Oberösterreichische Tsunamibilanz  

erstellt am
31. 05. 05

6 Todesopfer, keine weiteren Vermissten - Hilfsprojekte bereits angelaufen
Linz (lk) - Eine abschließende Bilanz der Opfer der Tsunamikatastrophe in Südostasien kann aus oberösterreichischer Sicht nun gezogen werden. Insgesamt sechs Todesopfer aus Oberösterreich, vier Frauen und zwei Männer, konnten identifiziert werden. Eine weitere vermisste Person hat sich mittlerweile gemeldet. Dies wurde Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer von der Sicherheitsdirektion für Oberösterreich mitgeteilt. Damit gibt es aus unserem Bundesland keine weiteren Vermissten mehr. Österreichweit sind derzeit insgesamt 74 Todesopfer zu beklagen.

"Viele Helferinnen und Helfer aus Oberösterreich waren im Katastrophengebiet im Einsatz. Das Land wird sie für ihr selbstloses Engagement in geeigneter Form ehren", kündigt der Landeshauptmann an.

Das Land Oberösterreich wird sich in den nächsten drei Jahren mit insgesamt
1,71 Millionen Euro an der Wiederaufbauhilfe beteiligen. Mit den Mitteln des Landes Oberösterreich helfen oberösterreichische Hilfsorganisationen in Indien, Sri Lanka und Thailand.

Die meisten Projekte sind bereits angelaufen
Im indischen Bundesstaat Tamil Nadu sollen durch die Caritas Häuser sowie die Lebensgrundlage für 100 Familien und die Dorfinfrastruktur wieder hergestellt werden.

Die Volkshilfe Oberösterreich errichtet ebenfalls im indischen Bundesstaat Tamil Nadu ein Oberösterreich-Dorf von 50 Häusern für 50 Großfamilien, eine Schule, ein Gemeindezentrum und Infrastrukturmaßnahmen. Die indischen Verwaltungs-behörden haben die Errichtung der Häuser bereits bewilligt. Mit dem Bau kann im Juli/August begonnen werden.

Auch das Evangelische Diakoniewerk Gallneukirchen errichtet mit Unterstützung des Landes Oberösterreich 50 Häuser in Tamil Nadu. Weiteres Projekt ist die Versorgung von 50 Waisenkindern mit Unterkunft, psychologischer Betreuung, Verpflegung, Kleidung und Schulbildung in der Gemeinde Tirupattur im Bundesstaat Tamil Nadu.

Beim Projekt der Katholischen Männerbewegung Linz zum Wiederaufbau zerstörter Infrastruktur ebenfalls in Indien sind mittlerweile die Planungsarbeiten abgeschlossen.

Die UNICEF verstärkt mit Unterstützung durch die Mittel aus Oberösterreich die Prävention von Minenunfällen durch intensive Aufklärung und Information auf Dorfebene. Vor allem in den Schulen wird durch bewährte Programme versucht, die Verhaltensweise der Kinder zu ändern. Die Unterstützung für Überlebende von Minenunfällen kann ebenfalls ausgebaut werden.

Das oberösterreichische Rote Kreuz errichtet im Süden Sri Lankas ein Oberösterreich-Dorf mit 250 Häusern, Schule und Kindergarten unter dem Motto "Hilfe zur Selbsthilfe". Dazu werden auch Kosten für die Ausbildung von Kindergärtnerinnen, Lehrerinnen und Lehrern übernommen.

Das Österreichische Studienzentrum für Frieden und Konfliktlösung wird mit Mitteln aus Oberösterreich unter anderem bei der Traumaarbeit mit betroffenen Menschen im Osten Sri Lankas und bei der Versöhnungsarbeit zwischen Angehörigen der unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen im Rahmen eines Friedensprojekts unterstützt.

Der Arbeiter-Samariter-Bund errichtet mit Unterstützung des Landes Oberöster-reich 50 Häuser für 50 Familien in Sri Lanka, deren Bau bereits bewilligt und begonnen worden ist. Die ersten Häuser werden schon im kommenden Monat an die Familien übergeben.

Das Hilfswerk baut in Thailand ein Gesundheits- und Sozialzentrum auf, in dem auch ein Kindergarten, Werkstätten und ein Gemeinschaftszentrum integriert sind.

"Ziel ist es vor allem, Familien mit dem Notwendigsten zu versorgen und ihnen langfristig eine feste Unterkunft sowie die Möglichkeit zu geben, ihren beruflichen Tätigkeiten wieder nachgehen zu können. Geholfen wird auch mit langfristigen Maßnahmen wie dem Wiederaufbau von Häusern, der Landwirtschaft und der Fischerei und damit bei der Herstellung neuer Lebensgrundlagen", betont Pühringer.
     
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