Bundesländer greifen Gehrer-Initiative zur frühen Sprachförderung auf  

erstellt am
08. 08. 05

6 Bundesländer legen Schuleinschreibung vor – Bund unterstützt Sprachförderung in Kindergärten mit 80 Euro je Kind
Wien (bm:bwk) - Frühe Anmeldung, frühe Diagnose, frühe Förderung – diese drei Schritte sind die Bestandteile der Initiative von Bildungsministerin Elisabeth Gehrer, die sie gemeinsam mit Innenministerin Liese Prokop und Sozialministerin Ursula Haubner ins Leben gerufen hat. Damit wird Kindern, welche die Unterrichtssprache nicht ausreichend beherrschen, bereits vor dem Schuleintritt eine sprachliche Frühförderung geboten. „Alle Schülerinnen und Schüler sollen die Unterrichtssprache verstehen. Je früher dies gefördert wird, desto größer sind die Chancen für die Zukunft der Kinder. Deshalb unterstützt der Bund die Länder bei der frühen Sprachförderung in den Kindergärten“, erklärte Bildungsministerin Elisabeth Gehrer. In den Bundesländern Burgenland, Niederösterreich, Oberösterreich, Steiermark, Tirol, und Vorarlberg findet die Einschreibung in die Volksschulen heuer bereits im Herbst statt. Wien gibt noch bekannt, ob die Schuleinschreibung vorverlegt wird. In Kärnten und Salzburg findet die Vorverlegung nur an einzelnen Pilotstandorten statt.

Die Vorverlegung der Schuleinschreibung ermöglicht eine frühe Diagnose der Sprachfähigkeiten der Kinder. Bei der Schuleinschreibung stellt die Schulleiterin bzw. der Schulleiter der Volksschule die sprachlichen Fähigkeiten der Kinder fest. Die für die Sprachstandsfeststellung notwendigen Materialien werden Anfang des neuen Schuljahres vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur zur Verfügung gestellt. Für Kindergärtnerinnen und Kindergärtner werden im Herbst zwei spezielle Fortbildungsseminare angeboten.

Wenn festgestellt wird, dass ein Kind dem Unterricht nicht folgen können wird, empfiehlt der Schulleiter entsprechende spezielle Fördermaßnahmen. Die Förderung soll in den Kindergärten durchgeführt werden. Der Bund fördert diese Aktion mit € 80,- pro Kind. Für die frühe Sprachförderung stellt das Bildungsministerium den Kindergärten eigens ausgearbeitete Lernmaterialien zur Verfügung.

Insgesamt besteht in Österreich bei rund 8.000 Kindern pro Jahr ein Bedarf an früher Sprachförderung. „Sprache hat eine zentrale Bedeutung im Bildungsprozess. Diese Initiative zur frühen Sprachförderung gibt den Kindern die Chance, auf einen guten Start ins Schulleben und ist darüber hinaus eine wichtige Maßnahme zur Integration“, erklärte Gehrer.
     
zurück