Auf "Alte Universität" folgt nun Orangerie  

erstellt am
01. 09. 05

Weiteres historisches Baujuwel auf "Grazer Stadtkrone" saniert
Graz (lk) - Nach der gelungenen Restaurierung und Revitalisierung der "Alten Universität" in der Hofgasse wird am 2. September nur vier Monate danach und nur einige Schritte davon entfernt ein weiteres Baujuwel eröffnet und mit einem "Tag der offenen Tür" ( 10.00 bis 14.00 Uhr) der Bevölkerung vorgestellt: Die Orangerie im Grazer Burggarten als attraktives Veranstaltungszentrum mit dem baulichen Charme des "Ancient Regime", dem ausklingenden Biedermeier, wertet das Areal der "Grazer Stadtkrone" weiter auf.

Das in den Jahren 1842/43 errichtete klassizistische Gebäude inmitten des Grazer Burggartens diente ursprünglich der Überwinterung tropischer Pflanzen. Wie historisches Bildmaterial belegt, wurde bereits im 19. Jahrhundert die Orangerie, ergänzt mit temporär aufgestellten Veranstaltungszelten, auch für Feste und Bälle genutzt. In den letzten Jahrzehnten erfolgte ausschließlich eine Nutzung als Gewächshaus zur Überwinterung von Pflanzen der Burggärtnerei. In den Sommermonaten fanden fallweise kleinere Feste statt, eine Infrastruktur dafür war aber praktisch nicht vorhanden. Der bauliche Zustand des Gebäudes war äußerst schlecht. Neben gravierenden Feuchtigkeitsproblemen präsentierte sich die Orangerie in ihrem Erscheinungsbild als stark restaurierungs- und revitalisierungsbedürftig.

Unmittelbar nach Übernahme der Zuständigkeit für die Gebäude des Landes im Jahre 2003 erteilte Landeshauptmann Waltraud Klasnic den Auftrag, die Arbeiten zur Sanierung der Orangerie aufzunehmen. Der Auftrag lautete, das Gebäude zu sanieren und zu einem modernen Veranstaltungszentrum auszubauen. Ein einstimmiger Beschluss der Landesregierung folgte im Mai 2003, die mit der Projektumsetzung betraute Landesimmobiliengesellschaft Steiermark (LIG) errechnete einen Kostenrahmen von 1,050.000 Euro und bereits im Oktober desselben Jahres lag ein Projekt des Architekturbüros Grabner ZT KEG und der Baukünstlergruppe "Splitterwerk" vor.

Um die Entscheidungsfindung über die Auswahl der erarbeiteten Varianten betreffend die künstlerische Ausgestaltung zu erleichtern, hat Landeshauptmann Waltraud Klasnic einen Beirat, besetzt mit dem Direktor des Landesmuseums Joanneum, Peter Pakesch, Dr. Gertrude Celedin als Vorsitzende der Altstadtsachverständigenkommission, Landesbaudirektor Dipl.-Ing. Gunther Hasewend und Doris Huber vom Landhauskeller Graz, eingesetzt.

Nach Fertigstellung der Detailplanung begannen im vergangenen Februar die Bauarbeiten. Vorrangiges Ziel war eine qualitätvolle Sanierung des markanten, denkmalgeschützten Bauwerks, wobei die möglichst ungestörte Erhaltung der Bausubstanz von großer Bedeutung war. Deswegen wurden Spezialisten für die Restaurierung der Holz-, Verputz und Mauerwerksteile in die Arbeit und natürlich das Bundesdenkmalamt eingebunden.

Ausgehend von der gewünschten Nutzung des Hauptraumes als repräsentativer Veranstaltungssaal wurden die beiden flankierenden Baukörper und der historische Versorgungsgang zu entsprechenden Vor- und Nebenräumen umgestaltet: Im östlichen Baukörper wurde ein Vorraum für mobile Garderoben und Toiletten untergebracht. Der westliche Baukörper bietet der Cateringzone mit Aufbereitungsflächen für warme und kalte Verpflegung der Gäste Platz. Der historische Infrastrukturgang im Norden wird zu einem dem Veranstaltungssaal zugeordneten Lagerraum für Bestuhlung und Tische.

Die Wand- und Deckenverkleidungen wurden mit reflektierenden Oberflächen ausgestattet, wodurch eine optische Raumerweiterung entsteht und der einmalige Ausblick auf den Burggarten über Spiegelungen in den Raum integriert wird. Durch die angebrachte Vorsatzschalung wurde die raumklimatische und bauphysikalische Leistungsfähigkeit wesentlich erhöht und den Anforderungen angepasst. An der Südseite wurde neben einer zeitgemäßen Isolierverglasung auch eine Beschattungsanlage angebracht.

Die Orangerie wird für Repräsentationsveranstaltungen des Landes genutzt, soll aber zum überwiegenden Teil für Anmietungen zur Verfügung stehen. Das Gebäude eignet sich für

  • Privatveranstaltungen wie Feiern, Hochzeiten etc.
  • Firmenfeiern, Präsentationen, VIP-Veranstaltungen
  • Musikveranstaltungen, Konzerte, Theater, Lesungen
  • Ausstellungen, Modeschauen.


Je nach Möblierung und Art der Veranstaltung beträgt das Fassungsvermögen des 120 m2 großen Veranstaltungsraumes bis zu 95 Personen. Bei einem "gesetzten Essen" kann mit 50 bis 60 Sitzplätzen gerechnet werden.

Unmittelbar neben dem Gebäude befindet sich ein ebenfalls für Veranstaltungen nutzbarer befestigter Vorplatz im Ausmaß von 600 m2. Davon kann eine Fläche von rund 180 m2 mit Sonnensegeln beschattet werden. Das Fassungsvermögen des beschatteten Platzes beträgt rund 120 Personen.

Parallel zur Sanierung der Orangerie wurde nach Durchführung eines Wettbewerbes auch die Gestaltung des Grazer Burggartens in Angriff genommen. Mit diesem Projekt ist die Gartenarchitektin Ing. Gertraud Monsberger betraut. Die Gestaltungsarbeiten zum Burggarten sind im Bereich der Orangerie bereits abgeschlossen, sodass die Orangerie auch in Bezug auf ihren unmittelbaren Außenraum eine weitere wesentliche Aufwertung erfährt.

     
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