Gehrer: Weitere 10.000 Tagesbetreuungsplätze für Schuljahr 2005/06  

erstellt am
08. 06. 05

Erstes Arbeitspaket nach Aufhebung der 2/3-Mehrheit für Schulgesetze im Ministerrat
Wien (bm:bwk) - „Wir wollen Eltern und Kindern eine Schule bieten, die den Bedürfnissen der modernen Arbeitswelt entspricht. Deshalb werden wir im Schuljahr 2005/06 weitere 8 Millionen € für die Tagesbetreuung zur Verfügung stellen“, erklärte Bildungsministerin Elisabeth Gehrer am Dienstag (07. 06.) im Ministerrat. Die Bildungsministerin nutzt die neuen Bewegungsmöglichkeiten, die die Abschaffung der 2/3-Mehrheit für Schulgesetze gebracht hat. Bereits innerhalb eines Monats hat sie das erste Arbeitspaket in den Ministerrat eingebracht, das unter anderem die Ausweitung der Tagesbetreuung und die generelle Einführung der 5-Tage-Woche für die 6- bis 14-jährigen Schülerinnen und Schüler enthält.

Bereits im Schuljahr 2004/05 steigerte Gehrer die Zahl der angebotenen Tagesbetreuungsplätze an Schulen um 10.000. Für 2005/06 stellt sie 8 Millionen € für weitere 10.000 Tagesbetreuungsplätze zur Verfügung. Damit baut sie das Angebot an Tagesbetreuung an den Schulen weiter aus. Neu ist, dass die Schulen künftig die Eltern informieren und anschließend eine Bedarfserhebung durchführen. Ab 15 Schülerinnen und Schülern muss die Schule eine Tagesbetreuung anbieten. Der Bund bezahlt pro Woche und Betreuungsgruppe 10 Betreuungsstunden. Diese kann auch klassen-, schulstufen- und schulübergreifend erfolgen. Schulen können bei der Tagesbetreuung mit Sportorganisationen, Musikschulen oder Vereinen zusammenarbeiten.

Der Ministerrat stimmte der generellen Einführung der 5-Tage-Woche für die 6- bis 14-jährigen Schülerinnen und Schüler zu. „Kinder sollen nicht mehr Tage in der Schule verbringen als die Eltern am Arbeitsplatz“, erklärte Gehrer. Mit der Einführung der 5-Tage-Woche können Kinder am Wochenende mehr Zeit mit der Familie verbringen.

Die verpflichtende Lehrerfortbildung wird im Schulunterrichtsgesetz verankert. Laufendes lebensbegleitendes Lernen hat in der modernen Wissensgesellschaft einen besonders hohen Stellenwert. Lehrerinnen und Lehrer gehen mit gutem Beispiel voran. Eine kontinuierliche Fortbildung des Lehrerpersonals ist besonders wichtig, denn sie ist die Voraussetzung für einen zeitgemäßen Unterricht und die Vermittlung von aktuellen Bildungsinhalten.

Der Ministerrat stimmte auch der Umbenennung der veralteten Gegenstandsbezeichnung „Leibesübungen“ in „Bewegung und Sport“ zu. Schulen können künftig Zusatzbezeichnungen wie beispielsweise EDV-Hauptschule führen, die auf die Schwerpunktsetzungen hinweisen. Kinder, bei denen im Volksschulzeugnis die AHS-Reife festgestellt wird und die die Hauptschule besuchen, brauchen keinen Beobachtungszeitraum mehr durchlaufen sondern werden sofort der ersten Leistungsgruppe zugeordnet.

Für die Berufsreifeprüfung werden Prüfungskommissionen eingerichtet, deren Vorsitzende von den Landesschulbehörden bestellt werden. Voraussetzung für die Anerkennung von Berufsreifeprüfungs-Lehrgängen an den Einrichtungen der Erwachsenenbildung ist, dass diese eine entsprechende Prüfungskommission einrichtet. „Wir wollen ein hohes Niveau sicherstellen. Deshalb führen wir diese qualitätssichernden Maßnahmen ein“, so Gehrer.

Derzeit bereiten sich 8.000 junge Menschen auf die Berufsreifeprüfung vor. Rund 5.500 Personen haben die BRP seit dem Jahr 1998 bereits erfolgreich absolviert. 3.000 Personen studieren an einer Universität oder Fachhochschule.
     
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