Exporte stützten Wirtschaftswachstum 2004   

erstellt am
13. 07. 05

Wien (statistik asutria) - Die österreichische Wirtschaft wuchs nach Berechnungen der Statistik Austria im Jahr 2004 um 2,4%. Im internationalen Vergleich lag das Wachstum deutlich unter dem OECD-Durchschnitt (+3,4%), jedoch nur knapp über dem Durchschnitt der 25 EU-Mitgliedsländer (+2,3%). Das durchschnittliche Wachstum der 15 EU-Mitgliedsländer vor dem 1. Mai 2004 betrug 2,2%.

Die nach dem standardisierten Europäischen System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen (ESVG 1995) erstellten Berechnungen entsprechen der mit EU-Verordnung für alle Mitgliedsländer festgelegten Verpflichtung, Ergebnisse der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen (VGR) innerhalb der Europäischen Union nach einheitlichen Konzepten und Methoden zu erstellen.

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist 2004 zu laufenden Preisen um 10,0 Mrd. Euro bzw. 4,4% auf rund 237,0 Mrd. Euro angestiegen. Das BIP pro Einwohner betrug 29.000 Euro (+3,7%). Je Erwerbstätigen ergaben sich im Schnitt 68.670 Euro (+4,2%).

Auf der Entstehungsseite des Bruttoinlandsprodukts verzeichneten das Kredit- und Versicherungswesen (real +4,8%) sowie die Sachgüterproduktion (real +4,7%) die markantesten Zuwächse. Ebenso erzielte der Bereich Land- und Forstwirtschaft im Jahr 2004 ein reales Plus von 7,7%, jedoch nur ein nominelles Wachstum von +1,1%.

Verwendungsseitig war eine kräftige Belebung der Exporte zu beobachten. Die Exporte von Waren und Dienstleistungen lagen nominell 10,1% und real 9,0% über dem Vorjahresniveau. Die Inlandsnachfrage wurde durch mäßiges Wachstum sowohl des Konsums als auch der Investitionen bestimmt. Das Wachstum der Konsumausgaben der privaten Haushalte schwächte sich gegenüber dem Vorjahr weiter ab (2003: nominell +3,2%, real +1,7%) und legte nominell um 2,7% und real um 0,7% zu. Der öffentliche Konsum (Konsumausgaben des Staates) erhöhte sich nominell um 2,9%, was eine reale Steigerung von 1,0% bedeutete.

Auch die Bruttoanlageinvestitionen konnten nicht an das Wachstum von 2003 anschließen (2004: nominell +2,3%, real +0,6%; 2003: nominell +6,6%, real +6,1%). Der Zuwachs bei den Bruttoanlageinvestitionen ist auf die gestiegene Nachfrage nach Maschinen und Geräten (nominell +4,5%, real +3,2%) zurückzuführen. Die Bauinvestitionen verzeichneten 2004 nach dem kräftigen Zuwachs im Jahr 2003 (real +4,8%) nur mehr ein reales Wachstum von +0,5%, wobei allerdings der in den letzten Jahren rückläufige Trend im Wohnbau erstmals gestoppt wurde (real +0,3%).

Das verfügbare Nettoeinkommen der Volkswirtschaft zu laufenden Preisen verzeichnete 2004 einen Anstieg von 4,3 Prozent auf 198 Mrd. Euro. Das Arbeitnehmerentgelt (die Summe aller Geld- und Sachleistungen von Arbeitgebern an Arbeitnehmer) stieg um 2,5 %, die Nettolöhne und -gehälter erhöhten sich mit einem Plus von 2,7% etwas stärker. Die gesamtwirtschaftliche Arbeitsproduktivität stieg um 2,2%. Der “BIP-Deflator“ (der implizite Preisindex, errechnet aus nominellem und realem Bruttoinlandsprodukt) erhöhte sich um 1,9% und lag damit knapp unter der Entwicklung der Verbraucherpreise (+2,1).
     
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