Gemeinnützige Lebensmittel- versorgungs-GmbH“ ist unter Dach und Fach. Nach der ersten Gesellschafterversammlung wurden am Freitag (13. 05.) in Anwesenheit von Notar Dr. Bernhard Fritz, von Bürgermeisterin Hilde Zach für die Stadt Innsbruck, Präsident Fritz Dinkhauser für die Arbeiterkammer und Georg Schärmer für die Caritas die Verträge unterzeichnet. Geschäftsführerin der Gesellschaft wird Mag. Michaela Landauer sein.

Im anschließenden Pressegespräch, an dem u.a. auch Stadträtin Mag. Christine Oppitz-Plörer, Gemeinderat Helmut Kritzinger und Mag. Martin Hirner teilnahmen, betonte Bürgermeisterin Hilde Zach, dass mit dem Sozialmarkt nunmehr eine sehr wichtige Idee umgesetzt worden sei. „Es ist kein Almosenmarkt, sondern ein Geschäft, das professionell geführt werden muss und eine absolute Win-Win-Situation für alle Beteiligten darstellt. Einerseits bietet es Menschen, die über ein geringes Einkommen verfügen, eine begünstigte Einkaufsquelle, anderseits wird verhindert, dass intakte Lebensmittel und andere Güter des täglichen Bedarfs vernichtet werden müssen. Zach dankte Arbeiterkammer-Präsident Dinkhauser für seine Vorreiterrolle und die Übernahme der Kosten in Höhe von 30.000 € für die vorbereitende Studie sowie Caritas-Direktor Schärmer für sein engagiertes Mitwirken.

Präsident Dinkhauser drückte ebenfalls seine Freude über die Zusammenarbeit aus und dankte der Bürgermeisterin für ihre spontanes Mittun. Das System des Sozialmarktes habe sich in vielen Ländern und in verschiedenen Formen bewährt, nun werde es endlich auch bei uns Realität. „Es ist erfreulich, dass es vielen Leuten gut geht, für die anderen muss es Hilfen geben. Das nenne ich Brückenbauen“, so Dinkhauser.

Für Georg Schärmer ist der Sozialmarkt auch „ein Stück Versöhnung für die Fratze des überufernden Wohlstandes mit dem Gesicht der Armut“. Der Sozialmarkt ersetze weder eine gute Sozialpolitik noch den Aufbau von Netzwerken, sondern sei ein Baustein, der Atempause und Spielraum verschafft. Die Idee, die hinter dem Sozialmarkt steckt, helfe nicht nur Menschen in Notlagen, das Leben zu meistern, sondern schaffe auch Arbeitsplätze und vor allem sei sie auch ein Signal für ein sorgsameres Umgehen mit unseren Gütern. Es könne nicht sein, dass tonnenweise intakte Lebensmittel weggeworfen werden, nur weil sie wegen Überproduktionen, beschädigten Verpackungen oder knappen Ablaufdaten in den normalen Geschäften nicht mehr an den Mann/die Frau gebracht werden können.

Leopold Wedl und Hansjörg Mölk, die u.a. neben der Tirol-Milch, Darbo und Metro, spontan ihre Mitwirkung bereit erklärt hatten, betonten unisono, dass es Wahnsinn sei, Waren die in Ordnung sind, wegzuwerfen. Wedl und Mölk werden auch bei der Ausgestaltung der Ladens, der voraussichtlich in der Adamgasse sein wird, einen Beitrag leisten.

Das Einkaufen wird nur mit einer Berechtigungskarte möglich sein, die von der Caritas nach dem Nachweis der Höhe des Familien-Einkommens ausgestellt wird.
     
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