Inflationsrate im Juni: weiterhin 2,3%  

erstellt am
18. 07. 05

Wohnen und Energie bleiben teuer, Treibstoffpreise steigen wieder
Wien (statistik austria) - Die Inflationsrate für Juni 2005 beträgt nach Berechnungen der Statistik Austria 2,3% und ist damit genauso hoch wie im Vormonat (Mai 2,3%, April 2,6%, März 2,9%). Der Preisanstieg wird weiterhin vor allem durch die Hauptgruppe Wohnen, Wasser und Energie verursacht.

Der Indexstand des Verbraucherpreisindex (VPI) für den Monat Juni 2005 betrug 110,8 (2000=100). Gegenüber dem Vormonat (Mai 2005) ist das durchschnittliche Preisniveau um 0,4% gestiegen.

Die harmonisierte Inflationsrate (HVPI) für den Monat Juni 2005 betrug 2,0%, der Indexstand des HVPI (1996=100) lag bei 114,7. Kurzfristige Veränderungen im Vergleich zu Mai 2005: +0,4%

In der Hauptgruppe Verkehr (durchschnittlich +1,3%) machte sich der Beginn der Urlaubssaison bemerkbar, so waren Flugtickets um 17% teurer als vor einem Monat. Abgesehen davon gab es, im Gegensatz zum Vormonat, Preissteigerungen beim Betrieb von privaten Verkehrsmitteln (durchschnittlich +0,8%), die vor allem durch Verteuerungen von Kraftstoffen und Schmiermitteln (+1,7%; Normal-, Superbenzin und Diesel je +2%) verursacht wurden. Die Hauptgruppe Verkehr ist damit auch hauptverantwortlich für den Preisanstieg um 0,4% gegenüber Mai 2005.

Mit Beginn der Hauptreisezeit waren in allen Tourismusbereichen Preissteigerungen zu beobachten. In Hauptgruppe Freizeit und Kultur (durchschnittlich +0,8%) gab es saisonal bedingte Verteuerungen bei Pauschalreisen (+4,5%). So wurden Flugpauschalreisen im Durchschnitt um 7% teurer. Für die Preissteigerungen der Hauptgruppe Restaurants und Hotels (+0,7%) waren vor allem die Beherbergungsdienstleistungen (durchschnittlich +5,0%) verantwortlich, davon in erster Linie die Übernachtungen im Ausland/ Appartement, die mit +19% diesen Preisanstieg verursachten.

Geringfügige Preisrückgänge gab es in der Hauptgruppe Wohnen, Wasser und Energie (-0,2%). Hier gab es beispielsweise Verbilligungen bei der Elektrizität (-0,8%; Strom Arbeitspreis/ Tag -1%). Auch in der Hauptgruppe Nachrichtenübermittlung (-1,1%) waren Preisrückgänge zu verzeichnen. Hier waren es vor allem die Telefondienstleistungen (durchschnittlich -1,1%), die diese verursachten (Mobiltelefon: Grundgebühr -11%, Gesprächsgebühr -4%). Der traditionellerweise in den Sommermonaten stattfindende Ausverkauf war im Juni noch kaum bemerkbar. Daher waren bei Bekleidung und Schuhen nur durchschnittliche Preissenkungen um 0,2% zu beobachten.

Inflationsanalyse: Vergleich zu Juni 2004

Die Verteuerungen bei Wohnen, Wasser und Energie (+5,9%) verursachen weiterhin fast die Hälfte der Inflationsrate. Verantwortlich dafür war der Preisanstieg bei den Betriebskosten (+15%), bei den Wohnungsmieten (+4,0%) und bei der Haushaltsenergie (+6,7%). Bei letzterer sind die Flüssigen Brennstoffe um 26% teurer als vor einem Jahr.

Für ein Achtel der derzeitigen Inflationsrate ist die Hauptgruppe Verkehr (+2,1%) verantwortlich. Hier sind es vor allem die Kraftstoffe und Schmiermittel, die um durchschnittlich 9% teurer sind als vor einem Jahr. Die deutlichsten Preiserhöhungen im Jahresabstand gab es bei Diesel (+18%), während Normalbenzin und Superbenzin nur um je 4% teurer wurden.

Preiserhöhungen waren auch in der Hauptgruppe Verschiedene Waren und Dienstleistungen (+3,1%) bei allen Versicherungsdienstleistungen (durchschnittlich +3,9%) zu beobachten.

In der Hauptgruppe Nachrichtenübermittlung (-8,9%) traten weiterhin deutliche Preisrückgänge auf (Telefondienstleistungen durchschnittlich -9%).
Der harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) im Juni 2005: +2,0%

Der Indexstand des für die Europäische Währungsunion zu berechnenden Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI; 1996=100) betrug 114,7 (Mai und April je 114,4, März 114,6). Damit war die harmonisierte Inflationsrate mit 2,0% im Juni gleich hoch wie im Vormonat (Mai 2,0%, April 2,3%, März 2,4%).

Die österreichische Inflationsrate gemäß HVPI lag damit neuerlich deutlich unter dem österreichischen VPI. Die Gründe dafür liegen vor allem beim unterschiedlichen Abdeckungsbereich: Dieser ist beim HVPI insgesamt größer, in der Hauptgruppe Wohnen jedoch etwas kleiner als beim VPI, daher sind Teuerungen beim Wohnen etwas weniger stark spürbar. Annuitäten für Eigentumswohnungen sind überhaupt nicht im HVPI enthalten.
     
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