Sozialleitbild für das Land Salzburg wird erstellt  

erstellt am
22. 06. 05

Buchinger: Blick auf wesentlichste Aufgaben schärfen und Überblick über die dringendsten Bedürfnisse geben
Salzburg (lk) - Am Dienstag (21. 06.) begann mit einer Auftaktveranstaltung im Brunauer- Zentrum die Erstellung eines Sozialleitbildes für das Land Salzburg, eine Initiative, die im Regierungsprogramm enthalten ist. Das Leitbild ist ein Novum für das Land. Bis Oktober soll ein erster Formulierungsentwurf vorliegen, der dann diskutiert und ausgefeilt werden kann. Der Leitbildprozess soll die Kommunikation zwischen den Partner-Einrichtungen und der Verwaltung fördern, eine gemeinsame Standortbestimmung geben und die strategische Ausrichtung in der Zukunft beinhalten. „Mit dem Leitbild begibt sich das Land auf Neuland. Es ist wichtig, den Blick auf die wesentlichen Aufgaben zu schärfen und einen klaren Überblick über die dringendsten Bedürfnisse zu erhalten. Freilich bringt ein Leitbild nicht mehr Geld für das Budget, aber es kann helfen, die Voraussetzungen dafür zu verbessern und Gelder so effizient wie möglich einzusetzen", erklärte Sozialreferent Landesrat Dr. Erwin Buchinger bei der heutigen Auftakt-veranstaltung im Brunauer-Zentrum.

Breite Diskussion mit Experten, Partnern und Bürgern
Der Leitbildprozess ist breit angelegt. Als erstem Schritt wird bei der Auftaktveranstaltung der Input der mehr als 100 Partnereinrichtungen des Landes im Sozialbereich erwartet. Bei einer mehrtägigen Zukunftskonferenz sollen dann in Expertengruppen konkrete Formulierungs- vorschläge erstellt werden. Nach dem ersten Entwurf (geplant im Oktober) gibt es eine Feedbackrunde, bevor das Ergebnis Regierung und Landtag vorgelegt wird. Für Landesrat Buchinger ist besonders wichtig, dass neben den Arbeitsgruppen auf Expertenebene auch Bürger/innen und Kund/innen in den Leitbildprozess eingebunden werden. „Ich will kein Leitbild, das nur Einzel-interessen der Verwaltung, politischer Gruppen oder großer Träger widerspiegelt – alle haben verständlicherweise ihre Lieblingsprojekte, Steckenpferde und verfestigte Positionen. Für mich zählt zusätzlich die Meinung von Bürgern und Kunden, der Blick aufs Ganze. Wie sehen Behinderte die Leistungen von Land und Vereinen, ist der Zugang zu sozialen Leistungen bürgernah genug, wo müssen in den kommenden Jahren die Prioritäten gesetzt werden? Das sind für mich die spannenden Fragen, die besprochen werden müssen", betonte der Landesrat.

Auf der Hopepage des Landes mitdiskutieren
Zeitgleich mit der Auftaktveranstaltung startet heute, Dienstag, 21. Juni, daher auf der Homepage des Landes unter www.salzburg.gv.at ein Internetforum, in dem sich alle Bürgerinnen und Bürger zum Thema zu Wort melden können. Parallel dazu wird gemeinsam mit dem Universitätsinstitut für Kultursoziologie ein Projekt gestartet, bei dem betroffene Kundinnen und Kunden interviewt werden. Dabei soll abgefragt werden, welche sozialen Hindernissen, Barrieren und Ausgrenzungen auch heute noch Betroffene davon abhalten, Hilfe in Anspruch zu nehmen, und wie man diese Barrieren abbauen kann (etwa durch mehr Offenheit, Wertschätzung oder bessere Vernetzung der einzelnen Hilfsangebote). Fragen der Versorgungssicherheit, der Integration und der Partizipation werden hier von entscheidender Bedeutung sein. „Das Projekt mit der Universität ist für uns deshalb besonders wichtig, weil wir damit auch Menschen erreichen möchten, die nicht online sind und keine große Lobby haben. Schließlich ist es Aufgabe des Landes über den Partikularinteressen von Vereinen, Verwaltung und Parteien zu stehen", erklärte Landesrat Dr. Buchinger abschließend.
     
zurück