Kärnten hat Vorzeigeprojekte zur Gesundheitsförderung  

erstellt am
27. 05. 05

LHStv. Ambrozy eröffnete 7. Gesundheitsförderungskonferenz in St. Veit/Glan
St. Veit/Glan (lpd) - Der Fond Gesundes Österreich hielt am Mittwoch (25. 05.) seine 7. Gesundheitsförderungskonferenz in St. Veit/Glan ab, eröffnet wurde sie von Gesundheitsreferent LHStv. Peter Ambrozy. Der Gesundheitsreferent unterstrich die Bedeutung der Gesundheits- förderung, die eine Investition in die Zukunft und in die Lebensqualität der Kärntner Bevölkerung sei. Ambrozy: "Bereits in der Gesundheitsvorsorge und Gesundheitsprävention ist es vordringlich, bestmögliche und weitreichende Angebote an die Menschen, und zwar in allen Altersgruppen, zu richten."

Die vielen gestarteten Projekte unterliegen auch einer ständigen Evaluierung, um bestmögliche Standards bieten zu können und sind damit langfristig ein wirklich entscheidender Schritt, die explodierenden Kosten im Spitals- und Krankenwesen zu senken, sagte Ambrozy.

Gesundheitsförderung wird als Gesamtstrategie in sogenannten Settings umgesetzt. Damit sind für die „Gesundheitsproduktion“ im weitesten Sinne relevante Lebensbereiche gemeint, wie Schule, Familie, Arbeitsplatz, soziale Einrichtungen und die Gemeinde.

Laut WHO zielt Gesundheitsförderung auf einen Prozess, allen Menschen ein höheres Maß an Selbstbestimmung über ihre Gesundheit zu ermöglichen und sie dadurch zur Stärkung ihrer Gesundheit zu befähigen. Und genau aus diesem Ansatz heraus gibt es bei uns seit nunmehr drei Jahren das Projekt des Gesundheitsreferates „Gesunde Gemeinde“, erklärte der Gesundheitsreferent. Dieses Projekt mit seinem umfangreichen Angeboten wurde als Kärntner Modell für regionale Gesundheitsförderung entwickelt. Ziel der „Gesunden Gemeinde“ sei es, so Ambrozy, das Verantwortungsbewusstsein für die eigene Gesundheit in der Bevölkerung zu stärken. Die Gemeindebürger haben dabei die Möglichkeit, selbst zu entscheiden, welche gesundheitsfördernden Maßnahmen sie gerne umsetzen möchten. Bei der Maßnahmenplanung gibt es die Unterstützung durch die Mitarbeiter der Abteilung 12 der Kärntner Landesregierung. Das Entscheidende an der Gesundheitsförderung sei für ihn, dass jedem Einzelnen bewusst werde, dass er selbst viel für seine Gesundheit tun könne. Die Angebote im Rahmen der ‚Gesunden Gemeinde’ sollen dabei unterstützend wirken.
Dazu gehören unter anderem Vorträge, Seminare, Arbeitsgruppen, Projekte, Befragungen usw.

Wie die bisherige Evaluierung des Projektes zeige, zeichne sich die „Gesunde Gemeinde“ vor allem dadurch aus, dass sie von den Wünschen und Bedürfnissen der Bevölkerung ausgeht, Arbeitskreise als Keimzelle für Ideen, Engagement und Kreativität etabliert, zukunftsorientiert ist und zufriedenere und gesundheitsbewusstere Bürger hat.

Die bisherigen Ergebnisse würden zeigen, dass Kärnten mit diesem Vorzeigeprojekt auf dem richtigen Weg ist – immerhin beteiligen sich mittlerweile schon 56 Kärntner Gemeinden daran, und ständig gebe es neue Anfragen. Neben der „Gesunden Gemeinde“ als innovativem Gesundheitsförderungsprojekt wies Ambrozy auch auf das Zahngesundheitsförderungsprogramm hin. Den letzten Untersuchungsergebnissen des Österreichisches Bundesinstitut für Gesundheitswesen – kurz ÖBIG - zufolge leiden Österreichweit knapp 50 Prozent der Sechsjährigen an Karies. In Kärnten sind es sogar 60 Prozent.

Seit Beginn des Jahres 2004 wird in Kärnten ein Zahngesundheitsprojekt angeboten, das vom „Verein für prophylaktische Gesundheitsarbeit“ (PGA) entwickelt wurde und als Pilotprojekt in den Bezirken Völkermarkt und St. Veit gelaufen ist.

Das Projekt sieht so aus, dass speziell ausgebildete ZahngesundheitserzieherInnen zweimal pro Jahr die Kindergärten besuchen und den Kindern auf spielerische Weise erklären wie Zahnpflege und Mundhygiene funktionieren. Wichtig dabei ist, dass der Spaßfaktor nicht zu kurz kommt. Das Wissen wird deshalb in Form lustiger Gruppenarbeiten und kleiner Experimente vermittelt. Paten-Zahnärzte, die ebenfalls in die Kindergärten kommen, sollen das Projekt zahnmedizinisch unterstützen. Die begleitende Evaluierung, die vom ÖBIG erfolgte, habe gezeigt, dass dieses Programm äußerst positiv verläuft. Aus diesem Grund wurde das Pilotprojekt „Zahngesundheitsförderungsprogramm“ im Jahr 2005 auf ganz Kärnten ausgeweitet. In Zukunft gibt es in allen Kindergärten des Landes Kärnten eine Zahngesundheits-Vorsorgekampagne.

Im Zusammenhang mit Gesundheitsförderung erwähnte Ambrozy weiters die Kampagne für kostenlose Diabetesschulungen und die Initiative „Mein Sonnenschein“ mit dem Ziel, die Anzahl der Hautkrebserkrankungen nachhaltig zu reduzieren, sowie die Prostatafrüherkennungskampagne.
     
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