BM Pröll: Exportorientierung der heimischen Landwirtschaft stärken!  

erstellt am
08. 06. 05

Exportoffensive als Türöffner zum rasant wachsenden russischen Markt
Wien (bmlfuw) - „Es ist mein Ziel die Exportorientierung und daher auch die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Landwirtschaft weiter zu stärken – die Fortsetzung der Exportoffensive nach Rußland ist dazu ein weiterer logischer und wichtiger Schritt.“ Mit einem österreichischen Exportvolumen nach Rußland von gegenwärtig 77,2 Mio. Euro sei der russische Markt bereits jetzt mit Platz 13 unter den „top-twenty“ der wichtigsten Handelspartner im Bereich Landwirtschaft und Ernährung. „Der russische Markt wächst rapide und wir wollen hier mit unseren Exporten mitwachsen!“ Das sagte Landwirtschaftsminister Josef Pröll am Mittwoch (08. 06.) anläßlich der Eröffnung der österreichischen Nahrungsmittel-Präsentation in Moskau; der neunten und vorläufig letzten Station dieser Initiative des BMLFUW, der Wirtschaftskammer und der Agrarmarkt Austria (AMA).

Die Exportorientierung der heimischen Landwirtschaft habe in den vergangenen zehn Jahren seit dem EU-Beitritt insgesamt eine deutliche Aufwärtsentwicklung genommen: Unter Berufung auf Zahlen des Fachverbands der Nahrungs- und Genußmittelindustrie erläuterte Pröll, daß sich das agrarische Handelsbilanzdefizit von 1,35 Mrd. Euro im Jahr 1995 um mehr als zwei Drittel auf nunmehr rund 420 Mio. Euro reduziert habe. „Für das erste Quartal 2005 stimmen die Zahlen weiter optimistisch: lag das Defizit in den ersten drei Monaten des Vorjahres bereits bei 157 Mio. Euro, so liegen wir im ersten Quartal 2005 lediglich bei 45 Mio.“ Ziel sei es, so Pröll, das traditionelle agrarische Handelsbilanzdefizit zu eliminieren und eine jedenfalls ausgeglichene Bilanz herzustellen.

Vor diesem Hintergrund beachtlich, so Pröll, sei die Handelsbilanz mit Rußland: österreichischen Exporten im Wert 77,2 Mio. Euro stehen russische Importe nach Österreich im Wert von gerade einmal 5,6 Mio. Euro gegenüber, was ein sattes Plus von rund 72 Mio. Euro in der agrarischen Handelsbilanz mit Rußland bringt. Vom russischen Markt erwartet sich Pröll daher auch weiteres Potential für österreichische Exporte im Bereich Landwirtschaft und Ernährung: Der russische Lebensmittelhandel wächst derzeit jährlich um 22 Prozent und Studien gehen davon aus, daß dieses Wachstum bis 2012 so anhält. Pröll: „Wir wollen mit unseren Exporten an dieser Entwicklung teilhaben: diese zusätzlichen Regalflächen gilt es mit österreichischen Produkten zu füllen.“ Die Top-Exportprodukte von Österreich nach Rußland seien derzeit vor allem Gewürze, Tierfutter, Energy Drinks, Würste und Käse. Allerdings – so Pröll – sei es dazu unbedingt erforderlich die handelspolitischen Rahmenbedingungen weiter zu verbessern. Zwar könne Österreich auf ein stetiges Wachstum der Exporte nach Rußland – plus 42 Prozent seit 1998 – verweisen, doch sei die Entwicklung in einzelnen Produktgruppen äußerst unstet und sprunghaft. So habe sich der Absatz von Waren aus den Zollkapiteln 1-5 (lebende Tiere und Waren tierischen Ursprungs) von 1998 binnen nur einen Jahres von 4,3 Mio. Euro auf 22,7 Mio. Euro mehr als verfünffacht, um sich im Folgejahr 2000 auf 10 Mio. Euro zu halbieren. Diese Entwicklung habe sich mit einem Fall des Exportwerts bis auf 6 Mio. im Jahr 2003 fortgesetzt, um 2004 wieder auf 10 Mio. Euro zu klettern. Pröll: „Ausschlaggebend sind hier vor allem bürokratische Hürden, wie etwa aufwendige Lizenzierungsverfahren für Importe, wechselnde Zölle oder anlaßbezogene Handelsbeschränkungen – Probleme, die wir aus dem europäischen Binnenmarkt längst nicht mehr kennen.“ Mit einem Ressortübereinkommen, das Pröll heute, Mittwoch, mit seinem russischen Amtskollegen Alexej Gordejew unterzeichnet, soll der Weg zu einer stabileren und kontinuierlicheren Marktentwicklung geebnet werden.

An der Lebensmittel-Präsentation in Moskau nehmen insgesamt 27 Firmen aus dem Bereich der österreichischen Lebensmittelindustrie teil, darunter die bekannten Flagschiffe des österreichischen Exports, wie etwa die Marmeladenproduzenten Staud und Darbo, der Fruchtsafthersteller SPITZ oder die Firma Wiesbauer als Hersteller österreichischer Wurstspezialitäten.
     
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