World Economic Forum-Studie  

erstellt am
18. 05. 05

 Heinisch-Hosek zu : Dramatisch schlechtes Abschneiden bei Chancengleichheit erfordert Sofortmaßnahmen-Paket
Utl.: Heinisch-Hosek fordert 5-Punkte-Programm =
Wien (sk) - Das dramatisch schlechte Abschneiden Österreichs in punkto Chancengleichheit (28. Stelle bei 58 Staaten) in einer aktuellen Studie des World Economic Forums (WEF) erfordere sofortige Maßnahmen, betonte SPÖ-Frauen- und Gleichbehandlungssprecherin Gabriele Heinisch-Hosek am Dienstag (17. 05.) gegenüber dem SPÖ-Pressedienst. Als besonders schlecht wurde die Umsetzung des Prinzips "gleicher Lohn für gleiche Arbeit" bewertet (42. Stelle), sowie der Zugang der Frauen zur Bildung (38. Stelle). "Hier sind nun alle Regierungsmitglieder massiv gefordert, allen voran Kanzler Schüssel, Arbeitsminister Bartenstein, Frauenministerin Rauch-Kallat und Bildungsministerin Gehrer", betonte Heinisch-Hosek und forderte ein "Sofortmaßnahmen-Paket" bestehend aus 100 Mio. Euro für Wiedereinstiegsmaßnahmen, Arbeitsstiftungen, Weiterbildungsberatung während der Karenz, Kinderbetreuungseinrichtungen und besserer sozialer Absicherung prekärer Beschäftigungsverhältnisse.

Keinesfalls vergessen dürfe man, "dass das miserable Abschneiden Österreichs in puncto Chancengleichheit, das unser Land bei den 24 EU-Mitgliedstaaten (Zypern fehlt) auf Platz 21 verweist, nicht aus heiterem Himmel kommt", sagte Heinisch-Hosek. "Politik und Maßnahmen der Bundesregierung haben massiv dazu beigetragen." Heinisch-Hosek nennt in diesem Zusammenhang den Unwillen der Regierung, Mittel für den Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtungen zur Verfügung zu stellen: "Frauen haben selbst dann keine Chance einen Arbeitsplatz anzunehmen, wenn es ihn gäbe." Der mangelnde Kündigungsschutz beim Kinderbetreuungsgeld in Verbindung mit dem Anreiz zu langer Berufsunterbrechung sei hier ebenso zu nennen, wie die komplizierte und schlecht handhabbare Zuverdienstregelung. Diese verhindere Väterkarenz ebenso wie den frühen Wiedereinstieg der Mütter in das Berufsleben. Der Trend zu atypischen Beschäftigungsformen ohne entsprechende soziale und arbeitsrechtliche Absicherung verschärfe die Situation zusätzlich.

"Hier tut ein Sofortprogramm not. Eines der reichsten Länder der Welt sollte es sich leisten können, nicht auf ein Niveau abzurutschen, das unter dem der Schwellenländer liegt." Heinisch-Hosek betonte, dass Österreich nach der WEF-Studie mit dem Rang 42 bei der Lohngleichheit bereits jetzt hinter dem Großteil der Schwellenländer angelangt ist. Mit einem 5-Punkte-Programm fordert Heinisch-Hosek erstens eine "Sofortspritze" von 100 Mio. Euro für Wiedereinstiegsmaßnahmen. Zweitens sollen Frauen, die beispielsweise von Betriebsschließungen betroffen sind oder gekündigt wurden, sowie Wiedereinsteigerinnen mit Arbeitsstiftungen, die Möglichkeit erhalten, eine qualifizierte Ausbildung zu machen, um ihre beruflichen Chancen zu verbessern. Drittens soll bereits während der Karenz die Möglichkeit zu qualifizierter Weiterbildungsberatung angeboten werden. Viertens ist der Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtungen zu forcieren. "Die Regierung hat sich in diesem Bereich bisher lediglich mit der Abschaffung der Kindergartenmilliarde und dem Wegreden des Bedarfs hervorgetan", erinnerte Heinisch-Hosek. Schließlich sei es dringend erforderlich, die bessere sozialrechtliche Absicherung atypischer Beschäftigungsverhältnisse voranzutreiben, so die SPÖ-Frauensprecherin, die abschließend betonte: "Diese Studie ist eine schrille Alarmsirene in Richtung Regierung. Ich hoffe, sie hört diesmal und fühlt sich angesprochen."

 

 

 

 

 

 

 

 
     

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