Österr. Bundesforste: Leichter Ergebnisrückgang  

erstellt am
07. 06. 05

Windwurffolgen führten zu sinkenden Holzpreisen
Wien (aiz.info) - Das Geschäftsjahr 2004 stand für die Österreichische Bundesforste AG (ÖBf AG) im Zeichen eines schwierigen Marktumfelds. Die Folgen des Windwurfs vom November 2002 und der Borkenkäfer-Plage 2003 führten zu großen Schadholz-Mengen und einem entsprechenden Preisverfall bei Rundholz (14,7% im Vergleich zu 2002). Diese Marktentwicklung traf auch die Bundesforste, die mit einem EGT von Euro 22,9 Mio. (2003: 27,2 Mio.) einen leichten Ergebnisrückgang verzeichnen mussten. Die Betriebsleistung sank von Euro 195 auf 175 Mio.

Kapitalerhöhung durchgeführt
An den Eigentümer, die Republik Österreich, führen die Bundesforste für das Berichtsjahr Euro 30 Mio. als Dividende und Euro 7,65 Mio. Fruchtgenussentgelt ab. Parallel dazu erhöhte der Eigentümer das Grundkapital des Unternehmens von Euro 14,5 Mio. auf 150 Mio. durch Umwandlung eines Teils der ungebundenen Kapitalrücklagen. Außerdem übernahm die Republik per 01.01.2005 sämtliche Pensionslasten der ÖBf AG. Im Gegenzug wurden Euro 100 Mio. an Pensionsrückstellungen von den Bundesforsten an den Bund übergeben. Für die Bundesforste bedeutet das eine nachhaltige wirtschaftliche und administrative Entlastung.

Wachstum bei Immobilien und Dienstleistungen
Im Geschäftsbereich Immobilien konnte der Umsatz 2004 im Vergleich zum Vorjahr um Euro 0,7 Mio. gesteigert werden. 14,4% der gesamten ÖBf-Betriebsleistung stammen mittlerweile aus diesem Bereich. Ebenso verzeichnete der Dienstleistungsbereich des Unternehmens ein Wachstum von 0,6% auf Euro 5,8 Mio. (2003: 5,3 Mio.). "Die Bereiche Immobilien und Dienstleistungen haben sich in schwierigen Zeiten einmal mehr als verlässliche Zuwachsbringer erwiesen", erläuterte ÖBf-Vorstand Thomas Uher.

Investitionen in Sektor erneuerbare Energie
Die Bundesforste engagieren sich aktiv im Zukunftsmarkt erneuerbare Energie. Derzeit entsteht am Standort Wien-Simmering das weltweit größte, ausschließlich mit Wald-Biomasse betriebene Kraftwerk. Träger dieses Vorzeigeprojekts sind zu je einem Drittel die Bundesforste, die Wienstrom GmbH und die Fernwärme Wien GmbH. Durch die Inbetriebnahme zahlreicher weiterer Anlangen bis Mitte 2006 soll es zu einem größeren Nachfrageschub bei Biomasse kommen.

Erstes operatives Jahr im Ausland
Im abgelaufenen Geschäftsjahr waren die Bundesforste erstmals durchgehend im Rahmen von Beteiligungen im Ausland operativ tätig. Mittlerweile umfasst die Bundesforste-Gruppe sieben Beteiligungen, darunter die Foria-ÖBf, die gemeinsam mit den finnischen Staatsforsten gegründet wurde. Neben Holzernte und Holzhandel in Rumänien arbeitet Foria-ÖBf derzeit in Russland und Rumänien am Aufbau von Musterforstbetrieben. 2004 wurde die Geschäftstätigkeit der Foria-ÖBf auf Tschechien und die Slowakei ausgeweitet.

Naturschutz und gesellschaftliche Verantwortung
"Als größter österreichischer Naturbetreuer tragen die Bundesforste umfassende Verantwortung für Natur und Gesellschaft. Neben den Investitionen in die Pflege des Waldes engagieren wir uns in vielen anderen Bereichen für den Schutz von Ökosystemen und bedrohten Arten. ÖBf-weit wurden in den Forstbetrieben im Geschäftsjahr 2004 insgesamt 185 Naturschutzprojekte durchgeführt. 58% der Forstreviere setzten Naturschutzaktivitäten", erläuterte ÖBf-Vorstand Georg Erlacher.

"Zusätzlich zum aktiven Naturschutz ermöglichen die Bundesforste auch optimale Freizeitmöglichkeiten für die Bevölkerung, zum Beispiel durch Bereitstellung und Erhaltung von rund 2.000 km Mountainbike-Strecken, 606 km Reitwegen oder 32,5 km Laufstrecken. Wir nehmen unsere gesellschaftliche Verantwortung sehr ernst", so Erlacher. Dass die Bundesforste und ihre Arbeit von der Bevölkerung geschätzt werden, bestätige auch eine aktuelle Umfrage des Instituts Integral. Demnach gelte die ÖBf AG als unbürokratisches nachhaltiges Unternehmen mit hoher Öko-Kompetenz.
     
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