Österreichs Wertpapiere stehen bei internationalen Anlegern weiterhin hoch im Kurs  

erstellt am
24. 06. 05

Österreichische Zahlungsbilanz im Zeitraum Jänner bis April 2005 auf Basis von Zahlungsströmen
Wien (oenb) - Österreichische Wertpapiere blieben wie im Vorjahr auch in den ersten vier Monaten 2005 für ausländische Anleger attraktiv: Mit 18,5 Mrd Euro lag das abgesetzte Volumen um rund ein Viertel über dem Vergleichswert 2004, wobei Aktien und Investmentzertifikate besonders gefragt waren. Engagiert zeigten sich auch heimische Wertpapieranleger im Ausland.

Schwungvoll verlief die grenzüberschreitende Wertpapierveranlagung im Zeitraum Jänner bis April 2005, die aktiv- wie passivseitige Zuwächse von je rund einem Viertel verzeichnete und die Dynamik des Jahres 2004 fortsetzte. Österreich verkaufte in der Berichtsperiode Wertpapiere im Umfang von 18,6 Mrd Euro (+3,4 Mrd Euro), wobei Aktien und Investmentzertifikate mit 2,0 Mrd Euro (+38%) besonders gefragt waren. Heimische Anleger investierten 16,1 Mrd Euro in ausländische Wertpapiere, davon rund 90% in festverzinsliche Anlagen. Die Nachfrage nach ausländischen Anteilscheinen lag mit 1,4 Mrd Euro nur geringfügig über dem Vergleichswert 2004 (1,2 Mrd Euro).

Österreichs Direktinvestoren beteiligten sich im Zeitraum Jänner bis April 2005 im Umfang von einer Milliarde netto an ausländischen Unternehmen (nach 0,9 Mrd Euro in der Vergleichsperiode 2004). Neben etwas höheren Bruttoveranlagungen waren dafür auch geringere Beteiligungsauflösungen verantwortlich. Der deutlich über dem Vergleichswert liegende Zufluss an ausländischen Direktinvestitionen in Österreich von netto 2,1 Mrd Euro steht in Zusammenhang mit der Stärkung von Eigenkapital bereits bestehender Beteiligungen.

Die Teilbilanz der Sonstigen Investitionen, die insbesondere das grenzüberschrei­tende Geschäft mit Krediten und Einlagen umfasst, wies Nettokapitalexporte in Höhe von 4,6 Mrd Euro auf (nach 2,3 Mrd Euro im Vergleichszeitraum 2004).

Die offiziellen Währungsreserven zeigten transaktionsbedingt keine Veränderung.

Die österreichische Leistungsbilanz erreichte im Zeitraum Jänner bis April 2005 einen Überschuss von 2,1 Mrd Euro (nach 1,0 Mrd Euro in der Vergleichsperiode 2004). Österreichs Exporterlöse lagen mit 40,9 Mrd Euro um 2,7 Mrd Euro über dem Vergleichswert, wodurch der Anstieg der Importaufwendungen (+1,8 Mrd Euro) überkompensiert wurde. Die Dienstleistungsbilanz wurde vor allem durch den Reiseverkehr positiv beeinflusst, der einen Überschuss von 2,9 Mrd Euro (+0,5 Mrd Euro) erreichte; steigende Einnahmen standen dabei leicht rückläufigen Aufwendungen gegenüber.

Das Nettodefizit aus grenzüberschreitenden Einkommen verringerte sich um ein Drittel auf 0,4 Mrd Euro. Hierfür waren ausschließlich höhere Erträge inländischer Wertpapierinvestoren verantwortlich, die brutto um 0,3 Mrd Euro oder 16% über jenen der Vergleichsperiode lagen. Bei gleich bleibenden Aufwendungen inländischer Emittenten im Ausland ergab sich per Saldo ein Abgang von 0,4 Mrd Euro.

Die Bilanz der laufenden Transfers blieb mit -0,5 Mrd Euro nahezu unverändert.
     
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