"Danke für die wunderschönen Ferienwochen"  

erstellt am
18. 07. 05

96 Kinder aus Beslan und 12 Betreuer urlaubten auf Einladung von LH Haider in der "Region des Friedens"
Klagenfurt (lpd) - Die 96 Kinder aus der südrussischen Stadt Beslan und ihre 12 Betreuer, die auf Einladung des Landes zwei Wochen lang in Kärnten urlaubten, machten sich am Donnerstag (14. 07.) auf den Heimflug. Zuvor gab es im Jugendgästehaus Cap Wörth noch eine Abschiedsparty mit Spiel, Spaß, Zaubershow und Grillwürstchen. Initiiert hatte den Besuch Landeshauptmann Jörg Haider, der sich nach dem furchtbaren Terroranschlag auf die Schule in Beslan spontan bereit erklärt hat, einige überlebende Kinder nach Kärnten in die "Region des Friedens" einzuladen, um sie wenigstens für ein paar Tage die schrecklichen Ereignisse vergessen zu lassen.

Er hoffe, dass die Kinder viele schöne Erinnerungen an Kärnten mit nach hause nehmen werden und dass sie hier viele Freundschaften geknüpft haben, sagte der Landeshauptmann bei der Abschiedsparty und überreichte allen persönlich ein Geschenk und Erinnerungsfotos.

Eine Sprecherin der russischen Gruppe dankte dem Landeshauptmann für die zwei "wunderschönen Ferienwochen". Sie habe sich vor der Ankunft in Kärnten nicht vorstellen können, dass die Gruppe in ein so schönes Land reise. An den Landeshauptmann sprach sie die Einladung aus, auch einmal ihre Heimat zu besuchen und betonte die Möglichkeit wirtschaftlicher Kooperationen. Als Geschenk erhielt Haider einen Bildband über die Republik Nordossetien-Alanien und einen Dolch, der dort als traditionelles Souvenir und auch als Schutzsymbol gilt. Für Landesflüchtlingsbeauftragten Gernot Steiner hatten die russischen Kinder ein traditionelles Trinkhorn als Geschenk im Gepäck.

Der zweiwöchige Kärntenurlaub führte die Kinder aus Beslan an zahlreiche Kärntner Ausflugsziele, besucht wurden zudem die Steiermark und die Bundeshauptstadt Wien. Unterstützt wurde die Initiative von LH Haider auch vom damaligen Sozialminister Herbert Haupt, der Beslan kurz nach dem Anschlag besucht hatte, um die offizielle Einladung auszusprechen. Der Präsident der Republik Nordossetien-Alanien, Aleksandr Sergejewitsch Dsasochow, und der Bürgermeister von Beslan, der selbst ein Enkelkind bei diesem Massaker verloren hat, nahmen die Einladung entgegen.

Der Terroranschlag in Beslan ereignete sich Anfang September 2004 während eines Schulfestes. 330 Menschen, darunter ca. 170 Kinder wurden dabei getötet. Fast jede Familie in der Stadt ist von diesem Unglück direkt betroffen und sowohl Überlebende als auch Hinterbliebene benötigten langfristige psychologische Unterstützung, um diese traumatischen Ereignisse verarbeiten zu können.
     
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