Wehsely/Brandsteidl: Zwangsheirat kostet die Freiheit  

erstellt am
23. 06. 05

Stadt Wien unterstützt Kampagne gegen Zwangsverheiratungen
Wien (rk) - "Zwangsverheiratungen kosten die Freiheit - lebenslänglich. Die Stadt Wien und der Stadtschulrat für Wien unterstützen daher eine Kampagne des Vereins Orient-Express gegen diese unerträgliche Unterdrückungspraxis. Zwangsverheiratungen sind nicht nur Verstöße gegen das österreichische Gesetz, sondern gegen die Menschenrechte und die sind universell. Kulturelle Identitäten oder Religionszugehörigkeiten dürfen hier keinen Unterschied begründen", erklärten die Wiener Integrations- und Frauenstadträtin Sonja Wehsely und Susanne Brandsteidl, Amtsführende Präsidentin des Stadtschulrats für Wien, am Mittwoch (22. 06.) gegenüber der Rathaus-Korrespondenz. "Mädchen müssen sich selbst entscheiden können, ob und wen sie heiraten wollen. Buben sind in anderer Weise betroffen, aber auch für sie gilt: Zwangs- verheiratungen sind strukturelle Gewalt", betonte Wehsely.

An den Wiener Schulen werden derzeit Plakate zum Thema Zwangsverheiratungen aufgehängt. Neben dem Slogan "Zwangsheirat kostet dich deine Freiheit. Lebenslänglich!" findet sich darauf auch die Telefonnummer des Vereins Orient-Express, wo Betroffene oder Verwandte und Bekannte von Betroffenen informiert und beraten werden - allenfalls auch muttersprachlich: Die Wiener Nummer 728 97 25.

Die Kampagne wird von der Frauenabteilung der Stadt Wien gefördert. "Von Zwangsheirat bedrohte Mädchen stehen oft vor dem Dilemma, dass sie im Falle ihrer Entscheidung gegen die Zwangsverheiratung aus der Familie und dem sozialen Netz ausgeschlossen werden. Hier sind Betreuung und Beratung unerlässlich. Betroffene können sich auch an das Mädchentelefon unter der Nummer 0800 21 13 17 oder an das Frauentelefon unter 408 70 66 wenden", schloss Wehsely.
     
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