Gerold Lehner neuer Superintendent der Diözese OÖ  

erstellt am
19. 09. 05

Zweidrittelmehrheit im 7. Wahlgang
Wels (epd Ö) - Der Rektor des Predigerseminars, Dr. Gerold Lehner, ist zum Superintendenten der Evangelischen Diözese A.B. Oberösterreich gewählt worden. Die Superintendential- versammlung, in der alle Gemeinden der Diözese mit geistlichen und weltlichen Delegierten vertreten sind, wählte den 43-jährigen Pfarrer am 17. September in Wels im 7. Wahlgang mit der notwendigen Zweidrittelmehrheit. 74 der 102 abgegebenen Stimmen entfielen auf Lehner, 27 auf den Pfarrer aus Steyr, Senior Mag. Friedrich Rößler. Weitere Kandidaten waren der Welser Pfarrer und Senior Mag. Bernhard Petersen sowie der im Diakoniewerk Gallneukirchen und im Religionsunterricht tätige Pfarrer Dr. Thomas Pitters. Pitters und Petersen hatten nach dem 3. bzw. 5. Wahlgang ihre Kandidatur zurückgezogen. Dieser erneute Wahlgang war notwendig geworden, weil die erste Wahl am 23. April in Wallern nach dem 13. Wahlgang ohne die erforderliche Zweidrittelmehrheit für eine/n der KandidatInnen abgebrochen werden musste. Die Amtseinführung des neuen Superintendenten findet am Sonntag, 4. Dezember 2005, in Linz statt.

Gerold Lehner stammt aus Wels. Nach Matura in Linz und Zivildienst im Diakoniewerk Gallneukirchen studierte er an der damaligen Freien Evangelisch-Theologischen Akademie Basel und an der Universität Wien. Hier war Lehner in der Fachschaft engagiert, davon ein Jahr als Vorsitzender. Nach dem Vikariat trat er seinen Dienst als Pfarrer in Purkersdorf an. Seit 1997 ist er Rektor des Evangelischen Predigerseminars und Leiter des Pastoralkollegs, in diese Zeit fällt seine Promotion. Lehner ist Mitglied im Ausbildungsausschuss der Synode und im Revisionssenat und arbeitet mit in der LektorInnenausbildung. In diesem Jahr hat er eine Ausbildung zum Bibliodrama-Leiter abgeschlossen.

Lehner schätzt das „tiefe Eindringen in die Grundlagen von Gottesdienst, Predigt, Unterricht, Seelsorge und Gemeindeleitung“. Auch die Abwechslung zwischen theoretisch-konzeptioneller und ganz praktischer Arbeit, wie sie im Predigerseminar gegeben ist, bedeutet Lehner „sehr viel, ebenso wie die Integration und Diskussion verschiedener Frömmigkeits- und Denkrichtungen.“ Lehner ist verheiratet und hat drei Kinder.

Zu den Aufgaben des neuen Superintendenten gehört die geistliche Führung der Diözese. Er hat die Aufsicht über die kirchlichen Ordnungen und über die schriftgemäße Verkündigung. Zu seinen bischöflichen Rechten gehören Ordination und Visitation. Seine Stellung entspricht der eines Diözesanbischofs in der Römisch-katholischen Kirche. Die Diözese Oberösterreich hat über 54.000 Mitglieder in 35 Pfarrgemeinden.
     
zurück