Bundespräsident Dr. Heinz Fischer eröffnete die 29. Innsbrucker Festwochen  

erstellt am
12. 08. 05

Innsbruck (rms) - Groß war die Zahl der prominenten Gäste, die die Geschäftsführerin der Innsbrucker Festwochen, Sarah Wilson, anlässlich der Eröffnung der Innsbrucker Festwochen am Freitag (13. 08.) im Spanischen Saal von Schloss Ambras begrüßen konnte. Unter Ihnen Bundespräsident Dr. Heinz Fischer, der Regierungschef von Liechtenstein, Otmar Hasler, Bischof Dr. Manfred Scheuer, die Äbte Raimund Schreier und German Erd, Landeshauptmann DDr. Herwig van Staa, Landtagspräsident Prof. Ing. Helmut Mader, Landesrätin Dr. Elisabeth Zanon, Bürgermeisterin Hilde Zach, Repräsentanten des diplomatischen und konsularischen Chors u.a. der Botschafter der Republik Deutschland, Hans Henning Horstmann, der Direktor des Kunst- historisches Museums Wien, Hofrat Dr. Wilfried Seipel, der Vizebürgermeister von Bozen, Elmar Pichler-Rolle und nicht zu letzt die Vertreter der Sponsoren, ORF, RLB, Tourismusverband, Wiener Städtische, TIWAG und IKB-AG.

Als ein Festival, das weit über die Grenzen Tirols hinaus leuchtet und die Glanzzeit der österreichischen Musikgeschichte hoch leben lässt, beschrieb Sarah Wilson die Innsbrucker Festwochen und hob die Aufwertung hervor, die die Festwochen durch die erstmalige Anwesenheit eines Bundespräsidenten bekommen.

ORF-Generaldirektorin Dr. Monika Lindner und RLB-Vorstandssprecher Dr. Hannes Schmid betonten ihre Bereitschaft, die Festwochen weiter zu unterstützen und ihnen jene Aufmerksamkeit zuteil werden zu lassen, die ihnen gebührt. Als weiteren Schritt, die Popularität der Festwochen weiter zu steigern, kündigte Dr. Schmid an, dass die Oper am 24. August in den Hofgarten übertragen wird.

Bürgermeisterin Hilde Zach bezeichnete es als eine Premiere und hohe Auszeichnung, dass der Bundespräsident der Republik Österreich die Innsbrucker Festwochen eröffnet.

Zu Beginn ihre Grußworte bat das Innsbrucker Stadtoberhaupt die Gäste der Eröffnungsfeier in einer Schweigeminute DDr. Alois Lugger zu gedenken, der am 11. August verstorben ist. "Das Land Tirol, der Tiroler Landtag und die Landeshauptstadt Innsbruck müssen in diesen Tagen Abschied nehmen von DDr. Alois Lugger. Er war u. a. von 1956 bis 1983 Bürgermeister von Innsbruck und von 1965 bis 1979 Präsident des Tiroler Landtags. Er war eine der herausragendsten Persönlichkeiten der Tiroler Nachkriegsgeschichte, ein Regional-, Kommunal- und Europapolitiker von großem Format. Er machte Innsbruck zur Europastadt und zu einer kleinen Weltstadt mit Herz. Er war Bürgermeister von Innsbruck, als im Jahr 1963 die Idee geboren wurde, in Innsbruck die Alte Musik neu zu beleben. Das Land Tirol, der Tiroler Landtag die Stadt Innsbruck und nicht zu letzt die Bürgerinnen und Bürger werden Dr. Alois Lugger stets ein ehrendes Andenken bewahren."

Zach dankte dem Kunsthistorischen Museum Wien und Kustos Dr. Alfred Auer für Ihr Einverständnis, dass der Spanische Saal nicht nur als museales Schaustück, sondern auch als Veranstaltungsort für die Innsbrucker Festwochen Verwendung finden kann. "Die Innsbrucker Festwochen sind nicht irgendein Festival im sommerlichen Veranstaltungsreigen Österreichs: Seit 29 Jahren gehören die von Prof. Otto Ulf gegründeten Festwochen für Alte Musik zu den Aushängeschildern des Innsbrucker Kulturlebens. Heute wird Alte Musik vielerorts gespielt, Innsbruck kann aber für sich in Anspruch nehmen, absoluter Vorreiter in diesem Genre zu sein. Die alte Musik wurde in Innsbruck nicht "verordnet", sondern ist organisch gewachsen und gereift", so Zach.

Landeshauptmann DDr Herwig van Staa berichtete in seiner Ansprache, dass die Installierung einer Kunstfakultät der Universität Innsbruck kurz vor dem Abschluss stehe. Innsbruck sei eine besondere Stadt und die Festwochen ein Ereignis von besonderem Wert. Es sei erfreulich, dass trotz wirtschaftlicher Schwierigkeiten in Österreich dem kulturellen Anspruch Rechung getragen werden könne. Keine menschliche Gesellschaft könne ohne Kultur bestehen, so van Staa.

Festwochen-Intendant René Jacobs hob hervor, dass mit der diesjährigen Oper "Don Chisciotte von Sierra Morena" wieder einmal ein vergessenes großes Werk entstaubt, zum Glänzen gebracht und lebendig gemacht wurde.

Bundespräsident Dr. Heinz Fischer, der trotz eines Achillessehnen-Risses zur Festwochen-Eröffnung kam, drückte seine Freude über dieses erfolgreiche Innsbrucker Festival aus. Der Schwerpunk Alte Musik sei für Innsbruck aufgrund der langen großartigen Musiktradition maßgeschneidert. Innsbruck habe bewirkt, dass Alte Musik durchaus zeitgemäß, frisch und lebendig sein kann.

Die Akademie für Alte Musik Berlin unterstrich mit ihrer Darbietung einer Uraufführung von Platti die Aussage des Bundespräsidenten und erntete begeisterten Applaus.
     
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